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Von der Leidenschaft zur Bildhauerei und Skulpturen, die lebendig wirken

Sophie Kepplinger, BA, 30.04.2024 20:01

MOLLN. Vom ersten Entwurf bis zur fertigen Skulptur: Jede einzelne Arbeit von Daniela Wögerer und Reinhard Kofler ist handgefertigt, ein Unikat. In ihrem Atelier in der Mollner Breitenau wird die Energie spürbar, die das Bildhauerduo in seine Projekte steckt.

  1 / 5   Der "Satyr II", ein Mischwesen der griechischen Mythologie, ist eines von Daniela Wögerers liebsten Werken. (Foto: Sophie Kepplinger)

Durchdringende Augen hat Daniela Wögerer ihrem Satyr verpasst. Der Blick, den er seinem Betrachter daraus zuwirft, wirkt durchdringend. Fast schon lebendig. Als könnte einem dieser lüsterne Waldgeist jeden Moment zuzwinkern. Die 60 Zentimeter hohe Skulptur aus Terrakotta ist eines ihrer liebsten Werke, erzählt die Mollnerin. „Es ist faszinierend, wie aus einer Idee eine so lebendig wirkende Figur entstehen kann“, erzählt sie, als sie neben dem Satyr Platz nimmt. „Meist merkt man es schon im Prozess, wie es in der Skulptur zu arbeiten beginnt. Das fühlt sich oft an wie Magie.“

Zuhause im Atelier Lindgraben in der Mollner Breitenau

Seit 2019 führt sie gemeinsam mit Reinhard Kofler das Atelier Lindgraben in der Mollner Breitenau. Kennengelernt haben sich die beiden in Tirol, wo sie 2014 gemeinsam die Bildhauer-Ausbildung abschlossen. „Als Bildhauer zu arbeiten, war immer unser Traum“, erzählt die 44-Jährige. Ein Traum, den sie heute als freischaffende Künstler leben. Drei Standbeine haben sie sich dazu aufgebaut: „Wir kümmern uns um Auftragsarbeiten, gestalten freie künstlerische Arbeiten und sind als Restauratoren tätig“, erklärt Reinhard Kofler. So haben die beiden etwa an der Restaurierung des Hochaltars in Schlierbach und der Sternpark Kapelle in Kirchdorf mitgearbeitet. „Die Bildhauerei bleibt aber unser Herzensprojekt. Sie ist das, was uns begeistert“, so Daniela Wögerer.

„Ohne Daniela wäre ich maximal halb so gut.“

Diese gemeinsame Leidenschaft lebt das Bildhauerduo in der Praxis dann doch recht unterschiedlich aus: „Unsere Arbeits- und Herangehensweisen sind sehr unterschiedlich. Während Daniela gerne an zwei bis drei Projekten gleichzeitig arbeitet, konzentriere ich mich am liebsten immer nur auf eines“, erzählt der gebürtige Tiroler. Dieser unterschiedliche Zugang bringe viele Vorteile in ihrer täglichen Arbeit: „Reinhard zeigt mir oft einen anderen Blick und hat neue Ansätze parat, wenn ich einmal nicht mehr weiter weiß“, erzählt sie. Auch für Reinhard Kofler scheint klar: „Ohne Daniela wäre ich maximal halb so gut.“

Wenn ein Baumstamm zur „Mutter Natur“ wird

Die beiden arbeiten vorrangig mit Holz. Das zeigt auch ein Blick in ihre Werkstatt: Dort entsteht derzeit etwa aus dem Stamm einer Linde ein Abbild von Mutter Natur und dem Jaidhaustal – eine freie Arbeit von Reinhard Kofler. Mutter Natur gegenüber an die Wand gelehnt wartet ein Stier auf seine Befreiung: Das Stier-Relief ist eine Auftragsarbeit für ein Taufgeschenk, das Daniela Wögerer derzeit behutsam zum Leben erweckt.


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