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Das Wolfgangjahr soll keine Gegenveranstaltung zur Kulturhauptstadt sein

Katharina Wimmer, 06.06.2023 18:00

ST. WOLFGANG. Im Tips-Gespräch erzählt Bürgermeister Franz Eisl (VP) von laufenden Projekten wie die Zusammenlegung des Schul-Standorts, die Bacherlwiese und das Jubiläumsjahr 2024.

Bürgermeister Eisl erzählt über laufende Projekte. (Foto: Hörmandinger)
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Tips: Herr Bürgermeister, die Gemeinde hat den öffentlichen Seezugang auf der Bacherlwiese im Jahr 2021 gepachtet. Muss sich die Bevölkerung davor fürchten, dass es diesen aufgrund des geplanten Hotelprojekts nicht mehr lange gibt?

Bürgermeister Franz Eisl: Nein, es gibt keinen Grund für solche Befürchtungen. Wir sind in guten Gesprächen mit dem Grundeigentümer, dass auch 2023 und in Zukunft der Badeplatz für Einheimische und Urlaubsgäste zur Verfügung stehen wird. Gleichzeitig arbeiten wir an einem langfristigen Nutzungsvertrag, damit wir auch die Gestaltung und Ausstattung angehen können. Entscheidend dafür ist, dass mit den Verkehrs- und Naturschutzbehörden eine gute Lösung für die Zufahrt und für die Ausgestaltung des Areals gefunden wird.

Tips: Auf der Wiese soll bekanntlich auch ein Hotel entstehen. Was können Sie dazu sagen?

Eisl: Im Jahr 2006 wurde auf dieser Wiese ein Erlebnisbad für 1.000 Besucher samt Hotel mit 300 Betten und einer Parkgarage für 450 Fahrzeuge genehmigt. Bauherr wäre ein internationaler Tourismuskonzern gewesen. Eine solche Größenordnung heutzutage zu bauen, ist für alle in St. Wolfgang unvorstellbar. Die Familie Hinterberger hat von diesem Konzern das Baurecht übernommen und überlegt in Abstimmung mit Naturschutz und Umweltanwalt die Errichtung eines 50 Betten-Hotel als Erweiterung zum Tennishotel. Derzeit wird im Bauausschuss die Neuplanung der zukünftigen Bebauungsmöglichkeiten entwickelt.

Tips: Ein weiteres Zukunftsprojekt ist die Zusammenlegung der Volksschulen im Markt und in Rußbach, was tut sich da?

Eisl: Großes für die Kleinen zu leisten ist unser erklärtes Ziel. Die Arbeitswelt hat sich verändert und unsere Familien brauchen Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Auch Mittagessen, Nachmittagsbetreuung und vor allem ausreichend viele Lehrkräfte sind für eine gute Entwicklung unserer Jugend sehr wichtig. Diese Leistungen können wir in einer gemeinsamen Schule viel besser für Kinder und Eltern anbieten. Und eines ist bei unserem Ortsentwicklungs-Prozess „Agenda Zukunft St. Wolfgang“ ganz klar herausgekommen: Der Großteil der Bevölkerung will, dass alle Kinder im Schulsprengel St. Wolfgang in einer gemeinsamen Schule unterrichtet werden.

Tips: Wie ist der derzeitige Stand des Projektes, bzw. gibt es einen Zeitplan dafür?

Eisl: Wir erwarten in Kürze die Ergebnisse der Standortanalyse, die sich damit beschäftigt, ob eine gemeinsame Schule an beiden Standorten möglich wäre und in welchem Zustand die jeweiligen Gebäude sind. Die weiteren Entscheidungen sollen nahtlos getroffen und ein genauer Zeitplan entwickelt werden.

Tips: Haben Sie eine Tendenz für einen künftigen gemeinsamen Standort? 

Eisl: Ich nehme mich da sehr raus. Der Prozess wird von Profis begleitet, die die Ergebnisse bewerten und im Bildungsausschuss vorstellen werden. Freilich will jeder Einheimische seinen Standort unterstützen, dafür gibt es die Standortanalyse, die das objektiv bewertet.

Tips: 2024 feiert St. Wolfgang das „Wolfgangjahr“. Ist das eine Gegenveranstaltung zur Kulturhauptstadt, bei der die Wolfgangseegemeinden kein Teil davon sind?

Eisl: Nein, es soll keinesfalls eine Gegenveranstaltung sein. Wir sehen es als eine Ergänzung zur Kulturhauptstadt. Für uns war schnell klar, dass wir das Jahr des hl. Wolfgangs groß feiern wollen und dafür alle Kräfte brauchen werden. Eine zweite Großveranstaltung wäre schwer möglich gewesen. Nach ersten Gesprächen mit den Nachbar- und Schaffensgemeinden des hl. Wolfgangs wurde klar, dass das ein Thema von großem Interesse ist.

Tips: Können Sie einen Ausblick auf das Wolfgangjahr geben?

Eisl: Das große Eröffnungsfest wird Ende April 2024 in Strobl stattfinden. Dazu sollen etwa Einheimische und Vereine eingebunden werden. Anschließend sollen im Monatstakt Veranstaltungen stattfinden. Wir freuen uns sehr, dass es ein Musical auf einer Seebühne geben wird, in dem die Geschichte des hl. Wolfgangs auf eine moderne, zeitgenössische Art dargestellt werden soll. Das Stück schreibt der Schriftsteller Franzobel, Herbert Pichler von den Vereinigten Bühnen in Wien übernimmt gemeinsam mit dem ehemaligen Falco-Produzenten Thomas Rabitsch die musikalische Leitung.


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