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Aktion "Autofreier Hauplatz": Kein Stau am ersten Tag

Anna Stadler, 27.07.2020 17:52

LINZ. Durch Protestaktionen setzt die Initiative „AUTOFREItag Fürs Klima“ den autofreien Hauptplatz fort. Das von vielen Seiten befürchtete Stauchaos ist am ersten Tag ausgeblieben.

Entlang der Promenade und bei der Kundgebung in der Theatergasse gab es keinen Stau. (Foto: Tips/Seyringer)

Im Rahmen von angemeldeten Versammlungen will die Initiative „AUTOFREItag Fürs Klima“ eine Woche lang, von Montag, 27. Juli bis Freitag, 31. Juli, die Zufahrt zum Hauptplatz blockieren und somit den Probebetrieb des autofreien Hauptplatzes fortsetzen. „Weil zig-tausenden Linzern der autofreie Hauptplatz ein Herzensanliegen ist, hat sich die Bewegung 'AUTOFREItag Fürs Klima' entschlossen, im Rahmen von angemeldeten Versammlungen den Probebetrieb für eine Woche fortzusetzen“, gabt die Initiative ihr Vorhaben bekannt. Dieser wurde durch Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) nach zwei Tagen wieder abgebrochen, nachdem es zu Staus kam. Auch Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) sprachen sich für den Abbruch des Probebetriebs aus. Groß war daher die Befürchtung, dass es auch im Rahmen der Aktion von „AUTOFREItag Fürs Klima“ wieder zu Staus kommen würde. Am Montag, 27. Juli, dem ersten Tag der Aktion, war dies nicht der Fall.

Weiterhin Kritik an Aktion

„Das befürchtete Stauchaos ist Gott-sei-Dank nicht eingetreten, die Sperre der Zufahrt zum Linzer Hauptplatz durch Demonstranten hat nicht zum befürchteten Chaos geführt“, sagt Vize-Bürgermeister Bernhard Baier von der Linzer Volkspartei. „Auch wenn die Situation heute ruhig verlaufen ist, fordere ich die zuständige Landespolizeidirektion auf, eine Neubewertung der Situation vorzunehmen und die Rechtmäßigkeit von mehrtägigen Blockaden zu überprüfen.“ Bestätigt sieht sich Baier durch die Rechtsansicht von Michael Mayrhofer, Universitätsprofessor für Öffentliches Recht und Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der JKU. Mayrhofer billigt zwar eine Blockade zur Meinungsäußerung, betont aber zugleich, dass eine wiederkehrende Sperre nicht mehr der Meinungsbekundung diene und somit auch nicht vom Versammlungsrecht gedeckt sei.

„Tatsächlich versucht eine Handvoll Aktivisten, hier auf Biegen und Brechen ihre Idee durchzusetzen. Es ist der sehr schönen Wetterlage zu verdanken, dass derzeit der innerstädtische PKW-Verkehr in Linz insgesamt deutlich niedriger ist. An einem Regentag oder während eines anderen Störereignisses auf der Nibelungenbrücke hätte sich die Lage wohl erneut zugespitzt“, kommentiert Hein.

„Es gilt mein Dank vor allem jenen Menschen, die in Linz arbeiten und auf ein eigenes Auto angewiesen sind. Sie dürften es aufgrund der intensiven Vorberichterstattung offenbar geschafft haben, ihren Heimweg nach einem anstrengenden Arbeitstag zumindest für heute anders zu organisieren“, zieht Bürgermeister Klaus Luger Bilanz. Nichtsdestotrotz hält das Linzer Stadtoberhaupt an seiner Position fest: „Der Hauptplatz soll autofrei und ein Ort der Begegnung sein. Allerdings kann diese Autofreiheit erst vollständig umgesetzt werden, wenn alle in Bau befindlichen Brücken fertiggestellt und dem Verkehr übergeben wurden.“ Er schließt sich Baier in den Bedenken, ob die Protestaktion rechtens sei, an.

Die Proteste am 28. Juli 2020 zwischen 16 Uhr und 20.30 Uhr sowie am 29. Juli 2020 und 30. Juli 2020 zwischen 16 Uhr und 19 Uhr sind laut Polizei bereits genehmigt.


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Hauptplatz ohne Pendler-Durchzugsverkehr ist im Sinn der Linzer Wähler
Hauptplatz ohne Pendler-Durchzugsverkehr ist im Sinn der Linzer Wähler
29.07.2020 10:58

Anrainerwunsch: Bäume, Wasser, Donauinsel & Radbrücke

Das Eintreten von Stadtrat Hein für mehr Bäume in Linz und gerade auch am Hauptplatz ist im Sinn aller Linzer Wähler. Täglich verursachen viel zu viele PKW-Pendler mit nur einer Person im Auto Staus im Umfeld der Donaubrücken, anstatt an einem Park-and-Ride-Parkplatz in Walding, in Ottensheim oder im Haselgraben auf Bahn, Bus oder Fahrrad umzusteigen. Im Unterschied zu den guten Umfahrungsmöglichkeiten von Wien, St. Pölten, Salzburg oder Wels hat Linz keine großräumigen Kfz-Umfahrungsmöglichkeiten, weil die OÖ. Landespolitik seit Jahrzehnten bei diesem Thema völlig versagt hat. Weil jedoch eine zusätzliche Brücke nur für Radfahrer und Fußgänger zwischen Wildbergstraße und der Ostseite des Lentos in Linz fehlt, ist das Überqueren der Donau per Fahrrad direkt neben extrem starkem Autoverkehr derzeit zumindest unattraktiv, oft sogar sehr unsicher. Im Hinblick auf die zukünftige Gestaltung des Jahrmarktgeländes und auf das Beseitigen von Hindernissen für Radfahrer ist das Projekt der Linzer Donauinsel (siehe [2] bis [4]) mit Radbrücke klar als Siegerprojekt nach einem Architektenwettbewerb hervorgegangen, das im Unterschied zum Autokino auch sehr gut zur Klimastrategie der Stadt Linz [1] passt. Denn mit der neuen Brücke für Radfahrer & Fußgänger wird der Umstieg auf emissionsfreien Verkehr erleichtert. Die Linzer Donauinsel fand Zustimmung von der Jury aus Fachleuten, von allen Parteien und auch von der klaren Mehrheit der Bevölkerung. Neben Abkühlung und Erfrischung durch mehr Bäume in diesem Bereich darf auch keinesfalls auf den zusätzlichen Wasserarm verzichtet werden. Während Wasserflächen als eines von 7 Gestaltungselementen [5],[6] in keinem der ca. 80 englischen Landschaftsgärten [5] in Deutschland fehlen, gibt es in Österreich nur 2 englische Landschaftsgärten [5], von den Linzer Parks hat kein einziger eine Wasserfläche. Auch Brunnen in Linz sind eine Rarität. Stadtrat Hein und Bürgermeister Luger sollten auch für den Linzer Hauptplatz Architekten zu Ideen für eine kühlende Wasserfläche oder einen neuen Brunnen einladen. Am Linzer Hauptplatz müsste man jedoch sicher mit einer kleineren Wasserfläche auskommen, als dies beispielweise vor der Karlskirche am Karlsplatz in Wien. Der Wasserarm des Donauinselprojektes und eine Wasserfläche und/oder ein neuer Brunnen am Hauptplatz könnten aus dieser Sicht auch zum Beginn einer neuen Grün-Kultur mit Wasserflächen in Linz werden. Das Freimachen des Hauptplatzes vom Durchzugsverkehr mag zwar die Pendler stören, ist jedoch im Sinn der Linzer Wähler. Man sollte jedoch die Inbetriebnahme des zweiten Bypasses auf der VOEST-Brücke abwarten, bis man den Hauptplatz auch zu den Hauptverkehrszeiten auf den Donaubrücken vom Durchzugsverkehr befreit. Vor Herbst 2020 könnte man den Hauptplatz also z.B. nicht an allen Stunden der Woche , sondern zeitlich nur an 80% aller Stunden der Woche vom Pendler-Durchzugsverkehr befreien. Der ÖVP-Landes-Pendlervertreter Michael Hammer sollte endlich aktiv werden und rasch mehrere Park-and-Ride-Parkplätze mit absperrbaren Fahrradboxen im Umfeld von Linz schaffen. Dies sind schon lange fehlende Voraussetzungen, dass mehr Pendler statt einzeln mit dem Auto mit einem öffentlichen Verkehrsmittel oder Fahrrad nach Linz kommen. Außerdem müssten die Politiker im Land Oberösterreich rasch eine großräumige Autobahn-Umfahrungsmöglichkeit von Linz (östlich und westlich von Linz) schaffen. Alle Fahrten mit PKWs und LKWs mit Verbrennungsmotor, welche keinen Fahrt-Endpunkt in Linz haben, müssen großräumig um Linz umgeleitet werden. Für Pendler-PKWs mit Dieselmotor oder zu hohen CO2-Emissionen sollte Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein im Sinn der Linzer Wähler zu Tageszeiten mit Staus rasch eine City-Maut für Pendler mit nur 1 Person in einem Auto einführen. Dann kann man auch den Hauptplatz leichter für den Durchzugsverkehr sperren. Quellen: [1] https://www.linzwiki.at/wiki/Klimastrategie_der_Stadt_Linz/ [2a] https://www.linza.at/donauinsel-linz/ [2b] https://www.linzwiki.at/wiki/Linzer_Donauinsel/ [3] https://www.linza.at/wp-content/uploads/2018/06/Donauinsel-neu-770.jpg [4] https://www.linzwiki.at/wiki/Jahrmarktgelände [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Englischer_Landschaftsgarten [6] Fürst Hermann von Pückler-Muskau: Standardwerk für Landschaftsgärten https://de.wikipedia.org/wiki/Andeutungen_über_Landschaftsgärtnerei [7] ÖVP-Pendlervertreter Hammer fordert trotz eigener Versäumnisse am 19.7.2020 von Linz verantwortungsvolle Verkehrspolitik https://www.tips.at/n/511871