Geballte Keramik-Kompetenz: Stadt will „City of Ceramics“ werden
GMUNDEN. „Grüngeflammtes“ Weltkulturerbe, Keramiksymposien, Töpfermarkt und vieles mehr: In Gmunden ist im wortwörtlichen Sinn die Keramik zuhause. Daher strebt man nun das Unesco-Zertifikat „City of Ceramics“ an.
Gmunden hat eine jahrhundertelange Keramik-Geschichte. Vielen sei jedoch nicht bewusst, dass hier auch heute noch teils bahnbrechende Entwicklungen im Keramikbereich stattfinden, ist Tom Wallmann überzeugt.
Er ist Obmann des neuen Vereins „kultur gmunden 24dreissig“, der als Plattform für das Kulturhauptstadtjahr 2024 dienen soll. Der Verein wurde mit einer Veranstaltung im Stadttheater der Öffentlichkeit vorgestellt, bei der Stadtpolitiker und Kulturschaffende Einblicke in die geplanten Schritte in Richtung 2024 gaben.
Weltweit einzigartiges Keramik-Können
So will sich die Stadt um den Titel Unesco Creative City bewerben. Weltweit gibt es 180 derartige Städte, darunter auch Linz und Graz. Der Keramik-Schwerpunkt würde Gmunden zur „City of Ceramics“ machen. Eine solche Zuschreibung könnte unter anderem als Türöffner bei Subventionsgebern wirken.
Die Chancen für eine Verleihung stehen gut, sind die Verantwortlichen überzeugt. Tom Wallmann verweist – neben Töpfermarkt, Keramiksymposien und jahrhundertelanger Keramiktradition – auch auf das in Gmunden angesiedelte Innovationszentrum von Laufen-Sanitärkeramik: Die zuletzt hier entwickelte Saphierkeramik erlaubt völlig neue, extrem dünnwandige und flexible Sanitär-Designs.
Auch Künstler aus aller Welt kommen, um die Möglichkeiten dieses Werkstoffs zu nutzen. Und bis nächsten Frühling wird hier ein weltweit einzigartiger Brennofen entstehen.
Kunstquartier im Stadtgarten
Der Keramik-Schwerpunkt soll aber auch noch weiter ausgebaut werden – etwa mit einem Kunstquartier auf dem Areal des ehemaligen Stadtgartens, das auch Ateliers und eine Parkanlage beinhalten soll. Auch mehrere internationale Keramik-Ausstellungen und ein City of Ceramics-Award sind geplant.
Über 2024 hinaus
Und auch abseits des Keramik-Schwerpunktes ist einiges im Werden, wie bei der Präsentation zu hören war: Von den Festwochen bis zur Jugendkultur laufen bereits die Vorbereitungen. Das Stadttheater – es feiert heuer seinen 150. Geburtstag – wird „klimafit“. Man möchte Künstler als „Artists in Residence“ nach Gmunden holen und die Stadt – wie schon zur vorletzten Jahrhundertwende – zu einem künstlerischen Zentrum machen. Denn, darin sind sich die Beteiligten einig: Man will den jetzt entstehenden Schwung auch nach 2024 mitnehmen und das kulturelle Leben in Gmunden nachhaltig fördern.
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