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Kulturhauptstadt 2024: Großer Welt-Raum-Weg als kirchliches Projekt

Katharina Wimmer, 23.12.2022 18:00

BAD ISCHL/TOTES GEBIRGE. Eines der ersten kirchlichen Projekte für die Kulturhauptstadt 2024 ist auf dem Weg: Rund um den Künstler Christoph Mayer chm. entsteht für Bad Ischl und das Tote Gebirge „eine persönliche Erfahrung in fünf Tagen – vom Badezimmer über Kirche, Alm und Wüste in den eigenen Alltag“. Das Projekt öffnet im Jänner 2024.

Kirchenraum der Stadtpfarrkirche Bad Ischl (Foto: Renate Schrattenecker-Fischer)
  1 / 3   Kirchenraum der Stadtpfarrkirche Bad Ischl (Foto: Renate Schrattenecker-Fischer)

In dem Projekt, das von der Pfarre Bad Ischl in Kooperation mit dem Alpenverein und dem Tourismusverband Bad Ischl veranstaltet wird, wandern die Besucher durch unterschiedliche Räume. Audiotracks, die vor Antritt auf das Smartphone geladen oder über ein Leihgerät zugänglich gemacht werden, fungieren dabei als Wegmarker. Das Besondere: aus zahlreichen Gesprächen mit Wandernden, Experten der Zukunftsforschung, Kirchenbesuchern, Almbetreibern und vielen anderen entsteht ein präzise komponiertes Hörstück, dessen Tracks bestimmten Stationen des Weges zugeordnet sind.

Interview-Erfahrung in der Kirche

Anna Morbitzer etwa, Mitglied des Pfarrgemeinderates, wurde im Kirchenraum für das Projekt interviewt und findet: „Auf diese Weise im Kirchenraum interviewt zu werden, war eine wirkliche sehr ungewöhnliche, aber auch spannende und berührende Erfahrung. Ich bin schon gespannt auf das Endprodukt.“ Auch der Ischler Pfarrer Christian Öhlinger stand dem Künstler Rede und Antwort und resümmiert: „Plötzlich habe ich mich wie in einem Raumschiff durch die Kirche bewegt. Welche Erfahrungen ich auf meiner Reise gemacht habe, erfahren Sie im Kulturhauptstadtjahr 2024 auf unserem Großen Welt-Raum-Weg.“

Vom eigenen Badezimmer in das Tote Gebirge

In der Privatheit des eigenen Badezimmers beginnt der Große Welt-Raum-Weg. In Bad Ischl führt er in einen Raum, in dem sich Menschen seit Jahrhunderten mit essenziellen Fragen ihres Daseins und mit Zukunft in Verbindung gebracht haben: die Stadtpfarrkirche. Von da an verläuft der Weg unter freiem Himmel – zunächst auf die Rettenbachalm, einem Naturareal, wo Menschen begonnen haben, die Welt zu formen. Dort werden die Grundlagen der Zivilisation zur Disposition gestellt: Stimmen aus Alm- und Landwirtschaft, Wissenschaft und Bioengineering verschmelzen mit den Hörenden und der Natur zu einem Erfahrungsraum.

 Auf gesicherten Pfaden führt der Große Welt-Raum-Weg über die Ischler Hütte tief hinein ins Tote Gebirge, in Etappen von Berghütte zu Berghütte. In der Steinwüste des hochalpinen Plateaus bietet sich eine einzigartige Möglichkeit, dass Mensch und Welt-Raum wieder zueinander finden – die Grundvoraussetzung, um gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Der Abstieg führt über das Alm- oder Stodertal zurück zur letzten Station im eigenen Alltag – wo der Große Welt-Raum-Weg erst wirklich beginnt.

Achtsam in die Zukunft gehen

Teresa Kaineder, die Koordinatorin kirchlicher Projekte im Rahmen der Kulturhauptstadt ist sich sicher, dass „rund um den Künstler Christoph Mayer chm. die Pfarre Bad Ischl und die Kulturhauptstadt eine gute Partnerschaft für ein besonderes Projekt eingegangen“ seien. „Als Kirche bieten wir einen Raum für diese ungewöhnliche Erfahrung, aus der Besucher:innen vielleicht verändert und im besten Fall in stärkerer Verbundenheit und Achtsamkeit in die Zukunft gehen“, zeigt sich Kaineder optimistisch.


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