Kriminalstatistik Linz 2020: weniger Diebstahl, mehr Internetkriminalität
LINZ. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Kriminalität in Linz im vergangenen Jahr um fast fünf Prozent gesunken. Während es einen Rückgang bei Diebstählen gab, ist Internetkriminalität gestiegen. Sicherheitsstadtrat Michael Raml informiert über die Details.
18.000 Straftaten wurden im vergangenen Jahr in Linz begangen. Das entspricht einem Rückgang um fast fünf Prozent. „Der gewichtigste Grund für diesen Rückgang ist natürlich die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns. Das öffentliche Leben kam zeitweise zum Stillstand und die österreichischen Grenzen wurden kontrolliert. Dadurch konnten etwa diebische Ost-Banden nicht länger ihr frisches Diebesgut ins Ausland verfrachten. Der deutliche Rückgang bei Diebstahl-Delikten im vergangenen Jahr bestätigt die Sinnhaftigkeit von Grenzkontrollen. Allerdings sollte künftig der Fokus hin zu verdächtigen Fahrzeugen und weg von Urlaubern gelegt werden“, erläutert Raml (FPÖ).
Neues Kriminalitätsfeld Cybercrime
Trotz des Gesamtrückgangs haben sich Fälle von Internetkriminalität oder Cybercrime 2020 fast verdreifacht. „Kriminelle sind also auf das Internet ausgewichen. Es ist sehr wichtig, die Menschen für Internetkriminalität zu sensibilisieren und sie darüber aufzuklären. Wir dürfen den Kriminellen nicht neue Tätigkeitsfelder überlassen“, meint Raml. Im vergangenen Herbst veranstaltete er gemeinsam mit der Polizei und dem Ordnungsdienst bereits mehrere Informationsabende für Bürger zu Kriminalprävention und Zivilcourage. In diesem Jahr sind ähnliche Veranstaltungen geplant.
Raml: Mehr Polizisten nötig
Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen und der gleichzeitig voranschreitenden Öffnung der Grenzen würden Straftaten in der oberösterreichischen Landeshauptstadt nun wieder steigen, fürchtet der Sicherheitsstadtrat. Linz brauche deshalb mehr Polizisten, um mit starker Präsenz und schneller Aufklärung dagegen gerüstet zu sein. Aktuell würden 58 Polizeibeamte fehlen, was ein bis zwei Wachzimmern entspreche. Die Linzer Freiheitlichen kündigen an, in der kommenden Gemeinderatssitzung die umgehende Besetzung der offenen Planposten sowie mehr Wachzimmer für den Linzer Süden zu fordern.
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