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Zwölferhorn: Startsignal für grüne Seilbahn-Innovation

Thomas Leitner, 02.07.2024 10:47

SALZKAMMERGUT. Mit reiner Sonnenenergie betreibt die weltweit erste energieautonome Seilbahn ihren Betrieb auf das Zwölferhorn in St. Gilgen am Wolfgangsee. Dieses innovative Projekt markiert einen bedeutenden Meilenstein in der nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Energien und setzt neue Maßstäbe für umweltfreundliche Technologie in der Seilbahnbranche.

Startschuss für Seilbahn-Innovation (Foto: Tom Leitner)
  1 / 2   Startschuss für Seilbahn-Innovation (Foto: Tom Leitner)

Ab sofort fahren die gelben und roten Gondeln am Hausberg in St. Gilgen am Wolfgangsee ausschließlich mit der Kraft der Natur. Dieses Projekt setzt ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der gesamten Seilbahnbranche.

„Es ist mir ein ganz persönliches Anliegen zu zeigen, dass eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus funktionieren kann, und das ist uns am Zwölferhorn sehr gut gelungen“, zeigt sich der geschäftsführende Gesellschafter Mario Stedile-Foradori rundum zufrieden.

Bereits in der Bauphase wurde auf eine möglichst umwelt- und klimaschonende Ausführung größten Wert gelegt. So konnten durch bewusste Maßnahmen im Vergleich zu konventionellen Baustellen über 20.000 Kilogramm CO2 eingespart werden, indem man die Baustelle mit Ökostrom versorgte.

Auf Helikopterflüge, wie in der konventionellen Gebirgsbauweise üblich, verzichtete man gänzlich und installierte stattdessen einen Baukran. Der Einsatz von Kleingeräten erfolgte mit Akku-Antrieb, während energieintensive Schremm- und Bohrarbeiten ausschließlich mit Elektrokompressoren angetrieben wurden.

Diese innovative und zukunftsorientierte Vorgehensweise entspricht der gemeinsamen Philosophie der am Bau beteiligten Unternehmen, deren Handeln auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit basiert.

„Das Sonnenkraftwerk am Zwölferhorn ermöglicht eine nachhaltige regionale Energieproduktion in großem Ausmaß. Gleichzeitig wurde die Anlage optimal in die Natur eingebettet, sodass der Naturgenuss am Zwölferhorn ungetrübt bleibt“, freut sich Christoph Larch, Geschäftsführer der Firma Synecotec. 

Am 21. Juni ging die Anlage in den Testbetrieb und erfreute mit ersten Daten, die sogar noch besser als erwartet ausfielen. Sollte der Betrieb weiterhin so vorteilhaft verlaufen, würde die Anlage sogar noch bessere Ergebnisse erzielen als geplant und gleichzeitig eine noch größere Überproduktion an Strom der Gemeinde St. Gilgen zugutekommen.

„Die lokale Nachhaltigkeit, die wir mit der Gründung der Energiegemeinschaft in St. Gilgen verwirklicht haben, ist einzigartig. Es erfüllt mich mit Stolz, öffentliche Einrichtungen unserer Gemeinde durch das gemeinsame Projekt mit Sonnenstrom versorgen zu können“, zeigt sich Bürgermeister Otto Kloiber begeistert über die Verwirklichung einer langjährigen Vision.

Vom Erstkontakt mit den ausführenden Firmen bis heute sind nur 18 Monate vergangen. Eine Geschwindigkeit in der Realisierung, die damals niemand für möglich hielt.

„Doch es sprach einfach alles für das Projekt, alle Beteiligten waren Feuer und Flamme und die Skepsis war erfreulicherweise gering. So konnten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, die Entwicklung dieses Prototyps, von dem ich behaupte, er ist ein Vorzeigemodell“, so Zwölferhorn Geschäftsführer Arthur Moser.


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