SCHREMS. Die Klimabewegung ist nun auch im Waldviertel angekommen. Am 6. Weltweiten Klimatag versammelten sich in Schrems Bürgerinitiativen, Vertreter der regionalen Wirtschaft und politisch tätige Menschen, um ihre Sorge um die Zukunft der kommenden Generationen öffentlichen zu zeigen.

Schrems als Versammlungsort hat eine starke Symbol- und Leuchtkraft, denn dort wurde als erste Gemeinde im Waldviertel eine Resolution gegen die geplante Transitautobahn beschlossen und so die Verkehrswende eingeläutet.
Christian Oberlechner, Organisator der Demo: „Der Klimawandel ist die größte je dagewesene Bedrohung der Menschheit und unsere Kinder werden unter den katastrophalen Folgen des Klimawandels leiden. Es gibt 2 Ziele: wir müssen die Erdüberhitzung auf maximal 2 Grad stoppen. Bei einer höheren Temperatur kommen nicht nur schwierige Lebensbedingungen auf unsere Kinder zu, sondern es steht laut Wissenschaft das Überleben der Zivilisation und der Menschheit in der heutigen Form auf dem Spiel! Zum Zweiten müssen wir uns darauf vorbereiten unseren Lebensstil an die durch die Erderwärmung auf uns zukommenden schwierigen Veränderungen gut anzupassen.
Wir werden alle Ressourcen dafür brauchen. Jeder Cent muss in klimafreundliche Projekte gesteckt werden. Deshalb darf auch die klimaschädliche und umweltzerstörende Transitautobahn nicht gebaut werden, sondern es muss jeder Cent in nachhaltige Mobilität gesteckt werden.
Als Beispiel: Allein die Verkehrsprüfung, ob die Autobahn sinnvoll ist, kostet 500.000 €. Das ist mehr als ein Drittel der Summe, die ein Vollausbau der FJ-Bahn kosten würde. Die Autobahn soll Teil der neuen „Seidenstraße“ für China werden, um Waren aus dem asiatischen Raum nach Europa zu bringen. Die FJ-Bahn aber ist ein Projekt für die WaldviertlerInnen und das Waldviertel. Deshalb sagen wir Ja zum Waldviertel und Nein zum Transit.“
Die Botschaft der Demonstration wendet sich laut Veranstalter an die Lokalpolitik und auch an jede und jeden Einzelnen im privaten Umfeld für Klimaschutz und für eine neue Politik einzustehen. Klimaschutz ist ein überparteiliches Problem, das auch nur ohne „Farbzwang“ gelöst werden kann. Klimaschutz können wir nicht konsumieren, sondern alle müssen sich aktiv einbringen und positionieren.
„Denn dem Klima ist es egal wie heiß es ist. Wir müssen in Wahrheit nicht das Klima schützen, sondern uns selbst und unsere Kinder!“ so Christian Oberlechner.
Für den die Waldviertler Klimabewegung standen folgende Redner auf der Bühne:
Ferry Kammerer, Umweltgemeinderat Schrems
Heini Staudinger, GEA
Johannes Gutmann, Sonnentor
Martin Litschauer, Abgeordneter zum Nationalrat
Silvia Moser, Abgeordnete zum Landtag
Martha Weber, Verkehrsforum Waldviertel
Sabine Nagl, Parents for Future
Heinz Spindler, Weg des Friedens
Hans Bierwolf, Plattform Lebenswertes Waldviertel
Gerald Hohenbichler, Initiative Pro Franz-Josefs-Bahn
Norbert Anderl, Fahrradlobby Gmünd
Herbert Kühnelt, Energiestammtisch Waldviertel
Uli Kleindienst, Gemeinwohl-Ökonomie Waldviertel
Eva Math, Dorfläden Kooperation
Ewald Gärber, Die Grünen Zwettl
Und abschließend sprach auch die 10-jährige Emma Spritzendorfer, die sich von den Politikern statt Beton lieber Bäume zum Kraxeln und Wiesen zum Spielen wünscht!
Christian Oberlechner: „Diesen Wunsch möchten wir ihr gerne erfüllen.“
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