Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Gedenkmesse am Krippenstein: Eine Tradition des Erinnerns und der Gemeinschaft

Thomas Leitner, 27.10.2024 19:16

OBERTRAUN. Am Nationalfeiertag versammelten sich Bergfreunde bei der Heilbronnerkapelle auf dem Krippenstein zur traditionellen Gedenkmesse. Pfarrer August Stögner erinnerte an die 1954 verunglückten Heilbronner Schüler und Lehrer. Die Salzburger Lawinen-Hundestaffel war zu Gast, und eine Tiersegnung rundete die Zeremonie ab.

Bergmesse auf dem Krippenstein (Foto: Hörmandinger)
  1 / 2   Bergmesse auf dem Krippenstein (Foto: Hörmandinger)

Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, verwandelte sich der Krippenstein in ein Ort der Erinnerung, Einkehr und Gemeinschaft. Bei prächtigem Herbstwetter versammelten sich zahlreiche Bergfreunde aus Nah und Fern zur jährlichen Gedenkmesse an der Heilbronnerkapelle. Diese besondere Veranstaltung hat eine tiefe Tradition: Sie wurde vor über 30 Jahren vom „Dachsteinpfarrer“ August Stögner ins Leben gerufen und dient seither als würdiger Abschluss der Obertrauner Bergsaison und als Moment des Erinnerns an die Opfer der Berge.

Die Heilbronnerkapelle, errichtet in Gedenken an die 13 Schüler und Lehrer aus Heilbronn, die 1954 bei einem plötzlichen Schneesturm ihr Leben verloren, bildete den zentralen Schauplatz der Messfeier auf 2100 Metern Seehöhe. In diesem Jahr stand der Gottesdienst auch im Zeichen des 70. Jahrestages dieser Tragödie. Pfarrer August Stögner, der die Messfeier zelebrierte, stellte die Opfer der Tragödie in den Mittelpunkt seines sehr persönlichen Gottesdienstes. Ebenso gedachte er des kürzlich verstorbenen Bad Ischler Pfarrers Christian Öhler sowie des Schriftstellers Bodo Hell, der seit Sommer am Dachsteinplateau vermisst wird.

Begleitet von den eindrucksvollen Klängen einer Bläsergruppe aus Bad Goisern verlieh die musikalische Umrahmung der Veranstaltung eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre.

Ein weiteres besonderes Highlight der diesjährigen Gedenkmesse war die Anwesenheit der Salzburger Lawinen- und Vermissten-Hundestaffel. Die Rettungseinheit, gegründet 1954 nach ihrem Einsatz bei der Suchaktion am Dachstein, erwies den Opfern die Ehre und erinnerte an die damals entstandene Solidarität. „Mit unserem Besuch am Krippenstein möchten wir nicht nur an die Tragödie vor 70 Jahren erinnern, sondern auch unser Wissen an kommende Generationen weitergeben und auf die Gefahren in den Bergen aufmerksam machen,“ so Ehrenpräsident Andreas Santner.

Im Anschluss an die Messe segnete Pfarrer Stögner die Rettungshunde der Lawinenstaffel – ein Akt, der symbolisch für die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Tier im Dienste der Rettung steht. Zusätzlich erhielt ein Wandteppich des Heiligen Bernhard, des Schutzpatrons der Bergretter, den Segen. Dieser Teppich ist ein Geschenk der Bergrettung Böhmerwald und soll bald seinen festen Platz in der Heilbronnerkapelle finden, um dort schützend über die Einsatzkräfte zu wachen. Ortsstellenleiter Bernhard Danklmayr brachte den Gedanken mit einem berührenden Satz auf den Punkt: „Der HL. Bernhard wird seine schützende Hand über die Bergretter bei ihren Einsätzen halten.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden