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Ende für das Musikintrumentenmuseum im Schloss Kremsegg: Instrumente wandern ins Landesmuseum Linz

Susanne Winter, MA, 29.11.2018 12:04

KREMSMÜNSTER. Die Ausstellungsräume des Schlosses Kremsegg im Stiftsort Kremsmünster werden aus Kostengründen geschlossen. Österreichs wichtigste Sammlung historischer Musikinstrumente wandert von Kremsmünster ins Landesmuseum in Linz. 

Sammlung von Blechblasinstrumenten im Schloss Kremsegg. Foto: geh – Gerhard Hütmeyer
  1 / 10   Sammlung von Blechblasinstrumenten im Schloss Kremsegg. Foto: geh – Gerhard Hütmeyer

Das Land Oberösterreich ordnet seine Kulturdepots neu und versucht, damit gleichzeitig Kosten zu sparen. Die Ausstellungsräume des Schlosses Kremsegg im Stiftsort Kremsmünster werden aus Kostengründen geschlossen. Jährlich 470.000 Euro Förderung aus dem Kulturbudget des Landes bei stagnierenden 1000 Besuchern war einfach zu viel. 1800 Blas- und 170 Tasteninstrumente wandern von Kremsmünster nach Linz.

Besucherzahlen blieben hinter den Erwartungen

Seit mehr als zwei Jahren kreisen über dem 1996 gegründeten Musikinstrumentenmuseum Schloss Kremsegg die Dämonen der Schließung. Für den Verein Musica wurde es immer schwieriger, den Betrieb des Musikinstrumentenmuseums zu führen. Über das interessierte Fachpublikum hinaus Besucher anzusprechen ist nicht gelungen und die Besucherzahlen blieben trotz intensiven Bemühens weit hinter den Erwartungen.

Weltgrößte Sammlung an Blechblasinstrumenten

Die Musikinstrumentensammlung beinhaltet die weltgrößte Sammlung an Blechblasinstrumenten, die aus den USA nach Europa zurückgeholt wurde, sowie die Tasteninstrumente aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die 1200 Exponate sollen in der Landesgalerie einquartiert werden. Zur Blasinstrumentensammlung zählen auch Jazztrompeten, wie jene der US-Amerikaner Lois Armstrong und Dizzy Gillespie und die älteste Sopran-Zugposaune von 1677. Nach einer wissenschaftlichen Befundung der Objekte sollen die Exponate bereits im kommenden Jahr nach Linz transferiert werden.

Schloss geht in den Besitz des Landes über

Was mit dem Gebäude geschehen soll, ist ungeklärt. Derzeit laufen noch Gespräche, was mit dem Schloss Kremsegg nach der Schließung geschieht. Aktueller Eigentümer von Schloss und Bestand ist der Verein „Musica Kremsmünster“ mit Geschäftsführer Konrad Fleischanderl, dem Chef der oö. Vokalakademie. Nach der Vereinsauflösung geht das Schloss, das nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten des früheren Eigentümers Werner Lutzky und dessen Glas-Unternehmen übernommen wurde, in den Besitz des Landes über.

Sammlung von großer internationaler Bedeutung

Schloss Kremsegg war eines der international renommiertesten Museen des Landes. Es entsprach dem hohen Niveau der heimischen Musiklandschaft und stellte das kulturgeschichtliche Pendant zu den vielen Landesmusikschulen und Musikvereinen in Oberösterreich dar. Das Museum beherbergte die weltgrößte Sammlung an Blechblasinstrumenten, die aus den USA nach Europa zurückgeholt wurde. Die Sammlung ist von großer internationaler Bedeutung. Neben dem großen Bestand an Instrumenten gehören auch eine umfangreiche Bibliothek, eine Notensammlung, eine Phonothek und ein beträchtliches Fotoarchiv zu dieser bedeutenden Sammlung.


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