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Wenn ein stacheliger Wintergast anklopft

Sabrina Lang, 17.10.2018 09:31

WAIZENKIRCHEN. Mit mehr als 8000 Stacheln auf seinem Rücken schützt sich ein Igel gegen Feinde. Wenn es dem kleinen Stachelritter mit ungebetenen Gästen zu viel wird, rollt er sich gerne einfach zu einer piksenden Kugel zusammen bis er wieder in Ruhe gelassen wird. Gerade jetzt im Herbst werden die kleine Tiere wieder aktiv.

Igel „Hansi“ hat bei Familie Pointinger in Waizenkirchen ein Winterquartier gefunden.
  1 / 3   Igel „Hansi“ hat bei Familie Pointinger in Waizenkirchen ein Winterquartier gefunden.

„Der Igel sucht Gelegenheit zum Überwintern. Dabei muss er sich eine Fettschicht anfressen. Die notwendige Nahrung glaubt er in der Nähe von Häusern zu finden“, erklärt Tierarzt Hubert Lanz aus Peuerbach. Nicht selten laufen sie dabei Menschen in die Hände, wie auch bei Familie von Josef und Katharina Pointinger in Waizenkirchen. Seit einigen Tagen lebt „Hansi“ bei ihnen als Gast über den Winter. Um das streng geschützte Wildtier bei sich aufzunehmen und bestmöglich zu überwintern, braucht es gute Vorbereitung. Wenn es sich der Igel in seinem Igelhaus gemütlich gemacht hat, nach richtiger Fütterung etwa 800 Gramm wiegt und sich die Außentemperaturen um 0 Grad ranken, ist es für das Stacheltier Zeit für den Winterschlaf. Dafür wird er mit seiner Igelbehausung an einen geschützten Platz im Freien (Carport, Holzhütte, Balkon) gegeben. Nach seinem Schlaf kann das Wildtier wieder seiner natürlich Umgebung zurückgegeben werden. Ausgewildert werden sollte der Igel in einem natürlichen Garten mit vielen Versteck und Unterschlupfmöglichkeiten, aber niemals im Wald.

Für die Igelpflege im Haus ist Voraussetzung:

ein ruhiger Raum mit Fenster und Temperaturen bis 20 Gradeine Igelbehausung, 50 Zentimeter hoher, starker Karton, Maße etwa 60 x 80 Zentimeter

Fütterung:

Der Igel ist ein reiner Fleisch- und Insektenfresser. Der Igel darf niemals mit Süßem oder Gewürztem, mit Speiseresten und niemals mit zu-Kaltem oder zu Warmem gefüttert werden. Geeignet ist beispielsweise Katzen- oder Hundedosenfutter ohne Sauce und ohne Gelee. Hartgekochte Eier, in Pflanzenöl angebratenes Rinderfaschiertes. Eine Fütterungsportion entspricht 150g. Die richtige Fütterungsmenge ist gegeben, wenn der Igel pro Tag 10 Gramm zunimmt.

Alle detaillierten Infos rund um die Überwinterung von Igeln findet man unter www.igelhilfe.net.


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