LINZ. 2019 hat Vizebürgermeister Bernhard Baier den Plan präsentiert in der Linzer Innenstadt 1.000 Bäume zu pflanzen. Dafür ließ er einen Masterplan erstellen. Dieser ist nun fertig – jetzt geht es an die konkreten Pläne für die Umsetzung.

„Ich möchte keine punktuelle Lösung erstellen, sondern einen Masterplan“, erklärt Vizebürgermeister Bernhard Baier. Nur so könne die Erhitzung der Stadt reduziert werden. „Punktuell zu sagen ‚Jetzt pflanzen wir mal Bäume‘, das haben wir in Österreich viel zu lange gemacht“, so auch Landschaftsarchitekt Daniel Zimmermann vom Planungsbüro 3.0. Dieses hat daher für die Stadt Linz eine Potentialanalyse erstellt, welche Straßen sich für eine Bepflanzung mit Bäumen eignen würde.
Prinzip Schwammstadt für Linzer Straßen
Insgesamt hat das Planungsbüro 60 Kilometer Straße untersucht. Rund 30 Kilometer davon sind von den Grundvoraussetzungen her bepflanzbar. „Aus den 30 Kilometern nehmen wir uns jetzt mal elf bis zwölf Straßen heraus“, so Zimmermann. Für diese Straßenzüge soll nun ein detaillierter Bauplan ausgearbeitet werden. Denn damit sich die Bäume gut entfalten und wachsen können, muss das Prinzip der Schwammstadt angewendet werden. Dafür wird der Boden unter Gehwegen und Straßen aufgelockert um den Wurzeln des Baumes Platz zu bieten und auch Wasser speichern zu können. „Wenn es starke Niederschläge gibt, dann hilft das auch“, erklärt Zimmermann einen weiteren Vorteil hinsichtlich der extremen Wetterlagen, die mit der Klimaerwärmung zunehmen. Hierbei gilt es natürlich Leitungen und Kanäle zu berücksichtigen.
Die ausgewählten Straßenzüge, in welchen nun konkret geplant werden soll, sind:
- Lustenauerstraße
- Bürgerstraße
- Schillerstraße
- Schubertstraße
- Ferihumerstraße
- Freistädter Straße
- Knabenseminarstraße
- Kroatengasse
- Wildbergstraße
- Weingartshofstraße
- Leonfeldner Straße zw. Freistädter und Weigunystraße
Bürgerinformation und Gemeinderat
Nach Vorliegen der Details wird auch eine Bürgerinformation erfolgen. „Denn die Ansicht der Bewohner sowie betroffener Unternehmer ist vor der Umsetzung gefragt. Wir wollen niemanden vor vollendete Tatsachen stellen, alle mit ins Boot holen und die Planung auf die Vorstellungen der Betroffenen abstimmen“, so Baier.
Zuvor muss die Planung im Juli-Gemeinderat jedoch noch beschlossen werden. Ist dies der Fall kann über den Sommer geplant werden. Schon im Herbst/Winter 2020 könnte eine Vergabe der Bauprojekte erfolgen, wenn alles nach Plan läuft. „Klar ist, es wird ein großer finanzieller Aufwand für die Stadt.“
Hein für Arbeiten während des Sommers
„Prinzipiell sehe ich das Ergebnis der Baumstudie positiv, denn Bäume verbessern nicht nur das Stadtklima, sondern auch die städtische Lebensqualität wird deutlich erhöht“, kommentiert Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein das Ergebnis. Besonders im innerstädtischen Bereich verfügt die Stadt Linz derzeit über einen mangelhaften Durchgrünungsgrad. Diese Studie setze mit ihren Vorschlägen somit an der richtigen Stelle an, um für mehr Grün in der Innenstadt zu sorgen. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber, dass diese Studie nicht nur am Papier bleibt, sondern auch tatsächlich zur raschen Umsetzung gelangt. Vorarbeiten wie Anrainerbeteiligung und Detailplanungen müssen aus meiner Sicht in den Sommerferien umgesetzt werden, damit die ersten Bäume im Herbst gepflanzt werden können“, erklärt Hein.
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18.03.2021 20:09
Nur Anwohner ohne Auto erwünscht!
Schön und gut, aber die Anwohner nehmen ihre Autos in die Wohnung mit, da keine Parkplätze mehr vorhanden sind und die wenigen die es noch gibt von Leuten gebraucht werden, die unbedingt mit dem Auto in die Innenstadt müssen?? Bitte dann auch die Parkflächen sperren, mit Ausnahme der Bewohner der jeweiligen Straßen.