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Probebetrieb "Autofreier Hauptplatz" wird fortgesetzt

Anna Stadler, 22.07.2020 10:42

LINZ. Nachdem der Probebetrieb des autofreien Hauptplatzes schon nach zwei Tagen abgebrochen worden ist, setzt die Initiative „AUTOFREItag Fürs Klima“ den autofreien Hauptplatz für eine weitere Woche - von Montag 27. Juli bis Freitag 31. Juli - fort.

Für Passanten und Gastgartenbesucher soll der neu begrünte Hauptplatz während der Aktion einen attraktiven Aufenthaltsplatz bieten. (Foto: Tips/Stadler)

„Weil zig-tausenden Linzern der autofreie Hauptplatz ein Herzensanliegen ist, hat sich die Bewegung AUTOFREItag Fürs Klima entschlossen, im Rahmen von angemeldeten Versammlungen den Probebetrieb für eine Woche fortzusetzen“, gibt die Initiative bekannt. Ab Montag, 27. Juli bis Donnerstag, 30. Juli jeweils ab 16 Uhr findet eine Informationskundgebung in der Theatergasse, gegenüber dem Landestheater, statt. Am Freitag, 31. Juli 2020 um 15 Uhr kulminiert die Aktion in eine große, musikalisch umrahmte Eröffnungsfeier am Hauptplatz auf der Fahrbahn.

Gerechtigkeit und Gesundheit

Rund die Hälfte der Linzer Haushalte verfügt über kein Auto. „Aus diesem Grund ist es inbesondere auch eine Frage der (Flächen)gerechtigkeit, ihnen den Hauptplatz wieder zurückzugeben.“ Passanten, Flanierer und Gastgartenbesucher sollen mit der einwöchigen Aktion die Annehmlichkeiten des neu begrünten Hauptplatzes auch nach Versagen der Linzer Verkehrspolitik weiterhin genießen können.

“Der autofreie Hauptplatz ist ein wichtiger erster Schritt hin zu einer gerechten und klimafreundlichen Stadt. Die Verkehrswende ist für den Klimaschutz dringend notwendig. Und es geht auch um die unmittelbare Gesundheit der Anwohner. Laut einer niederländischen Studie erhöht schon ein Mikrogramm mehr Feinstaub pro Kubikmeter Luft die Anzahl der Coronatoten um circa 15 Prozent”, so AUTOFREItag Klimaaktivist Andreas Schütz.

Intensive Kommunikation

Durch eine gute öffentliche Ankündigung und eine ausreichend lange Probephase können sich alle Verkehrsteilnehmer auf die neue Situation einstellen, wie viele andere internationale und vergleichbare Beispiele erfolgreich gezeigt haben. Auch Veranstaltungen wie Pflasterspektakel, Krone-Fest und auch Westring-Spatenstich haben in den letzten Jahren zur gleichen Jahreszeit mit einem autofreien Hauptlatz problemlos stattgefunden.

Kritik durch Infrastrukturreferent

„Als selbsternannte ‚Bewegung AUTOFREItag‘ wollen sie mit Versammlungen auf den Zufahrtsstraßen zum Hauptplatz den Verkehr bewusst zum Erliegen bringen. Diesen blindwütigen Aktionismus verurteile ich und erteile den Störungen eine klare Absage“, erklärt Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ). Er kritsiert die Aktion als sinnlos, sie sei „gegen das klare Interesse der Allgemeinheit“. Auch eine Umgestaltung des persönlichen Modal Split sei durch die Aktion nicht zu erreichen. Eine nachhaltige Änderung des Mobilitätsverhaltens könne nur gemeinsam und vor allem freiwillig erfolgen.

Bürgermeister: „Unkoordinierte Horuck-Vorschläge verunsichern“

Die derzeitigen Diskussionen über mögliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen bewertet Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) als unausgegoren und eher aktionistisch als konsequent durchdacht. Für eine Neuausrichtung der Verkehrsströme in Linz seien alle vier Brücken notwendig. Die Zeit bis zu deren Fertigstellung solle für eine seriöse Diskussion um neue Konzepte rund um die Neuordnung des Öffentlichen Verkehrs wie auch Individualverkehrs genutzt werden. „Unkoordinierte Horuck-Vorschläge verunsichern die Linzer Bevölkerung wie auch die Pendler.“

Updates sind laufend im Web auf Linz.AUTOFREItag.org und fb.com/AutofreierHauptplatzLinz zu finden.

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