Rodung für Betriebsbaugebiet in Ohlsdorf führt zu erstem negativen UVP-Bescheid in OÖ
OHLSDORF/DESSELBRUNN. Die Asamer Kies- und Betonwerke GmbH aus Ohlsdorf hat die Genehmigung der „Erweiterung Kalkschottergrube Viecht Nord I“ in der Gemeinde Desselbrunn beantragt. Die Prüfung auf Umweltverträglichkeit (UVP-Bescheid) hat ergeben, dass dieser Antrag abzuweisen ist. Im Projekt hätte eine 13,7 Hektar große bestehende Schottergrube um ca. 7,4 Hektar auf einer Waldfläche erweitert werden sollen. In Summe wurden 21,2 Hektar zur Rodung für 20 Jahre beantragt.
Einerseits führt die Behörde im Bescheid aus, dass das Vorhaben auch teilweise auf einer nicht bewaldeten anderen Fläche umgesetzt werden könnte und somit keine Rodung notwendig wäre, andererseits begründet die Behörde in der Interessenabwägung, dass der Antrag auch abzuweisen ist, da das Gebiet, auf dem der Abbau beantragt ist, eine generelle unterdurchschnittliche Waldausstattung hat. Durch die Rodung in unmittelbarer Nähe im Ausmaß von 20 Hektar für das Betriebsbaugebiet „Ehrenfeld II“ hat sich der Waldflächenanteil mittlerweile weiter reduziert. Die forstfachliche Stellungnahme verweist auf einen weiteren Verlust an Waldflächen, die ohne Ausgleichsmaßnahmen im Nahbereich zu einer Beeinträchtigung der wald- und wildökologischen, forst- und jagdtechnischen Funktionsfähigkeit des Waldes führen wird. Die Behörde wertet das Interesse an der Erhaltung des Waldes höher ein, als das Interesse am Bergbau im gegenständlichen Projekt.
Verweis auf Möglichkeiten bei Ehrenfeld II
Die Behörde stellt fest, dass unter anderem wegen des nicht entnommenen Schotters in Ehrenfeld II die Deckung des Bedarfs an Rohstoffen in der Region nicht akut gefährdet ist. In Ehrenfeld II hätte man 4,5 Mio. Tonnen Kies abbauen können. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum das weitaus kleinere beantragte Abbauvorhaben in Viecht, einen überwiegenden wichtigen Beitrag zur Deckung des Rohstoffbedarfs darstellen soll. Der Verlust es Waldes an diesem Standort und zum aktuellen Zeitpunkt ist daher nicht vertretbar.
Landesrat führt erfolgte „Wald- und Bodenzerstörung“ ins Treffen
„Es handelt sich um eine sorgfältige und richtungsweisende Entscheidung der Behörde. Es wurde eine präzise Prüfung durch unsere Experten durchgeführt. Diese Entscheidung zeigt, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung ein wirksames Instrument für den Schutz unserer Natur und Umwelt ist. Wir haben vor rund drei Jahren in unmittelbarer Nähe zum beantragten Schotterabbau die größte Wald- und Bodenzerstörung in der Geschichte Oberösterreichs erlebt. Die Abweisung ist auch eine Konsequenz aus dem rücksichtslosen Umgang mit der Natur in Ohlsdorf“, stellt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder fest.
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