Gmundner wollen Schwäne mit Futterangebot am Traunsee halten
GMUNDEN. Die Stadtgemeinde muss sich um kein neues Wappentier umschauen und die „Basket Swans“ brauchen sich nicht in „Ducks“ umbenennen. Trotz zahlenmäßigen Rückgangs ist ein Verschwinden der Schwäne vom Taunsee nicht zu befürchten.
Die Diskussion um die beobachtete Abwanderung mancher Exemplare – zuletzt zählte ein Bird life-Experte nur mehr 41 Exemplare – lässt den Umweltausschuss der Stadt dennoch aktiv werden. „Der Traunsee ist für Schwäne als Lebensraum eigentlich nicht attraktiv – zu steile Ufer, zu tiefes Wasser und relativ wenig Nahrung“, sagt Tierarzt und Umweltausschuss-Mitglied Andreas Hecht (BIG).
Spezielle Futter-Sackerl
Letzteres will das Öko-Gremium ändern. In der Bürgerservicestelle gibt es ab sofort gegen freiwillige Spenden Sackerl mit Futtermais – dem idealen Futter für Schwäne (im Gegensatz zu Brot und Semmeln). „Dadurch werden gezielt die Schwäne und nicht andere Wasservögel versorgt“, so Umweltausschuss-Obmann Peter Trieb (FPÖ). Wichtig sei, den Mais nur in Ufernähe zu verabreichen, weil ihn die Schwäne nur bis zu einer maximalen Wassertiefe von einem Meter erreichen können. Nach Möglichkeit sollte an verschiedenen Stellen gefüttert werden, um Konkurrenz zu vermeiden. Man sollte sich nicht von „Füttern verboten“-Taferl abschrecken lassen. Diese gelten für Tauben und Enten, jedoch nicht für Schwäne. Der Umweltausschuss will aber eine „Schwäne-Explosion“ vermeiden. „Ideal wäre eine Population von 70 bis 80 Stück“, sagt Hecht.
Der Schwan als Identifikationsmittel
Für Gmundner sind Schwäne mehr als irgendwelche Wasservögel. Das erste Hotel am Platz und die Bundesliga-Basketballer sind nach ihnen benannt. Schwäne zieren diverse Wappen. „Sie sind identitätsstiftend. Die Menschen haben sie ins Herz geschlossen“, sagt Bürgermeister Stefan Krapf. Die Gmundner werden sich also in absehbarer Zeit von den Nachbarorten weiterhin „Schwanenbussis“ nennen lassen dürfen.
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20.12.2020 21:34
Gmundner wollen Schwäne...
Der Artikel ist recht aufschlußreich, das Taferl "Füttern verboten" aber sehr verwirrend und kontraproduktiv.