Kritik der SPÖ an den Wartezeiten in den Krankenhäusern
FREISTADT Landesweite Daten über die Wartezeiten in den oberösterreichischen Krankenhäusern hat die SPÖ erhoben. Diese zeigen insgesamt eine eher negative Tendenz in den großen Häusern. Im Freistädter Landeskrankenhaus schaut es hingegen nicht so schlecht aus: Hier können Patienten unverändert relativ schnell mit Operationsterminen rechnen.
Acht Wochen, wenn eine Hüftprothese fällig ist; ebenfalls acht Wochen für ein neues Knie: Das sind die längsten Wartezeiten im LKH Freistadt. Ansonsten bekommen Patienten relativ schnell einen Operationstermin – etwa nach zwei Wochen in der Unfallchirurgie, sechs bisch acht Wochen bei einer Varizen-Behandlung, auch eine CT-Untersuchung bekommt man schnell.
Nicht abgesagte Termine führen zu hohen Kosten
Bereits der Landesrechnungshof hat im Zuge seiner Prüfung des „Wartelistenregimes“ bei planbaren Operationen in oberösterreichischen Krankenanstalten im Jahr 2016 kritisiert, dass es keine transparente Übersicht über die Wartezeiten gibt. Die Patienten wissen schlichtweg nicht, wo sie möglichst rasch einen benötigten Termin bekommen, und kontaktieren deshalb auf eigene Faust oft verschiedene Krankenhäuser, wo sie sich jeweils Termine geben lassen und die „schlechteren“ (weil späteren) Termine nicht mehr absagen, sobald sie „bessere“ (weil frühere) Termine erhalten. Durch diese Nicht-Absagen entstünden laut Landesrechnungshof zusätzliche Kosten. Deshalb tritt SPÖ-Bundesrat Michael Lindner für eine transparente Online-Übersicht über die Wartezeiten ein, die regelmäßig aktualisiert wird: „Die Patienten brauchen eine einfache Möglichkeit, um sich über die Wartezeiten zu informieren. Dann müssen sie sich gar nicht die Mühe machen, von Krankenhaus zu Krankenhaus zu telefonieren – auf der Suche nach dem raschesten Termin.“
„Erforlderliche Maßnahmen werden unverzüglich angeboten“
Seitens der gespag heißt es aber: Zu den von den SPÖ-Landtagsclubs kommunizierten Wartezeiten in den Spitälern der Oö. gespag (Freistadt, Rohrbach, Schärding, Steyr, Kirchdorf und Salzkammergut-Klinikum) halten wir ausdrücklich fest, dass alle erforderlichen, akutmedizinisch notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen unverzüglich angeboten und durchgeführt werden. In den gespag-Spitälern werden alle Patienten entsprechend der Schwere ihrer Beschwerden gereiht und versorgt. Natürlich wird auch auf die individuelle Situation von Wartenden und deren Begleitpersonen eingegangen.“ Und weiter: „Zur Forderung nach einer Transparenz für die angeführten Wartezeiten halten wir fest, dass wir gemäß dem Oö. Krankenanstaltengesetz bereits seit Längerem verpflichtet sind, für die Fächer Orthopädie und Augenheilkunde ein Wartelistenregime zu führen. ln diesen Fächern stehen daher entsprechende valide Auswertungen der durchschnittlichen Wartezeit zur Verfügung, die bereits seit 2015 auf der Homepage der gespag standortspezifisch beim jeweiligen Fach veröffentlicht sind. Der Rechnungshof hat dieses Gebaren im Jahr 2016 bezüglich Wartelistenregime geprüft und ein korrektes und gesetzmäßiges Vorgehen festgestellt. „
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