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OÖ/LEONDING/HÖRSCHING. Die Baustoffindustrie spielt beim Erreichen der Klimaziele eine wichtige Rolle. Effiziente Logistik, Vermeidung von Leerfahrten und optimale Nutzung der Ressourcen sind entscheidende Faktoren. Wirtschaftsinformatiker der JKU Linz haben deshalb mit fünf namhaften Unternehmen – darunter Leitl Beton aus Hörsching sowie die RWA aus Traun – eine digitale Steuerungs- und Kommunikationsplattform für die Baustoffindustrie entwickelt.

V.l.: Wolfgang Narzt (JKU Linz), Martin Schwaiger (SATIAMO), Ingrid Peraus (RWA), Eduard Peterseil (D3EIF), Christian Nageler (Kirchdorfer Fertigteil Holding) (Foto: Kirchdorfer Fertigteilholding GmbH)

Die Baustoffbranche hat mit einem Problem zu kämpfen: Die meisten Unternehmen verfügen über IT-Werkzeuge und können ihre Produktionsabläufe automatisiert unterstützen. Untereinander sind die Firmen und ihre Zulieferer allerdings nur mangelhaft vernetzt: Die Folgen sind Leerfahrten, unproduktive Wartezeiten und damit verbunden eine höhere Umweltbelastung. Die Europäische Union hat sich vorgenommen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dazu soll unter anderem ein Verkehrskonzept für ein klimafreundliches Europa vorgelegt werden, das in erster Linie darauf abzielt, abgas- und CO2-freie Lkw auf die Straße zu bringen.

Der dafür erforderliche Umbau der Prozess- und Transportketten muss durch Steuerungsinstrumente begleitet werden, wodurch sich ein evidenter Bedarf an einer adäquaten Green Scorecard auch für die Baustoffindustrie ergibt. Daran wird in dem Gemeinschaftsprojekt – das vom Cleantech-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria begleitet wird – gearbeitet. „Eine durchgängige Digitalisierung des Abwicklungsprozesses von Bauindustrie über Transportpartner bis zum Baustoffhandel ist schlichtweg nicht vorhanden. Letztendlich fehlt ein System, das alle an der Abwicklung beteiligten Prozesspartner inklusive der Baustelle als eigenständige Objekte abbildet und miteinander kommunizieren lässt“, erklärt Martin Schwaiger, CEO der SATIAMO GmbH.

Kooperation und Innovation

Die Projektpartner kommen aus den Bereichen Baustoffindustrie, Baustoffhandel und Baustofftransporte. Gemeinsam wird die digitale Steuerungs- und Kommunikationsplattform entwickelt. Ziel ist die Erhöhung der Prozess- und Ressourceneffizienz in der Prozesskette. Was kompliziert klingt, ist eine bereits existierende Software-Plattform, die für die Branche optimiert wird. Die Besonderheit ist, dass Player aus der Branche als Projektpartner an der Optimierung mitarbeiten und den Prototyp gemeinsam testen. Die eigentliche Innovation ist die Realisierung einer Green Scorecard. Sie dient zur Messung der Ressourceneffizienz bezogen auf Haupteinflussfaktoren wie Durchlaufzeit im Werk, durchschnittliche Zustelldistanz, Leerfahrtquote oder den Anteil CO2-neutraler Transporte. Langfristig sollte der Einsatz CO2-freier Fahrzeuge bzw. alternativer Antriebe priorisiert werden.

Ökologisch wertvoll

Neben der Ressourcen- und Prozesseffizienz soll auch Umweltverträglichkeit in der Scorecard verankert werden, um den Einsatz CO2-neutraler Fahrzeuge bzw. alternativer Antriebe sowie darüber hinaus gehende Bündelungs- und Optimierungsansätze angemessen abzubilden und zu einem strategischen Bewertungsinstrument zu machen.


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