Kostbarer Tassilokelch im Stift Kremsmünster im neuen Licht
KREMSMÜNSTER. Das Stift Kremsmünster beherbergt eines der kostbarsten liturgischen Gefäße des frühen Mittelalters: den Tassilokelch. Im September erscheint ein Buch, das den Abendmahlskelch in einem neuen Licht zeigt.
Laut Inschrift auf seinem Fuß wurde der überreich verzierte und prunkvoll beschriftete Tassilokelch von Baiernherzog Tassilo III. und seiner Gemahlin, der Langobardenprinzessin Liutpirc, gestiftet. Der Tassilokelch ist eines der kostbarsten liturgischen Gefäße des Mittelalters. Obwohl seit Jahrhunderten viel diskutiert, waren bislang Herkunft, Funktion, Bildschmuck und Bedeutung umstritten.
Fünfjähriges Forschungsprojekt
Viele dieser offenen Fragen konnten durch ein fünfjähriges Forschungsprojekt des Archäologischen Museums Frankfurt, des Stiftes Kremsmünster und des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz, bei dem der Kelch umfassend archäometrisch, historisch, kunsthistorisch und theologisch untersucht wurde, geklärt werden.
496 Seiten starke Publikation
Die Ergebnisse werden in einer 496 Seiten starken, reich bebilderten Publikation vorgelegt, an der 20 international renommierte Wissenschaftler aus vier Ländern mitwirkten. Damit liegt ein völlig neues, für die kommenden Jahrzehnte gültiges Fundament für die kunst- und kulturhistorischen sowie landesgeschichtlichen Deutungen und Einordnungen des Kelches vor.
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