SCHLIERBACH. Auf Einladung der Literarischen Nahversorger liest Helena Adler am Freitag, 21. April, um 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) im Seminarhotel SPES in Schlierbach.
Das Dialektwort „Fretten“ bedeutet sich abmühen, plagen und sich aufreiben. Der Titel des neuen Romans der Salzburger Autorin Helena Adler, die mit „Die Infantin trägt den Scheitel links“ 2020 für Furore sorgte, ist Programm.
Das Milieu, an dem sich die junge Ich-Erzählerin, wieder die Infantin, abarbeitet, bleibt gleich: ein Bauernhof in der österreichischen Provinz, auf dem vier Generationen leben. Dass Helena Adler auch Künstlerin ist, demonstrieren die 21 Kapitelüberschriften, allesamt Titel von Gemälden. Das zweite, Pieter Brueghel's „Das irdische Paradies“, enthält bei Adler eine wunderschöne Beschreibung der Kindheit. Aber diese endet schnell. Die peinvolle Pubertät beginnt und aus dem Milieu gibt es kein Entkommen. Auch nicht in einer plündernden, wütenden Jugendbande, der sich die Ich-Erzählerin anschließt. Die Geschichte wendet sich aber mit der Mutterschaft, die die zweite Hälfte des Romans ausmacht. Mit übergroßer Sprachlust und Sprachmacht beschreibt die Autorin die Mühsal eines Lebens, das aber nicht zerstört werden kann, denn sie setzt den Plagen die Kraft einer Frau und eines Kindes entgegen.
Lesung in Schlierbach
Auf Einladung der Literarischen Nahversorger liest Helena Adler am Freitag, 21. April, um 20 Uhr im Seminarhotel SPES in Schlierbach. Eintritt: 14 Euro / 4 Euro
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