Mollns Bürgermeister Andreas Rußmann im Interview: "Sanierung der Schule ist großes Zukunftsprojekt"
MOLLN. Im Gespräch mit Tips erzählt Mollns Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) von der bevorstehenden Schulsanierung, seinen Bedenken über die möglichen Erdgas-Probebohrungen und den touristischen Herausforderungen in der Nationalparkgemeinde.
Tips:Herr Rußmannn, Sie hatten im Sommer beim Paragleiten in Pertisau am Achensee einen schweren Unfall. Wie geht es Ihnen jetzt?
Andreas Rußmann: Mir geht es schon sehr viel besser, Unfallfolgen sollten auch keine bleiben. Beim Unfall selbst hatte ich wohl tausende Schutzengel – der Absturz hätte schlimmer ausgehen können. Soweit geht es mir jedenfalls wieder gut, und ich freue mich schon, wenn ich wieder Gleitschirmfliegen kann.
Tips:In Molln ist aktuell einiges los, viel Zeit zum Ausrasten bleibt wohl kaum. Welches Projekt hat für Sie Priorität?
Rußmann: Ein großes Zukunftsprojekt ist die Sanierung des Schulzentrums, also der Volks- und Mittelschule. Die Installationstechnik muss von Grund auf erneuert werden und auch die Innenaufteilung wird auf heutige Bedarfe angepasst. Bis Anfang nächsten Jahres sollte das Raumkonzept vorliegen, danach können wir mit dem Finanzierungsplan beginnen.
Tips:Wann rechnen Sie mit dem Sanierungsstart?
Rußmann: Nicht vor 2025.
Tips:In vielen Gemeinden ist „Nachhaltigkeit“ ein großes Thema. Wie sieht es damit in der Marktgemeinde Molln aus?
Rußmann: Auch bei uns ist das Thema präsent. Auf den gemeindeeigenen Gebäuden werden wir Photovoltaik-Anlagen installieren. Die ersten PV-Anlagen werden noch diesen Herbst am Dach des Nationalparkzentrums montiert. In weiterer Folge soll dort auch eine Energiegemeinschaft zwischen Gemeinde und Nationalpark – eventuell auch unter Einbindung interessierter Bürger – entstehen.
Tips:Wie stehen Sie als Bürgermeister zu den geplanten Erdgas-Probebohrungen? Bergrechtlich sind die Probebohrungen in der Nähe des Naturschutzgebietes Jaidhaus ja bereits genehmigt. Der naturschutzrechtliche Bescheid ist aber noch ausständig (Anm.: Stand Redaktionsschluss).
Rußmann: Bei den jeweiligen Verfahren habe ich meine Stellungnahme abgegeben. Gedrängt habe ich im naturschutzrechtlichen Verfahren darauf, die Bohrungen an einem anderen Standort vorzunehmen, der nicht so nah am Nationalpark und Naturschutzgebiet liegt. Wie der Bescheid schlussendlich ausfällt, bleibt abzuwarten.
Tips:Molln ist mit einem mehr als hundert Kilometer langen Wander- und Radwegnetz ein beliebtes Ausflugsziel. Sind Sie zufrieden mit der touristischen Entwicklung?
Rußmann: Adäquate Parkflächen zu finden stellt uns aktuell vor große Herausforderungen. Vor allem an den Ausgangspunkten beliebter Touren wie zur Mollnerhütte oder Steyrschlucht gibt es immer häufiger Parkprobleme, die Anzahl der Besucher steigt stetig. Dort brauchen wir dringend mehr Parkmöglichkeiten.
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