Von Auschwitz nach Leonding: Wenn Geschichte plötzlich persönlich wird
LEONDING. Wie kann man heute junge Menschen für Demokratie und Zivilcourage sensibilisieren? Die 4a der Mittelschule (MS) Hart hat beim Hermann-Langbein-Symposium der Arbeiterkammer OÖ gezeigt, wie das geht – mit einem eindrucksvollen Video, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft.
Ausgangspunkt war die Graphic Novel „Die Bibliothekarin von Auschwitz“, die die wahre Geschichte der damals 14-jährigen Dita Kraus erzählt. Während sie im Konzentrationslager acht heimlich eingeschmuggelte Bücher verwaltete, wurde sie zum stillen Symbol für Bildung und Menschlichkeit inmitten des Grauens. Die Schüler der MS Hart brachten diese Geschichte ins Heute – mit Interviews unter Klassenkollegen, die selbst Fluchterfahrung haben.
„Wir dürfen nicht aufhören, für Demokratie einzutreten. Jeder Mensch soll in Sicherheit leben dürfen“, fasst eine Schülerin die Botschaft des Projekts zusammen. Das Video der 4a ist ein eindrucksvolles Plädoyer für Empathie und gesellschaftliches Engagement – und zeigt, wie persönlich Geschichte werden kann, wenn man sie mit eigenen Erfahrungen verbindet.
Begleitet wurde das Symposium von der 93-jährigen Zeitzeugin Anna Hackl. Mit leiser, aber bestimmter Stimme berichtete sie, wie ihre Familie 1945 zwei KZ-Flüchtlingen das Leben rettete – unter ständiger Lebensgefahr. „Es war eine schlimme Zeit und ich wünsche euch, dass ihr so etwas nie erlebt. Seid wachsam und vorsichtig“, gab sie den Jugendlichen mit auf den Weg. Die klare Botschaft: Wegschauen ist keine Option. Auch nicht in der Schule.
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