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"Es ist nicht gut, immer mehr Fläche zu versiegeln"

Katharina Wimmer, 11.10.2023 15:28

EBENSEE. Bürgermeisterin Sabine Promberger (SP) erzählt im Gespräch, wie die Gemeinde mit Leerstand umgeht, was Ebensee Jugendlichen bietet und warum Plätze am Wasser zu ihren Herzensorten zählen.

Die Ebenseer Bürgermeisterin Sabine Promberger (SP). (Foto: Marion Hörmandinger)
Die Ebenseer Bürgermeisterin Sabine Promberger (SP). (Foto: Marion Hörmandinger)

Tips: Welche Projekte werden derzeit in Ebensee realisiert?

Bürgermeisterin Sabine Promberger: Das SOS Kinderdorf kommt mit einer Wohngruppe für acht Kinder und Jugendliche von Altmünster nach Ebensee. Der Bau ist schon weit fortgeschritten, die Kinder ziehen nächsten Sommer ein und können dann hier zur Schule gehen. Normalerweise müssen die Kinder mit 18 Jahren ausziehen, das SOS Kinderdorf baut aber eine zusätzliche Wohnung am Standort, damit auch junge Erwachsene begleitet werden können, falls notwendig. Manchmal hat es zu dem Zeitpunkt etwa mit einer Arbeitsstelle noch nicht geklappt und eine weitere Begleitung wird benötigt.

Tips: Gerade wurde der Bau des Pumpspeicherkraftwerks von der Energie AG beschlossen.

Promberger: Genau, ich freue mich, dass wir jetzt in diesem Zuge einen Gehsteig vom Katzerhaus zur Seilbahnstation bekommen. Mitte Oktober sollen die Bauarbeiten beginnen und je nach Witterung schnellstmöglich finalisiert werden. Damit wird der Schulweg für viele Kinder erleichtert.

Tips: Wie geht Ebensee mit Leerstand um?

Promberger: Wir möchten uns damit beschäftigen, wie Leerstände aktiv weitergenutzt werden können. Dazu arbeiten wir mit der Technischen Universität Wien und INKOBA (Interkommunale Betriebsansiedlung, Anm.) zusammen. Vom Land OÖ gibt es eine Förderung dazu. Wir stellen die Frage, wie Leerstände mobilisiert werden können. In der Marktgasse etwa gab es früher viele Geschäfte, die heute leer stehen. Außerdem bemühen wir uns gerade um das Rurasmus-Projekt der Kulturhauptstadt, bei dem ein Student für einige Monate im Ort lebt und sich mit speziellen Baukultur-Projekten beschäftigt. Dafür suchen wir noch eine geeignete und möglichst günstige Wohnmöglichkeit - für Tipps sind wir sehr dankbar.

Tips: Welche Angebote gibt es für Jugendliche in Ebensee?

Promberger: Eine neue Feuerstelle im Trauneck wird jetzt fix realisiert. Das haben sich die Jugendlichen gewünscht. Die Feuerstelle soll öffentlich genutzt werden können und ein Treffpunkt für junge Menschen sein. Weiters gibt es in Ebensee das Jugendzentrum und viele Sportmöglichkeiten, die von Vereinen und auch Unternehmen angeboten werden. Die Union will ihr Clubgebäude umbauen. Das wollen wir als Gemeinde auch unterstützen, nachdem hier auch die Schüler der Sportmittelschule trainieren. Leider ist jede Investition für uns als Härteausgleichsgemeinde doppelt schwierig.

Tips: Leistbares Wohnen ist ein wichtiges Thema für junge Menschen. Wie sieht es dazu in Ebensee aus?

Promberger: In Ebensee sind die Preise zwar vergleichsweise günstig, Wohnen allgemein ist aber extrem teuer geworden. Mein Ansatz wäre, endlich damit anzufangen, Leerstand zu mobilisieren. Kann der Leerstand mobilisiert werden, so müsste weniger gebaut werden. Damit würde auch weniger Boden versiegelt. Hier ist das Land gefragt, endlich die gesetzlichen Rahmenbedingen dafür zu schaffen. Andere Bundesländer sind da schon viel weiter.

Tips: Was ist Ihr Lieblingsplatz in Ebensee?

Promberger: Ich schwimme sehr gerne, daher bin ich überall am Wasser sozusagen in meinem Element. Darüber hinaus habe ich das Seekajakfahren für mich entdeckt..


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