Poschner-Nachfolge beim Bruckner Orchester: Sieben in engerer Auswahl
LINZ. Die Suche nach der Nachfolge von Bruckner Orchester Linz-Chefdirigent Markus Poschner geht in die nächste Runde. Aus 140 Bewerbern kamen sieben Personen in die engere Auswahl. Poschner verlässt das Bruckner Orchester wie berichtet mit 2027.

Am 31. Dezember 2024 endete die Bewerbungsfrist für Poschners Nachfolge, 140 Personen haben sich für den prestigeträchtigen Posten beworben - 13 Frauen und 127 Männer. 29 kommen aus Österreich, 93 aus Europa, 18 aus Übersee.
„Das große Interesse an der Position des Chefdirigenten des Bruckner Orchester Linz freut mich sehr. 140 Bewerbungen, von denen rund 80 Prozent international sind, zeigen, wie attraktiv das BOL, das 2020 als ,Orchester des Jahres‘ ausgezeichnet worden ist, und die OÖ. Theater und Orchester GmbH auch über die Grenzen Österreichs hinaus sind“, so der für die Kulturagenden zuständige Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). „Ich freue mich, dass wir bis 2027 noch einige wunderbare musikalische Erlebnisse mit Markus Poschner genießen können. Genauso sehr freue ich mich aber, dass unter den Bewerberinnen und Bewerbern echte Spitzendirigentinnen und -dirigenten sind.“
Auswahl bis Herbst 2025
Landeskulturdirektorin Margot Nazzal: „Diese besondere Position, die zu besetzen ist, bedarf eines besonderen Auswahlverfahrens, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Unter Zusammenführung interner und externer Expertisen und der Begleitung durch externe Beratung ist es uns gelungen, den Auswahlprozess in seine entscheidende Phase zu bringen. Wir sind auf Schiene und werden bis Herbst 2025 die richtige Person gefunden haben.“
„Es stimmt uns für das Musiktheater positiv, dass die Kandidierenden auch hohe Kompetenz für Opernproduktionen des Musiktheaters versprechen. Viele können wertvolle Erfahrungen an großen und internationalen Opernhäusern einbringen“, freut sich auch Thomas Königstorfer, Geschäftsführer OÖ Theater und Orchester GmbH.
„Das BOL ist eines der führenden und vielseitigsten Orchester Österreichs. „In diesen Monaten lernen wir Dirigentinnen und Dirigenten in Oper und Konzert kennen. Es ist fast wie in der Liebe, die Chemie muss stimmen - dazu kommen höchste musikalische Führungsqualitäten, ein unbestechliches Handwerk und ein spürbares Vermögen sich gemeinsam künstlerisch weiterentwickeln zu können. Wir sind mittendrin und guter Dinge!“, so auch Norbert Trawöger, Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchester.
Betriebsrat Fuchsluger: „Richtungsweisende Phase“
Josef Fuchsluger, Betriebsrat des BOL, ergänzt: „Die Suche nach einer neuen Chefdirigentin oder einem neuen Chefdirigenten ist für ein Orchester eine spannende, zugleich aber auch sensible und richtungsweisende Phase. Wir schätzen es daher sehr, dass wir als Orchestervertreter intensiv in den Findungsprozess eingebunden sind. Mit dieser starken Basis blicken wir zuversichtlich in die Zukunft und sind überzeugt, dass wir unsere positive Entwicklung in den kommenden Jahren erfolgreich fortsetzen werden!“
Findungskommission
Eine aus internen und externen Expert/innen bestehende Findungskommission hat, beraten durch die Personalberatung Trescon, eine erste Auswahl getroffen. Die Kommission wird nun mit den sieben Personen vertieft in Austausch gehen und es werden Möglichkeiten für ein wechselseitiges Kennenlernen mit dem Orchester angeboten. Das soll bis Ende Juni passiert sein.
Die finale Entscheidung wird nach darauffolgenden Hearings gefällt und voraussichtlich im Herbst 2025 dem Eigentümer vorgeschlagen.
Poschners künftige Engagements
Markus Poschner wechselt mit Beginn der Spielzeit 2027/28 zur Utah Symphony in Salt Lake City. Zudem wird er ab der kommenden Saison Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel sowie ab Herbst 2026 die Leitung des ORF-Radiosymphonie Orchesters übernehmen.
Seinen Pflichten als Geschäftsführer des Bruckner Orchesters werde er aber vollumfänglich gerecht, heißt es.
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