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Premiere „Bruckners Affe“: Spagat zwischen Gläubigkeit und Lebenslust

David Ramaseder, 16.07.2024 11:10

WILHERING. In „Bruckners Affe“ am Areal des Stiftes Wilhering, eine theatralische Wanderung im Rahmen des TheaterSPECTACELS Wilhering, wird das Publikum in die faszinierende Innenwelt des Komponisten Anton Bruckner entführt.

Bruckners Reise ist noch nicht zu Ende. (Foto: Reinhard Winkler)
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Eine bemerkenswerte Reise, die von der Scheune in die Kirche und das Palmenhaus führt, erweckt eine Episode aus Bruckners Leben zum Leben, die von seiner Begegnung mit einem Affen im Wilheringer Palmenhaus inspiriert ist. Was hatte dieser exzentrische Komponist, der einige Sommer im Stift Wilhering zur Sommerfrische verbrachte, mit dem Affen zu besprechen? Die Antwort darauf bleibt ein Rätsel, das das Stück auf fesselnde Weise beleuchtet.

Autorin Karin Peschka, Komponist Rudolf Jungwirth und Regisseur Joachim Rathke nutzen diese kuriose Episode als Ausgangspunkt, um tief in Bruckners widersprüchliche und reiche Innenwelten einzutauchen. Das Publikum wird dabei Teil dieser einzigartigen Reise, ähnlich wie bei der Zeitenwanderung „MONKS“ im Jahr 2022. Die Aufführung erstreckt sich über eine Wegstrecke von circa 600 Metern und dauert mit Pause etwa 2 Stunden und 40 Minuten. Bei Gewittergefahr wird die Veranstaltung auf eine kürzere Strecke zwischen Scheune und Kirche beschränkt.

Innere Zerrissenheit

Der packende Einstieg in die Geschichte zieht die Zuschauer sofort in den Bann. Der alternde Bruckner wird dabei so authentisch dargestellt, dass man fast glaubt, ihm persönlich gegenüberzustehen. Die Inszenierung spielt geschickt mit den Vorurteilen, die über Bruckners Leben kursieren, und schafft es meisterhaft, die Spannung zwischen seiner Lebenslust und tiefen Gläubigkeit darzustellen. Besonders beeindruckend ist die Sequenz in der Stiftskirche, in der Bruckner im Ringen um den Einlass ins Himmelreich auf einen Erzengel trifft. Diese Szene ist nicht nur visuell, sondern auch emotional packend und bringt die Zerrissenheit des Komponisten auf den Punkt.

Wertvoller Beitrag

Das Ensemble liefert eine erstklassige Leistung ab und trägt maßgeblich dazu bei, dass „Bruckners Affe“ als ein wichtiges Mosaikstückchen im Brucknerjahr hervorsticht. Die Erzählweise ist spannend und frech, und der gesamte Streifzug durch Bruckners Träume bietet den Zuschauern ein außergewöhnliches und unvergessliches Erlebnis. Die Spielorte und Wege sind barrierefrei erreichbar, und für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, wird ein kostenloser Shuttleservice angeboten.

Der Vorverkauf und das Buffet öffnen an Spieltagen um 18 Uhr. Es wird empfohlen, gutes Schuhwerk und warme Kleidung mitzubringen. „Bruckners Affe“ ist ein Muss für alle, die Spaß an ungewöhnlichen und kreativ erzählten Geschichten haben und einen tiefen Einblick in das Leben und die Träume eines der größten Komponisten Österreichs bekommen möchten.

Weitere Termine und Karten online unter www.theaterspectacel.at


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