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Salon 2024: Ein Jungwinzer aus Oberösterreich erobert die Spitzenklasse

David Ramaseder, 17.07.2024 17:00

KEMATEN/OÖ. In den Weingärten und Kellern Oberösterreichs tut sich einiges. Immer mehr junge Winzer beweisen mit ihren herausragenden Weinen, welche hohen Qualitäten hier produziert werden. Einer dieser aufstrebenden Winzer ist Lukas Schiefermair aus Kematen an der Krems.

  1 / 8   Lukas Schiefermair (r.) aus Kematen/Krems überzeugte beim Salon Österreichischer Wein, Philipp Fuchs (l.) aus Sarleinsbach beim PIWI-Wein-Wettbewerb in Tschechien. LK-Präsident Franz Waldenberger (m.) gratuliert. (Foto: LK OÖ)

Beim renommierten SALON Österreichischer Wein 2024, der inoffiziellen Staatsmeisterschaft der heimischen Winzer, konnte er die Jury mit gleich zwei Weinen überzeugen: seinem 2023 Gemischten Satz und seinem 2023 Muskateller.

Lukas Schiefermair ist begeistert über diese Auszeichnung: „Ich bin überwältigt und unglaublich stolz, eines meiner großen Ziele bereits nach so kurzer Zeit erreicht zu haben. Eine solche Auszeichnung bedeutet mir irrsinnig viel, motiviert und bestätigt mich, die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.“ Der sympathische Jungwinzer hat sein Handwerk an der HBLA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg erlernt und in einigen der besten österreichischen Weingüter sein Wissen vertieft. Bereits 2014 pflanzte er die ersten Rebstöcke am elterlichen Hof. Heute bewirtschaftet Schiefermair über fünf Hektar Weingärten – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.

Mühlviertel mausert sich

Ein weiteres vielversprechendes Talent der oberösterreichischen Weinszene ist Philipp Fuchs aus Sarleinsbach im Mühlviertel. Fuchs, ein gelernter Diplom-Sommelier, erfüllt sich auf rund 600 Metern Seehöhe seinen Jugendtraum eines eigenen Weinguts. Er bearbeitet einen Hektar Rebfläche und produziert Weine aus besonders widerstandsfähigen Rebsorten, den sogenannten PIWI-Reben. Beim internationalen Wettbewerb in Tschechien konnte Fuchs mit seinem 2023 Stuaschedl aus der Blütenmuskateller-Traube den dritten Platz erreichen und damit zeigen, dass auch in exponierten Lagen Oberösterreichs Spitzenweine möglich sind.

Die Qualität des oberösterreichischen Weins steht im Vordergrund. Mit nur rund 100 Hektar Rebfläche stellt Oberösterreich gerade einmal 0,2 Prozent der gesamten österreichischen Weingärten. Trotzdem schaffen es die heimischen Winzer immer wieder, sowohl national als auch international zu überzeugen. Ein Umstand, der auch den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Franz Waldenberger, freut: „Wenn jemand vor 20 Jahren behauptet hätte, dass Wein aus Oberösterreich einmal in der Oberliga mitspielen wird, wäre er vermutlich ausgelacht worden. Heute beweisen wir, dass unsere Winzer in OÖ ganz großartige Weine produzieren.“

Potential vorhanden

Der Weinbau in Oberösterreich ist klein, aber dynamisch wachsend. Rund 40 Winzer beschäftigen sich derzeit professionell mit dem Weinbau, wobei jährlich 15 Hektar neue Rebfläche gepflanzt werden dürfen. Bei den weißen Rebsorten dominieren Grüner Veltliner, Chardonnay, Muskateller und Sauvignon Blanc, während bei den roten Trauben Muscat bleu, Zweigelt und Pinot Noir den größten Anteil stellen. Besonders die PIWI-Rebsorten wie Donauriesling und Donauveltliner verzeichnen momentan den größten Flächenzuwachs.

Lukas Schiefermair und Philipp Fuchs sind nur zwei Beispiele für die aufstrebende Weinszene in Oberösterreich. Ihre Erfolge zeigen, dass Leidenschaft, Wissen und harte Arbeit die Zutaten für Spitzenweine sind – und dass Oberösterreich durchaus das Potential hat, sich einen Namen in der Welt des Weins zu machen.


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