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„Dem Körper etwas Gutes tun“ – Brotfestival Kruste und Krume

Olivia Lentschig, 07.04.2019 10:00

BEZIRK GMÜND/WIEN. Das Brotfestival „Kruste & Krume“ fand heuer bereits zum vierten Mal statt und verwandelte die Marx-Halle in Wien in eine einzige, große Bäckerei. Der Duft von frisch gebackenem Brot verzauberte die Besucher bereits beim Eintritt in die Halle, in der sich Bäckermeister und Lehrlinge, Hobbybäcker und Brotliebhaber tummelten. 

Erich, Laura, Lena und Ingrid Kasses     Foto: Serendipity GmbH
Erich, Laura, Lena und Ingrid Kasses Foto: Serendipity GmbH

Auf Brotinseln konnten sich die Gäste durch unterschiedlichste Brot- und Gebäcksorten von Bäckereien aus ganz Österreich und Gastbäckereien aus halb Europa kosten. Bäckerinnen und Bäcker gaben all jenen Auskunft, die näheres über das Brothandwerk wissen wollten. So wurden auch Fragen beantwortet, was richtig gutes Brot ausmacht, wie die Bäcker das traditionelle Handwerk stärken als auch die regionale und nachhaltige Produktion fördern und wie die Bäckereien in heimischen Landwirten und Handwerksbetrieben die perfekten Partner finden. Einige dieser Partnerbetriebe, wie Käsereien, Brennereien, Fleischereien, Wein-, Mohn- und Obstgüter boten ebenfalls ihre Waren an.

Ein Schwerpunkt des diesjährigen Festivals lag auf dem Sauerteig sowie der Rückkehr von alten, raren Getreidesorten, die für eine neue Geschmacksvielfalt sorgen. Bei der Sauerteigbörse konnten die Brotliebhaber das kostbare Gut aus Meisterhand mit nach Hause nehmen und sich in den eigenen vier Wänden selbst als Bäckerin oder Bäcker versuchen. Paneum, das erste Brotmuseum Österreichs, präsentierte Brot und Brauchtum.

Der Waldviertler Slow Bäcker Kasses lockte mit besonderer Vielfalt

Eine der „Brot-Ländereien“ stand unter der Schirmherrschaft des Waldviertler Sauerteigspezialisten Erich Kasses. Der Familienbetrieb bot einerseits traditionelle Sorten an, aber auch außergewöhnliches Gebäck wie beispielsweise ein Curry/Ananas-Weckerl, dessen Geschmack an den fernen Osten erinnert. „Schon am frühen Nachmittag haben wir den Großteil unseres Sortiments verkauft, vor allem das Kamut-Weckerl haben sie uns förmlich aus den Händen gerissen“, erzählt die Bäckermeisterin Lena Kasses über den großen Andrang. Lena und ihre Schwester Laura nahmen auch am Handsemmel-Wettbewerb teil. Insgesamt 11 Semmeln formte Laura in nur einer Minute „mit nur einer Hand“, wie es sich für eine angehende Bäckermeisterin gehört, und schaffte damit den dritten Platz. Arbeitsteilung war auch danach bei der Vorführung des „Mohnzelten-Wuzeln“ angesagt: „Unser Vater rollt den Teig aus, ich spritz die Mohnfülle auf und Laura formt die Kugeln“, berichtet Lena Kasses. Seit dem letzten Jahr arbeiten beide Töchter in der väterlichen Bäckerei in Thaya mit. „Ich kultiviere mittlerweile 20 verschiedene Sauerteigkulturen mit Leidenschaft und Begeisterung. Ich habe meinen Teil erfüllt, jetzt liegt es an der Jugend, ihren Beitrag zur Weiterführung des Bäckerhandwerks zu leisten“, so der stolze Vater Erich Kasses, der trotzdem noch lange nicht ans Aufhören denkt.

Aus dem Waldviertel waren außerdem die „sau guate“ Fleischerei Horst Handl vertreten, dessen Wurst- und Fleischwaren sich durch hauseigene Rezepte und Gewürze von der Massenproduktion abheben sowie der Mohnhof Gressl. Auf dessen Feldern werden seit vielen Jahren erlesene Mohnsorten angebaut und mit viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl aufbereitet sowie veredelt. Der Familienbetrieb liefert neben Mohnölen, -schnäpsen und -seifen auch den Mohn für die typischen Waldviertler Mohnzelten.

Neben all dem Brot und den Bühnenshows konnten sich die Besucherinnen und Besucher von der MUMAC Academy Krems & Graz zum Kaffee Cupping einladen lassen, ein paar Becher Wiener Hochquellwasser trinken oder sich mit Bier, Wein, Marillen- oder Apfelsäften von heimischen Betrieben verwöhnen.

Nähere Informationen zum Festival unter: www.krusteundkrume.at/brotfestival-2019


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