Im Schatten der Sucht: So entwickelt sich der Drogenkonsum in der Region Steyr-Kirchdorf
REGION STEYR-KIRCHDORF. Während sich die Zahlen des Opioid- und Cannabiskonsums die vergangenen Jahre stabil halten, steigt der Konsum von Stimulanzien wie Kokain. Diese Entwicklung beschäftigt auch die Berater der Suchtberatungsstelle X-Dream in Kirchdorf und Steyr. Markus Holzmann, zukünftiger Leiter der Beratungsstelle, gibt einen Einblick in die aktuelle Situation der Region.
„Drogen sind und waren die letzten Jahre durchgehend Thema in der Region“, erzählt Markus Holzmann im Tips-Interview. Gemeinsam mit seinem Team bietet der 35-Jährige in den X-Dream Beratungsstellen in Steyr und Kirchdorf Betroffenen und Angehörigen Hilfestellungen bei Suchtfragen. Der Konsum illegaler Substanzen sowie Medikamentenmissbrauch stehen dabei im Fokus. „Grundsätzlich kommen wir im Rahmen der Beratungsstelle mit einer Vielzahl an Substanzen in Kontakt. In der Region Steyr-Kirchdorf sind vor allem Cannabis und Stimulanzien verbreitet. In Kirchdorf spielt zudem Spice, synthetische Cannabinoide, eine größere Rolle“, erzählt er.
Anstieg bei Kokainkonsum
Laut Holzmann sind Drogen sowohl in Steyr als auch in Kirchdorf ein präsentes Thema. Dabei hebt sich die Region nicht vom österreichweiten Trend ab. „So sind die Zahlen bezüglich Opioid- und Cannabiskonsum die letzten Jahre über stabil. Ein Anstieg ist beim Stimulanzienkonsum, vor allem bei Kokain, zu verzeichnen“, erklärt er. Für den Anstieg an Konsum von Stimulanzien gebe es unterschiedliche Erklärungsmodelle. Am schlüssigsten erscheint dem Suchtberater eine Kombination aus Verfügbarkeit und Zeitgeist. Die Statistiken seien allerdings mit Vorsicht zu genießen, Dunkelziffern und sozial erwünschtes Antwortverhalten zu bedenken.
Mit Sorge beobachte der 35-Jährige den leicht zunehmenden Konsum von synthetischen Cannabinoiden: Die Stärke und die Auswirkungen können die Konsumenten hier oft nur schwer einschätzen, so Holzmann.
Drogenkonsum verlagert sich am Land in Privatwohnungen
In größeren Städten wie Wels und Linz komme es aufgrund der höheren Einwohnerzahl und der besseren Verfügbarkeit von Substanzen zu einer Häufung von Konsumenten. Ebenso lasse sich erkennen, dass Konsum im städtischen Bereich öffentlicher stattfindet, im ländlichen Bereich verlagere sich der Drogenkonsum eher in private Wohnungen, berichtet Holzmann.
Holzmann: Den „klassisch Süchtigen“ gibt es nicht
Den „klassisch Süchtigen“ gibt es laut Holzmann übrigens nicht. „In den Beratungsgesprächen finden wir uns mit Personen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster sozialer wie auch kultureller Herkunft sowie Schicht“, berichtet er. Geringes Selbstbewusstsein, Überforderung, instabile Sozialkontakte oder bereits bestehende Suchtproblematiken in der Familie oder im Freundeskreis können zu einer Abhängigkeit beitragen.
Das können Angehörige tun
Angehörigen, die Drogenmissbrauch in ihrem Umfeld wahrnehmen, rät der Suchtberater: „Es hilft, zunächst mit anderen über die eigenen Beobachtungen zu sprechen, um diese abzugleichen. Anschließend, wenn möglich, den Betroffenen auf das beobachtete Verhalten ansprechen, wobei eine Balance zwischen Konfrontation und Wertschätzung gefunden werden muss.“ Zudem ist es ratsam, Kontakt mit einer Beratungseinrichtung aufzunehmen, um weitere Schritte zu besprechen. „Ein früher Kontakt mit Hilfesystemen kann das Risiko eines chronischen Verlaufs der Abhängigkeitserkrankung stark verringern“, so Holzmann.
Das Team von X-Dream führt wöchentlich in Steyr etwa 70 Einheiten an Psychotherapie und psychosozialer Beratung durch. In Kirchdorf werden zweimal im Monat etwa 26 Termine angeboten. „Wir sehen neben allen Schwierigkeiten, welche sich im Rahmen unseres Angebotes zeigen, immer wieder auch Geschichten, wo der Ausstieg aus der Sucht gelingt“, betont Holzmann.
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12.03.2025 21:27
Droge Alkohol
Es wirkt auf mich sehr befremdlich, dass immer noch zwischen Drogen und Alkohol unterschieden wird. Wo doch schon lange durch unzählige Forschungsergebnisse erwiesen ist, dass der Alkohol die bei weitem gesundheitsschädlichere Substanz ist, mit mehr als 2000 Todesopfern jährlich. Die finanziellen Kosten für die anderen, durch regelmäßigen Konsum verursachten Krankheiten sind eine große Belastung für das Gesundheitssystem! Bei ca. 300.000 Alhoholkranken (Abhängigen) darf auch der soziale Aspekt nicht vergessen werden. Probleme am Arbeitsplatz, finanzielle ebenso und Verhaltensauffälligkeiten, um nur die wichtigsten und zugleich traurigsten zu nennen. Warnhinweise oder Schockbilder wie bei Tabak wären dringend nötig, ebenso eine Beteiligung der Produzenten an den verursachten Kosten. Hab 1987 meinen Konsum gestoppt und heute, mit 65 ist meine Gesundheit top! Wird Zeit, auch mal über eine Ganja Freigabe nachzudenken, dem Computerkraut schlechthin, siehe Bill Gates, Steve Jobs oder Marc Zuckerberg.
12.03.2025 21:27
Droge Alkohol
Es wirkt auf mich sehr befremdlich, dass immer noch zwischen Drogen und Alkohol unterschieden wird. Wo doch schon lange durch unzählige Forschungsergebnisse erwiesen ist, dass der Alkohol die bei weitem gesundheitsschädlichere Substanz ist, mit mehr als 2000 Todesopfern jährlich. Die finanziellen Kosten für die anderen, durch regelmäßigen Konsum verursachten Krankheiten sind eine große Belastung für das Gesundheitssystem! Bei ca. 300.000 Alhoholkranken (Abhängigen) darf auch der soziale Aspekt nicht vergessen werden. Probleme am Arbeitsplatz, finanzielle ebenso und Verhaltensauffälligkeiten, um nur die wichtigsten und zugleich traurigsten zu nennen. Warnhinweise oder Schockbilder wie bei Tabak wären dringend nötig, ebenso eine Beteiligung der Produzenten an den verursachten Kosten. Hab 1987 meinen Konsum gestoppt und heute, mit 65 ist meine Gesundheit top! Wird Zeit, auch mal über eine Ganja Freigabe nachzudenken, dem Computerkraut schlechthin, siehe Bill Gates, Steve Jobs oder Marc Zuckerberg.
12.03.2025 21:27
Droge Alkohol
Es wirkt auf mich sehr befremdlich, dass immer noch zwischen Drogen und Alkohol unterschieden wird. Wo doch schon lange durch unzählige Forschungsergebnisse erwiesen ist, dass der Alkohol die bei weitem gesundheitsschädlichere Substanz ist, mit mehr als 2000 Todesopfern jährlich. Die finanziellen Kosten für die anderen, durch regelmäßigen Konsum verursachten Krankheiten sind eine große Belastung für das Gesundheitssystem! Bei ca. 300.000 Alhoholkranken (Abhängigen) darf auch der soziale Aspekt nicht vergessen werden. Probleme am Arbeitsplatz, finanzielle ebenso und Verhaltensauffälligkeiten, um nur die wichtigsten und zugleich traurigsten zu nennen. Warnhinweise oder Schockbilder wie bei Tabak wären dringend nötig, ebenso eine Beteiligung der Produzenten an den verursachten Kosten. Hab 1987 meinen Konsum gestoppt und heute, mit 65 ist meine Gesundheit top! Wird Zeit, auch mal über eine Ganja Freigabe nachzudenken, dem Computerkraut schlechthin, siehe Bill Gates, Steve Jobs oder Marc Zuckerberg.