Laakirchner erforschte Protein, das Mitochondrien faltet
LAAKIRCHEN/BERLIN. Eine Entdeckung, die helfen könnte, die Hintergründe von bestimmten Zell-Störungen bei Parkinson, Down Syndrom, Epilepsie und Krebs besser zu verstehen, verschaffte dem aus Laakirchen stammenden Molekularbiologen Manuel Hessenberger kürzlich eine Veröffentlichung im hoch angesehenen Wissenschaftsjournal „Nature communications“.
Mitochondrien sind die mikroskopisch kleinen „Kraftwerke“ in den Zellen, erklärt Hessenberger, der derzeit als Doktorand an der freien Universität Berlin forscht. Um eine optimale Energieversorgung der Zelle zu bewerkstelligen, wird bei den Mitochondrien die innere Membran gefaltet und so die absolute Oberfläche vergrößert.
Hintergründe dieser „Faltungen“ noch weitgehend ungeklärt
Wie diese „Faltungen“ zustandekommen, ist noch nicht restlos erforscht, Hessenberger ist diesem Rätsel nun jedoch einen großen Schritt nähergekommen. An mikroskopisch kleinen „Modellmembranen“ erforschte er einen Komplex mehrerer Proteine. Dabei stellte er fest, dass ein ganz bestimmtes Protein auch ganz für sich allein dafür sorgte, dass sich die zunächst runden Membrane in „Röhrchen“ umbauten, wie sie auch in lebenden Zellen vorkommen. Wurde das Protein jedoch minimal verändert – durch den Austausch einer einzigen Aminosäure – blieben die Membrane in ihrer Ausgangsform.
Noch viel Grundlagenforschung notwendig
Ähnliche Störungen werden mit Krebs und anderen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Hessenbergers Arbeit könnte helfen, die Hintergründe besser zu verstehen. Vor einer praktischen Anwendung etwa in der Medizin sei jedoch noch viel Grundlagenforschung notwendig, betont der Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC) am Max-Delbrück-Center Berlin.
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