Richard Tauber und "Das Land des Lächelns": Premiere im Musiktheater
LINZ. Munter weiter geht der Premierenreigen am Landestheater Linz: Am Freitag, 9. Oktober ist erstmals die neue Produktion „Das Land des Lächelns“ zu sehen – in einer Neufassung für das Landestheater, in der auch der Linzer „Superstar“ Richard Tauber eine prominente Rolle spielt.
Kaum eine Partie ist mit dem Linzer Weltstar Richard Tauber so eng verbunden, wie die des Prinzen Sou-Chong aus Franz Lehárs romantischer Operette „Das Land des Lächelns“. Lehár hat ihm mit „Dein ist mein ganzes Herz“ einmal mehr ein persönliches „Tauber-Lied“ geschrieben – die Uraufführung 1929 wurde zum Triumph.
Starke Statements mit aktueller Gültigkeit
„Im Stück gibt es sehr starke Statements, die auch in der heutigen Zeit genutzt werden können – etwa zum Thema Rasissmus“, erzählt Regisseur Andreas Beuermann. Auch um auf der Bühne nicht zu plumpen Stereotypen greifen zu müssen, hat man für Linz mit einer Neufassung in die Trickkiste gegriffen. „Wir wollten China nicht klischeehaft darstellen, denn es geht um etwas ganz anderes: Eine Liebesgeschichte zwischen zwei unterschiedlichen Welten.“
Neufassung für Linz
Zum 150. Geburtstag Lehárs zeigt das Landestheater eine Neuproduktion der Operette, die von der komplexen Liebesbeziehung des chinesischen Prinzen Sou-Chong und der jungen Wienerin Lisa erzählt. Die neue Textfassung wurde von Simon W. Alexander geschrieben.
So wird die enge Verbindung Richard Taubers zu dieser Operette als Rahmenhandlung eingebaut. Lisa verliebt sich in den Star Tauber und schafft es, ihn zu einem Abend in ein Museum zu bringen. Beschwipst schläft diese aber ein und träumt – so verwandelt sich das Museum in einen chinesischen Palast, die Figuren werden zu jenen aus „Das Land des Lächelns“. „Dieser Traum ermöglicht es uns, China nicht traditionell, sondern kunstvoll darstellen zu können“, so Beuermann.
Bühne und Kostüme stammen von Bernd Franke und Götz Lanzelot Fischer.
Weg von reiner Unterhaltungsmusik
Das Bruckner Orchester wird von Marc Reibel geleitet. Das Orchester mit 55 Musikern müsse coronabedingt leider ganz unten im Graben sitzen, was schade wegen der Interaktion mit den Darstellern sei, so Reibl. Zur Operette selbst: „Lehár hat den traditionellen Weg der Operette damals verlassen, er hat ein Zwischending zwischen Oper und Operette erschaffen, er wollte weg von der reinen Unterhaltungsmusik.“
Die Rolle des Richard Tauber und Sou-Chong verkörpert der slowenische Tenor Matjaz Stopinsek. Mit ihm habe man einen perfekten Tenor mit „tollem Schmelz in der Stimme, ein großer Gewinn für das Haus“ gefunden, erzählt Reibl.
Ebenfalls unter anderem zu sehen und hören: Regina Riel als Lisa, Theresa Grabner als Hella Kürty bzw. Mi, Matthäus Schmidlechner als Gustav und Franziska Stanner als Gräfin von Lichtenfels. „Dabei ist die Liebe zwischen Mi und Gustl wohl die größere Liebe von beiden Paaren“, so der Regisseur.
Musikalische Rarität
Bemerkenswert: In der Linzer Produktion werden drei Teile der vierteiligen Ballettsuite, die Lehár als Anhang komponierte, mit aufgeführt, „das ist sicher eine Rarität“, so Reibel.
Premiere wird am 9. Oktober im Musiktheater gefeiert, alle Termine und Karten: www.landestheater-linz.at
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