Gerhard Gruber hat beim Laufen den Friedenslicht-Marathon erfunden
KREMSMÜNSTER. Als spontane Idee des Kremsmünsterers Gerhard Gruber während eines Laufes im Winter 2001 entstanden, hat sich der Friedenslicht-Marathon zu einem Fix-Event im Advent entwickelt.
„Bis zum 40. Lebensjahr habe ich keinen Sport betrieben“, verrät Gerhard Gruber, der „Erfinder“ des Friedenslicht-Marathons. Seine Zeit widmete er, neben der Familie und dem Beruf, hauptsächlich der Pfarre Kremsmünster. Diese Tätigkeit wurde ihm in die Wiege gelegt, denn seine Eltern haben für das Stift gearbeitet. Doch eines Tages packte ihn die Lust am Laufen und er schloss sich dem Kremsmünsterer Lauftreff an. „Laufend“ ist auch seine Idee für den Friedenslicht-Marathon entstanden.
Idee beim Laufen entstanden
An einem besonders schönen Wintertag 2001 überwältigten ihn die Glücksgefühle beim Laufen. „Mir und allen beim Lauftreff ging es so gut, dass ich aus Dankbarkeit jemandem etwas geben wollte, dem es nicht so gut geht“, erzählt Gerhard Gruber und während dem Laufen entstand die Idee für eine Laufveranstaltung im Winter. „Ich habe mir überlegt, in der Nacht mit einer Fackel als Licht zu laufen, da war der Gedankensprung zu ,Licht ins Dunkel‘ nicht mehr weit. Zudem ist mir eingefallen, dass im Advent das Friedenslicht schon da ist“, erzählt der 59-Jährige. Seine Laufkollegen waren von der Idee, das Friedenslicht aus Linz nach Kremsmünster (die Distanz entspricht ungefähr der Länge eines Marathons) zu holen, begeistert. Der ORF mit der Hilfskampagne „Licht ins Dunkel“ begleitete den ersten Friedenslicht-Marathon im Jahr 2002 medial. 8.000 Euro wurden damals gespendet.
Zehn Partnergemeinden
„Es war als einmalige Veranstaltung geplant, doch 2003 kontaktierte mich Renate Rettenegger aus Molln, die mit einer Laufgruppe das Friedenslicht aus Kremsmünster holen wollte. Seitdem haben wir mit Molln eine Partnergemeinde und wurden immer mehr“, berichtet Gerhard Gruber. Zehn Gemeinden (Molln, Thalheim bei Wels, Ried im Traunkreis, Eberstalzell, Waldneukirchen, Bad Hall, Vorchdorf, Adlwang, Steinbach an der Steyr, Pfarre St. Franziskus, Wels-Laahen) holen das Licht und bringen es strahlenförmig in ihre Orte. Allerdings müssen sie sicherstellen, dass das Licht nicht in die Haushalte gelangt, denn das erfolgt erst am Heiligen Abend. Keine Gemeinde darf das Licht weitergeben und alle müssen es aus Kremsmünster holen.
Ablauf der Veranstaltung
Nach einer Andacht im Linzer Dom erhalten die Läufer des Turn- und Sportvereines (TuS) Kremsmünster vom ORF das Friedenslicht und laufen in Etappen bis zum Landhotel Schicklberg. Der letzte Abschnitt bis zur Kirche Kirchberg, wo erneut eine Andacht stattfindet, ist als Lichterlauf für die allgemeine Bevölkerung gestaltet. „Spiritualität ist uns sehr wichtig. Die Kombination aus Laufen, dem Friedenslicht und den Spenden ist ideal und passt einfach. Wie lange es die Veranstaltung noch gibt, kann ich nicht sagen, aber solange es Sponsoren, private Spender und teilnehmende Gemeinden gibt, habe ich keinen Grund, damit aufzuhören“, sagt Gerhard Gruber. Auch 2020 wurden, obwohl es coronabedingt keinen Lauf gab, 47.000 Euro Spenden gesammelt. „Ich hoffe sehr, dass wir heuer wieder laufen dürfen“, so Gruber.
747.000 Euro gespendet
Einige hundert Läufer nehmen jedes Jahr am Friedenslicht-Marathon teil. Gemeinsam mit allen Partnergemeinden wurden insgesamt bereits 747.000 Euro an Licht ins Dunkel gespendet. Die Spende kommt zu 100 Prozent Licht ins Dunkel zu Gute, wobei Molln und Eberstalzell über den Licht ins Dunkel Soforthilfefonds die Spende für jemanden aus der eigenen Gemeinde zweckbinden. “Ich kann auch nach 20 Jahren noch nicht glauben, was meine Idee bewegt hat“, freut sich der Organisator und verrät: „Ob es anlässlich ,20 Jahre Friedenslichtmarathon‘ eine Feier geben wird oder erst zum ,25-Jährigen' gefeiert wird, wissen wir noch nicht.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden