Linzer Schlossmuseum bietet Kunst unter freiem Himmel
LINZ. Mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen hat auch das Linzer Schlossmuseum nun wieder geöffnet. Neben den Dauerausstellungen gibt es aktuell Kunst auch im „Open Air“-Format im Schlosspark, mit Plastiken von Manfred Wakolbinger.

Erstmals ist eine große, dreiteilige Ausstellung von Arbeiten Manfred Wakolbingers im Umraum des Linzer Schlossmuseums zu sehen. Der Künstler aus Oberösterreich zeigt seine Kreativität mit Skulpturen, Fotoarbeiten und Filmen.
„Circulations“ im Schlosshof
Die Skulpturen der Werkgruppe „Circulations“, die im Schlosshof zu sehen sind, thematisieren die Kreisläufe des Lebens, des Blutes, der Gedanken. Wakolbinger wurde dazu angeregt durch die Marmorskulpturen im Hauptraum der Kirche San Severo in Neapel, die einen Kontrast zu den schaurig-schönen, unheimlichen Dokumentationen medizinischer Versuche zur Erforschung des Blutkreislaufes im Sakristeiraum stehen. Wakolbingers aus Stahlrohr gebogenen aufgerichteten Skulpturen bilden Linien, die tänzerisch in pulsierender Bewegung verharren und gleichzeitig in Kreisläufen zirkulieren.
„Placements“ am Eingang zum Schlossplatz
Am Eingang zum Schlossplatz sind die Skulpturen „Placements“ ausgestellt. Sie kreieren Räume, die zuvor und ohne sie nicht existieren würden. Die Skulpturen sind aus möbelverwandten Formen entwickelt, denn je nachdem wie man steht, sitzt oder liegt, verändert sich die Sicht auf die Welt.
„Stargazer“ im Rosengarten
Der Maharadscha von Jaipur, Jai Singh II, ließ im 18. Jahrhundert überall in seinem Reich Observatorien erbauen, um seinem Volk astronomisches Wissen zugänglich zu machen. Die Himmelsbetrachtungsstation beherbergen Instrumente von der Größe eines Wohnhauses, waren aber teilweise schon vom wissenschaftlichen Fortschritt überholt, als sie installiert werden konnten. Dadurch wurde das Bildungsgeschenk des Herrschers bereits zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung ad absurdum geführt. Seit Anbeginn ihres rationalen Sinnes beraubt, existieren sie bis heute, und üben eine überwältigende Faszination aus, der Wakolbinger in seinen Skulpturen nachspürt. Von Mai bis Oktober 2020 kann man im Rosengarten des Schlossmuseums mit „Stargazers“ einen Blick durch den Linzer Himmel in die Unendlichkeit werfen.
„Denkräume“ und „Schreibstuben“ im Innenhof
„Denkräume und Schreibstuben“ im Innenhof des Linzer Schlosses laden zu einer kreativen Auszeit über den Dächern der Stadt. Fünf einfache, gemütliche Bio-Holzbauten bieten bis Oktober 2020 ausreichend Raum für Rückzug, Kontemplation und Muße. Lesen und Schreiben, Streamen und Surfen, Nachdenken und Träumen, Schlafen und Ruhen – alles ist möglich. Eine kleine Bibliothek findet sich vor Ort, Laptop und Co sind mitzubringen, Anschlüsse vorhanden.
Die „Denkräume und Schreibstuben“ können während der Öffnungszeiten des Museums und sofern nicht gerade besetzt, kostenlos genutzt werden.
Aktuell können im Schlossmuseum auch die Dauerausstellungen „Natur Oberösterreich“, „Technik Oberösterreich“ und ausgewählte Sammlungsbereiche besichtigt werden.
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