Johann Steinbock stieg vom Lehrling zum Geschäftsführer auf
WAIZENKIRCHEN. Johann Steinbock ist Geschäftsführer der Firma Weigl in Waizenkirchen, wo er als Lehrling begann und sich ganz nach oben arbeitete. Bis heute brennt er für seinen Beruf und die Aufzugstechnik. Gesehen und erlebt hat er dabei fast alles, was die Branche zu bieten hat.
„Ich habe immer das, was gerade angestanden ist, in die Hand genommen und versucht, umzusetzen“, erzählt Johann Steinbock, der sich als Teil des Geschäftsführungs-Teams vor allem um den technischen Bereich kümmert. Er habe stets die Chancen, welche sich ergeben haben, ergriffen, betont der Unternehmer.
Die Firma Weigl produziert sämtliche Lifte und Aufzüge – sowohl für den privaten Bereich als auch für öffentliche Gebäude. Das Unternehmen war ursprünglich auf die Reparatur von Landmaschinen spezialisiert. So machte auch Johann Steinbock eine Lehre zum Landmaschinenmechaniker. „Als die Firma in den 60er und 70er Jahren mit dem Aufzugsbau begonnen hatte, faszinierte mich der Bereich total“, erinnert sich Steinbock, der nach dem Auslernen in der Aufzugstechnik landete.
Bis heute ist er ein leidenschaftlicher Techniker. Was ihn an der Aufzugstechnik so fasziniert? „Es geht von der Mechanik bis zur Elektronik, dieses weite Spektrum fasziniert mich“, sagt Steinbock und ergänzt: „Stahlbau bis zur Software-Entwicklung, alles spielt eine Rolle. Wir müssen den Tragrahmen genauso beherrschen wie die Software.“ Das Feuer für die Sache ist bei Johann Steinbock noch längst nicht erloschen, das spürt und hört man, wenn er über das Thema Aufzugstechnik spricht.
Steinbock durchliefsämtliche Abteilungen
Johann Steinbock ließ keine Fortbildung aus und versuchte, sich stets weiterzubilden. „Ich wollte immer mehr machen“, sagt der Unternehmer.
Nach Facharbeiterbriefen und der Meisterschule absolvierte Steinbock sogar noch die Abend-HTL. Als er mit dieser fertig war, arbeitete er im Planungsbüro, bis sich der ehemalige Geschäftsführer und Gründer Anton Weigl um die Nachfolge umschaute und Johann Steinbock 2000 zum technischen Geschäftsführer machte. „Die Firma ist das Lebenswerk von Herrn Weigl. Er hat mir immer mehr Aufgaben anvertraut und innerhalb von fünf Jahren ging die Übergabe vonstatten“, erzählt Steinbock. Diesem ist es ein großes Anliegen, Jung und Alt zu verbinden.
Dem Satz „Die Jungen von heute sind faul“ könne er nichts abgewinnen. Denn: Johann Steinbock sagt zwar, dass sich manche Werte verschoben hätten, aber die Motivation nicht geringer sei, als das früher der Fall war. „Ich arbeite gerne mit jungen Menschen, wir haben 50 Lehrlinge in Ausbildung“, betont der Geschäftsführer stolz.
„Viele, die bei uns eine Lehre machen, landen in Führungspositionen“, zeigt Steinbock Aufstiegsmöglichkeiten auf. Er selbst durchlief sämtliche Positionen im Unternehmen. Anfangs baute er Aufzüge zusammen, dann war er auf Montage und später im Konstruktionsbüro. Auch im Verkauf arbeitete er bereits mit.
„Wir sind alle Weigler“
Das Unternehmen zeichne laut Steinbock der familiäre und wertschätzende Umgang aus. „Jeder kennt jeden persönlich, wir sind alle Weigler, jeder identifiziert sich mit dem Unternehmen“, sagt Johann Steinbock. Die persönliche Identifikation ist ihm sehr wichtig.
Wertschätzung und Harmonie
„Mir ist es ein Anliegen, dass die Harmonie und das Betriebsklima wertschätzend sind. Wertschätzung und ein gutes Miteinander sind das oberste Gebot“, erklärt Johann Steinbock das Rezept für eine erfolgreiche Unternehmenskultur. Dazu gehöre auch, auf der gleichen Ebene an Lehrlinge heranzutreten und diese „nicht nur ein Jahr lang den Besen in die Hand nehmen zu lassen“. Jungen Berufseinsteigern empfiehlt er, Chancen und Herausforderungen anzunehmen, das habe er auch stets getan.
Lift in jedem Haus als Vision
Seine Vision ist, dass jeder Häuslbauer so selbstverständlich wie das Planen des Badezimmer an einen Home-Lift denkt. „Lasst 1,5 Quadratmeter Platz, sage ich immer zu den Leuten. Es sollte kein Haus geben, wo kein Home-Lift drinnen ist“, betont Steinbock. Denn: Man wisse nie, was im höheren Alter passiert, nach einer Knie-Operation sei man froh, mit dem Lift Holzscheiter oder Bier aus dem Keller holen zu können.
Familie als Rückzugsort
Als Ausgleich und Rückhalt ist ihm die Familie sehr wichtig. „Die Familie ist ein Rückzugsort für mich, ohne diese kann man so einen Weg gar nicht gehen“, betont der leidenschaftliche Musiker. Mit seiner steirischen Harmonika spielt er sowohl auf Firmenfeiern als auch bei privaten Anlässen. „Musik ist auch verbindend“, schwärmt Steinbock.
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