Smurfit Kappa sorgt für warme Wohnungen in und um Ansfelden
ANSFELDEN. Nach mehr als zweijähriger Projektlaufphase ist die Fernwärmeauskopplung von Smurfit Kappa Nettingsdorf nun in Betrieb. Das Projekt erwischt zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wird schlecht verwendbare Abwärme aus der Produktion für andere nutzbar. Die Abnehmer wiederum sparen massiv CO2 und sind weniger vom Import teurer, fossiler Energieträger abhängig.
Das Großprojekt der Nettingsdorfer Papierfabrik in Kooperation mit der west-steirischen Bioenergie Unternehmensgruppe startete Mitte 2021 und verfolgt ein wichtiges Ziel in Sachen Nachhaltigkeit: Abwärme, welche im Produktionsprozess nur sehr schlecht verwertbar wäre, für andere nutzbar zu machen. Damit sind nicht nur massive CO2-Einsparungen möglich. Die Abhängigkeit von Gas- und Heizölimporten mit zweifelhafter Herkunft sinkt. Zudem profitieren die Bewohner Ansfeldens von verbesserter Umgebungsluft.
Bisher Haid und Kremsdorf versorgt
Nach Einreichung der Behördenunterlagen sowie der Detailplanung im Frühjahr 2022 konnten die baulichen Maßnahmen noch im selben Jahr beginnen. Jedoch nicht ganz ohne Herausforderungen: „Die Verlegung direkt am Industriegelände von Smurfit Kappa bei laufendem Werksbetrieb, die zweimalige Eisenbahn- und Autobahnquerung sowie die Flussquerung der Krems bedurften einer genauen Koordination“, so Jakob Edler, Geschäftsführer der Bioenergie-Gruppe.
Mittlerweile ist die Fernwärme-Hauptstation fertig, auch der Netzausbau sowie die erste Inbetriebnahme verliefen erfolgreich. Mit 21. November 2023 startete man die Versorgung: Der Kindergarten Nettingsdorf, die VS Kremsdorf oder etwa die Firma Hornbach nutzen die Abwärme der Papierfabrik bereits zum Heizen.
Wärme für 8.000 umliegende Haushalte
Im Frühjahr wird nun weiter ausgebaut, „um die geplante 14 Kilometer lange Fernwärmetrasse abzuschließen und im Endausbau bis zu 8.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen zu können“, so Edler. Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zufolge sei das Projekt ein Musterbeispiel für die steigende Innovation und Nachhaltigkeit in Oberösterreichs Industrie.
Smurfit Kappa zeige, „dass gerade Unternehmen eine zentrale Rolle beim Ausstieg aus dem fossilen Heizen spielen“, so Achleitner. Auch für Günter Hochrathner, CEO von Smurfit Kappa Nettingsdorf, ist klar: „Maximierung der Energieeffizienz und ständige Verbesserung unserer Umweltschutzmaßnahmen zählen zu den wichtigsten strategischen Leitlinien“.
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