NEUHOFEN AN DER KREMS. Die Studenten Jakob Neuhauser (Elektrotechnik) und Thomas Schiefermair (Maschinenbau) aus Neuhofen an der Krems haben gemeinsam mit Martin Viereckl (Informatik) aus Sipbachzell das StartUp „qBot“ gegründet. Ihr Produkt ist eine kleine, hochpräzise Desktop-CNC Fräsmaschine namens „MINImill“.

Not macht bekanntlich erfinderisch. So ging es auch den drei technischen Pionieren im Laufe ihres Studiums. Für die praktische Umsetzung ihrer kreativen Ideen waren viele speziell angefertigte Teile nötig. Da das Anfertigen von Einzelstücken mit enormem Aufwand und hohen Kosten verbunden gewesen wäre, erschien ihnen die Entwicklung einer eigenen Fräse vielversprechender.
Vorteil gegenüber 3D-Drucker
„Eine Fräse bietet – im Gegensatz zum 3D-Drucker, welcher damals gerade stark im Kommen war – eine viel höhere Genauigkeit und außerdem kann man damit viel mehr verschiedene Materialien verarbeiten“, erklärt Jakob Neuhauser.
So wurden etwa wichtige Getriebekomponenten für einen Mini-Roboter, mit dem Thomas Schiefermair bei der RobotChallenge in Peking Österreich vertritt, mit der Fräse angefertigt. Das Gerät passt auf jeden Schreibtisch und fertigt individuelle dreidimensionale Bauteile direkt aus den gewünschten Dateien. Der benötigte Maschinencode zum Ausschneiden der Bauteile wird dabei vollautomatisch von der MINImill berechnet.
Marke in Wien vorgestellt
„Der Anwender muss nur noch die 3D Datei öffnen, das Bauteil platzieren, das Material einlegen und fräsen. Das ist ein ziemlich neuer Ansatz, der es auch Nutzern ohne Vorkenntnisse ermöglicht, die Fräse zu verwenden“, so Neuhauser. Im Mai haben die Studenten ihr Produkt auf der „Maker Faire“ (Festival für Innovation, Kreativität und Technologie) in Wien vorgestellt und nun sind sie dabei, die ersten Fräsen zu verkaufen. In der Folge soll auch der internationale Markt erschlossen werden.
Zielgruppe und Background
2990 Euro brutto kostet eine Fräse, die primäre Zielgruppe sind Unternehmen und Start Ups, welche die Fräsmaschine in der Hardwareentwicklung einsetzen können, um Entwicklungszeit und Kosten stark zu verkürzen, sowie Schulen oder Universitäten. Der Firmenname qBot kommt von „cubit“, einer alten sumerischen Maßeinheit, und bezeichnet einen Würfel mit etwa 40 cm Seitenlänge, also etwa so groß wie die MINImill. Gleichzeitig kommt das „bot“ von Roboter und deutet auf das selbstständige Arbeiten der Fräse hin.
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