Politik in der Pyhrn-Priel Region will Ganzjahrestourismus stärken, aber Uneinigkeit über Skigebietserweiterung
PYHRN-PRIEL/OÖ. Nach dem Aus für einen Skitunnel zur Verbindung der Pyhrn-Priel-Skigebiete dauert die Diskussion um eine Weiterentwicklung des Tourismus in der Region an.
Die „Freunde des Warscheneck“ und der Mollner Kreis, Zusammenschlüsse von Naturschutzorganisationen, starteten zuletzt eine Befragung zum Thema Skigebietsentwicklung. Darauf kamen von den meisten Parteien eher ablehnende Antworten, was eine Skigebietsverbindung betrifft.
Masterplan 2020
Eine eindeutige Antwort auf die Befragung kam in Vorwahlzeiten vonseiten des ÖVP-Bezirksparteiobmanns Christian Dörfel. „Von den Naturschutzorganisationen fordere ich, ihr oberlehrerhaftes Getue und ihre Besserwisserei zu beenden. Ich erwarte, dass sie an der Umsetzung des Masterplans Pyhrn-Priel 2020 konstruktiv mitarbeiten oder schweigen“, so Dörfel.
Herbert Jungwirth, Naturschutzreferent des Oö. Alpenvereins, erklärt im Tips-Gespräch, dass ein Zusammenschluss der Skigebiete im Masterplan 2020 nicht vorgesehen sei.
Tatsächlich findet sich in der Schlusspräsentation zum Masterplan zu diesem Punkt nur die Verbindung von Hinterstoder nach Vorderstoder. Und im Markenkonzept Pyhrn-Priel wird als „Vision für 2020“ ein „ganzjähriges alpines Sport- und Naturerlebnis für Familien und Kurzurlauber“ genannt.
Auch die WKO Kirchdorf strich diese Ergebnisse des Masterplan-Prozesses heraus. „Der Ganzjahrestourismus wurde in den Fokus gestellt“, so WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller, „es handelt sich beim Masterplan um ein sehr zukunftsorientiertes Konzept, das das Miteinander von Tourismus und Naturraum als wesentlichen Punkt zum Inhalt hat.“
Weiterentwicklung als „Skiregion“?
Die Wirtschaftskammer betont ebenso, dass es im Masterplan ein klares Bekenntnis zum alpinen „Ski-Erlebnis“ in der Pyhrn-Priel-Region gebe. „Die beiden derzeitigen Skigebiete Wurzeralm und Höss müssen zu einer Skiregion „Pyhrn-Priel“ zusammengeschlossen werden, mit zusammenhängenden Pisten“, so WKO-Obmann Klaus Aitzetmüller.
Die „Freunde des Warscheneck“ sehen eine Verbindung der Skigebiete aus mehreren Gründen als nicht sinnvoll an. Für viele Familien sei der Skiurlaub nicht mehr leistbar, außerdem sei die Schneesicherheit unter 1500 Meter Seehöhe nicht mehr gegeben. Der Wasser- und Energiebedarf für Kunstschnee sei enorm. Dagegen gelte es den Sommer- und Ganzjahrestourismus zu stärken.
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