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Massive Bedenken gegen ein mögliches Verteilungsquartier für Flüchtlinge in der „Kösslmühle“

Daniela Toth, 18.04.2016 15:13

GMUNDEN. Unterstützung für Asylwerber in Gmunden, aber ein „Nein“ zu einem möglichen Verteilungsquartier in der Kösslmühle: Darin sind sich die Gmundner Parteien im Wesentlichen einig.

Gemeinderat Erich Auer (SP), Vizebgm. Beate Enzmann (FP), Bgm. Stefan Krapf (VP) und Baustadtrat Reinhold Kassmannhuber bei der Pressekonferenz

Das Altmünsterer „Rittertal“ ist wegen Baumängel nicht mehr als Flüchtlingsquartier geeignet – voraussichtlich werden die dort untergebrachten Menschen im ehemaligen Hotel Marienbrücke Platz finden. Das gab Bürgermeister Stefan Krapf (VP) im Rahmen einer Pressekonferenz mit Vertretern von FP, SP und BIG bekannt. Man erwarte daher vor allem Familien, die bereits gut eingelebt sind, zudem sei durch das Büro der Volkshilfe auch ein Ansprechpartner vor Ort vorhanden, betonte auch Vizebürgermeisterin Beate Enzmann (FP), die sich als Ansprechpartnerin bei möglichen Problemen anbot.

Diskussion um Kösslmühle

„Wir sind bereit zur Hilfe, aber auch die Asylwerber müssen ihren Beitrag leisten und sich angemessen verhalten“, betonte Krapf. Er bestätigte auch Gerüchte, nach denen die Eigentümer der Kösslmühle ebenfalls die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft überlegen: Ein entsprechender Antrag sei beim Innenministerium eingelangt, das das Gebäude – nach Umbauten – auch für geeignet befinden würde. Das Ziel wäre, ein Verteilungszentrum für 150 Asylwerber einzurichten. In einem Schreiben an Innenministerium, Landeshauptmann und Landesrat Rudi Anschober (Grüne) haben die Parteien VP, FP, SP und BIG ihre Ablehnung des Projektes mitgeteilt. Auch die Grünen sind, so Gemeinderat Josef Sperrer, „gegen eine Überforderung“ der Bevölkerung: „Zunächst müssen die 50 Asylwerber in der Marienbrücke „verdaut“ werden“, so Sperrer.

Das Projekt „Flüchtlingsverteilzentrum“ ist mit der von der Stadt im Vorjahr abgelehnten Errichtung einer Seniorenresidenz in der Kösslmühle verknüpft. Deren erster Entwurf – zwei sechsstöckige Gebäude – sei zu groß und in seiner futuristischen Erscheinung mit dem historischen Stadtbild unvereinbar gewesen, erklären Bürgermeister Stefan Krapf und Baustadtrat Reinhold Kaßmannhuber (BIG). Derzeit sei man jedoch in Gesprächen auf der Suche nach einer Lösung, denn eine Seniorenresidenz an dieser Stelle sei durchaus möglich und begrüßenswert, aber eben kleiner und architektonisch besser angepasst. In den kommenden Wochen wird der Gestaltungsbeirat – auch anhand eines „Schnurgerüsts“ – den aktuellen Plan noch einmal begutachten und eine Lösung suchen, die zum Ortsbild passt.

Zum Thema

Aktuelle Informationsveranstaltungen und Vorträge, die sich mit den Hintergründen der aktuellen Fluchtbewegungen beschäftigen:

  • „Syrien, Irak, Iran, Afghanistan – die Herkunftsländer unserer Asylwerber“ – Herbert Mayrhofer spricht am Mittwoch, 20. April, um 19 Uhr im Brigittaheim-Saal Gosau.
  • „Humanitäre Katastrophe im Nahen Osten – Hintergründe und Auswirkungen der Syrienkrise“ – Stefan Maier, Leiter der Caritas Auslandshilfe, referiert am Montag, 25. April, um 19.30 Uhr in der VS Rußbach (St. Wolfgang)

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