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Bären, Eulen und Katzen: Heinz Baldauf schnitzt Kunstwerke aus Holz

Susanne Winter, MA, 09.09.2021 19:32

MICHELDORF IN OÖ. In den vergangenen zehn Jahren hat Heinz Baldauf aus Micheldorf bereits rund 100 Figuren mit seiner Motorsäge geschnitzt. Mit viel Kreativität und Liebe zum Holz sind Adler, Eulen und Bären entstanden. Der 72-Jährige erzählt im Gespräch mit Tips über sein kreatives Hobby.

  1 / 4   Der Micheldorfer Motorsägenschnitzer Heinz Baldauf mit einigen seiner selbst geschnitzten Figuren (Foto: Winter)

Bären, Eulen, Adler, Katzen, Baumgesichter, Schuhe und vieles mehr schnitzt Heinz Baldauf mit der Motorsäge aus Holz. Der Micheldorfer hat zwar immer ein paar Figuren zu Hause, fertigt aber auch nach Auftrag. Zwischen 80 und 250 Euro ist für eine Figur zu bezahlen – je nach Größe und Arbeitsaufwand.

Zweieinhalb Meter hohe Eule

13 bis 15 Stunden arbeitet der gelernte Werkzeugmacher an einer durchschnittlichen Figur. Sein bisher aufwändigstes Werk war eine zweieinhalb Meter hohe Eule mit einem Durchmesser von rund einem Meter. An diesem Auftrag arbeitete er rund eine Woche. Mit einer speziellen Motorsäge werden die Umrisse als Erstes grob aus dem Holz geschnitten. Die Feinarbeiten erledigt der Hobbyschnitzer vom Kopf beginnend bis zu den Krallen. Am Schluss entfernt er Fasern, die beim Schneiden entstehen, mit einer Flamme oder mit einer Drahtbürste. Wenn die Figur später im Freien steht, wird sie mit Lärchenöl eingelassen, damit sie der Witterung länger standhält. Eiche oder Lärche eignen sich am besten. Wenn das Werk unter Dach steht, dann greift der Schnitzer auch gerne zu Pappel, Birke und Esche.

Gutes Vorstellungsvermögen nötig

Beim Schnitzen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. „Mit Übung kann man zwar vieles lernen, doch ein gewisses Vorstellungsvermögen ist Voraussetzung, damit die Proportionen auch stimmen“, weiß der Hobbyschnitzer: „Auch ein gewisses Geschick im Umgang mit der Motorsäge schadet nicht.“ Dieses Geschick haben bei seinen Kursen auch einige Frauen bewiesen. Die Kurse veranstaltet er nicht mehr, da der Kursleiter Profi-Motorsägenschnitzer Jörg Bäßler aus dem Erzgebirge (Deutschland) nicht mehr anreist. Kurse sind wichtig, um den richtigen Umgang mit der Motorsäge zu erlernen, dann sei dieses Hobby auch nicht gefährlich: „Ich habe mich noch nie verletzt und eine Schutzkleidung ist Voraussetzung.“

Lebender Werkstoff

Aus gesundheitlichen Gründen muss Heinz Baldauf derzeit mit dem Motorsägen-Schnitzen pausieren. Sobald es ihm wieder möglich ist, will er seine Schnitzereien jedoch wieder aufnehmen. „Die Arbeit mit Holz ist sehr schön“, erzählt der Micheldorfer, den Holz schon immer fasziniert hat: „Es ist einfach ein lebender Werkstoff.“


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