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Kindergarten, Schulen: Ende März werden Pädagogen in OÖ geimpft

Karin Seyringer, 11.03.2021 19:47

OÖ. Ab 26. März wird in Oberösterreich im Bildungsbereich geimpft, an 16 Standorten im Bundesland. Ansonsten gilt neben der aktuellen Impfung spezieller Zielgruppen der Plan, sich „entlang der Bevölkerungspyramide nach unten zu impfen.“

Symbolfoto (Foto: ESB Professional/Shutterstock.com)
Symbolfoto (Foto: ESB Professional/Shutterstock.com)

LH-Stellvertreterin Christine Haberlander gab am Donnerstag einen Überblick zum aktuellen Stand und einen Ausblick zu den Impfungen in Oberösterreich. „Ganz viele Menschen und auch wir hoffen auf den Impfstoff, wir müssen aber leider noch immer etwas geduldig sein – die großen Impfmengen, die uns angekündigt werden, sind erst Mitte/Ende des zweiten Quartals verfügbar“, so Haberlander. Die aktuell verfügbaren Impfstoffe müssten daher für jene, die es ganz besonders brauchen, eingesetzt werden, verweist sie auf die ganz bewusste Entscheidung in OÖ, zuerst die älteren Menschen zu impfen.

Impfangebot für Pädagogen Ende März

Neben den aktuell laufenden Impfungen bei den Älteren und Hochrisikopatienten und dem Start der Impfungen für die Feuerwehren - Tips hat berichtet - wird Ende März mit dem Bildungsbereich begonnen, „bei allen, vom Kindergarten bis zur Matura, auch die Musikschullehrer“, so Haberlander. Diese bekommen vom Land OÖ geblockt ein Angebot, an 16 Standorten in OÖ wird geimpft. „Wir haben die dezentrale Variante gewählt, weil es kurze Wege braucht, und damit es kein langes Warten gibt, wie in anderen Bundesländern“, so die Gesundheits-Landesrätin.

Bei einer ersten Bedarfserhebung im Bildungsbereich im Februar haben sich von rund 40.000 Beschäftige im Bildungsbereich in OÖ rund 27.000 für eine Impfung gemeldet. „Das sind viel mehr als bei der Grippeimpfung - es können aber natürlich immer mehr sein“, appelliert Haberlander an die Pädagogen, sich impfen zu lassen – „das ist eine Personengruppe, die viel Kontakt hat, insbesondere bei jüngeren Kindern.“

Die Anmeldung erfolgt über einen Link, der direkt von der Bildungsdirektion an die jeweiligen Einrichtungen Anfang kommender Woche versendet wird. Auch jene, die sich bei der Bedarfserhebung nicht gemeldet haben, können sich dennoch für die Impfung anmelden.

Impfung an 16 Standorten

Im ersten Schwung stehen für den Bildungsbereich 20.000 Impfdosen zur Verfügung, gestartet wird am 26. März ab 14 Uhr, geimpft wird bis zum 31. März. Die Entscheidung zur Impfung in der Karwoche sei eine rein organisatorische gewesen, „wann wir den Impfstoff bekommen und wann wir Impfstraßen haben“, so Haberlander.

Die 16 Impfstandorte (öffentliche Impfstraßen) sind Mattighofen, Freistadt, Gmunden, Grieskirchen, Kirchdorf an der Krems, Linz (Design Center), Leonding, Schwertberg, Ried, Lembach, St. Florian, Bad Hall, Walding, Vöcklabruck, Wels und Stadl-Paura. Die Pädagogen können sich den gewünschten Standort auswählen.

Geimpft wird mit AstraZeneca, Oberösterreich hält hier am Impfplan fest - mehr dazu auf www.tips.at/n/529020.

Bis die Pädagogen auch ihre Zweitimpfung erhalten haben (AstraZeneca hat einem Impfintervall von 10 bis 12 Wochen), „komme man Richtung Semesterende“. Die Entscheidung für einen Normalbetrieb an allen Schulstufen könne daher „einmal mehr nicht alleine am Impfen aufgehängt werden“, so Haberlander. „Ich hoffe sehr, dass wir möglichst bald wieder in normalen Präsenzunterricht gehen können, und dass eine hohe Durchimpfungsrate dass auch beschleunigt. An sich gilt, dass wir anfangen sollten nachzudenken: Welche Vorteile und Freiheiten sind mit Impfungen verbunden, das ist zum Beispiel das Gut der Bildung, dass uneingeschränkter verfügbar sein wird, und gleichzeitig auch andere Dinge.“

„Entlang der Bevölkerungspyramide nach unten impfen“

In der aktuellen Woche konnten die Impfungen auf knapp über 40.000 verdoppelt werden, bis Ende dieser Woche seien 70 Prozent - etwa so viele haben sich für eine Impfung gemeldet - aller in Oberösterreich lebenden über 80-Jährigen (rund 80.000) zumindest einmal geimpft sein. „Wir sind hier zwei Wochen schneller als die Planungen, wir werden uns daher langsam entlang der Bevölkerungspyramide nach unten impfen“, erläutert Haberlander.

In der kommenden Woche gebe es daher für die registrierten Oberösterreicher über 77,5 Jahren ein Angebot, die Woche darauf für die über 76,5-Jährigen. Damit man zu einem Termin kommt, muss man sich vorab registrieren. Bei den vorgemerkten über 80-Jährigen sei man fertig, erläutert Impf-Koordinator Franz Schützeneder. Jene älteren Personen, die sich erst später angemeldet haben oder erst anmelden, würden natürlich weiter vorgezogen. Bei den älteren Personen wird aktuell in OÖ mit BioNTech/Pfizer geimpft.

Im niedergelassenen Bereich werden aktuell in Absprache mit dem jeweiligen Hausarzt Hochrisiko-Patienten geimpft, mit einem Impfstoff je nach Einschätzung des Arztes. Mit der Aufhebung der Altersbeschränkung von AstraZeneca stehen alle aktuell verfügbaren Impfstoffe für alle Gruppen zur Verfügung, auch für Risiko- und Hochrisikopersonen.

Impfung in Alten- und Pflegeheimen wirkt sich auf Spitäler aus

Für Tilman Königswieser, Ärtzlicher Leiter des Salzkammergut Klinikums und Mitglied im Krisenstab des Landes OÖ, sind die Auswirkungen der Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen jedenfalls klar ersichtlich. „Im Fall des Salzkammergut Klinikums etwa, das als großes Krankenhaus immer sehr viele Covid-Erkrankte zu versorgen hatte, zu Spitzenzeiten waren bis zu 50 Prozent der Patienten aus Alten- und Pflegeheimen, ist aktuell keine Person aus einem Alten- und Pflegeheim zu versorgen.“

Im Salzkammergut Klinikum sind laut Königswieser auch 75 Prozent der Mitarbeiter geimpft, „das ist ein toller Wert, wenn wir sehen, dass wir bei Influenza schon gejubelt haben, wenn wir zehn bis 20 Prozent beim Spitalspersonal zur Impfung hatten.“

Breite Bevölkerung: „Erstimpfung bis Ende Juni“

Wenn die benötigte Impfstoffmenge zur Verfügung stehe, könnten alle Oberösterreicher, die wollen, bis Juni eine Erstimpfung erhalten, so Schützeneder. „Es ist eine Mengendiskussion“, stellt Haberlander klar. Von den logistischen Kapazitäten her könnte man in Oberösterreich schon jetzt viel mehr impfen. Jedenfalls bereite man sich darauf vor, wenn viel Impfstoff zur Verfügung stehe.

In Abstimmung mit dem Roten Kreuz und den Bezirksverwaltungsbehörden werden Impfstandorte eingerichtet. Aktuell gibt es sieben Pilot-Impfstraßen (Linz, Wels, Steyr, Walding, Schwertberg, Ried, Gmunden).

Mit Stand 11. März sind in OÖ 224.392 Personen - unabhängig vom Alter (jene Personen, die bereits geimpft sind oder einen Impftermin erhalten haben, sind darin nicht mehr enthalten) für Informationen zur Corona-Schutzimpfung registriert. “Das klingt vielleicht wenig. Im Krankenhaus haben wir ursprünglich zehn Prozent Anmeldungen gehabt. Als dann tatsächlich die Impfaktion angelaufen ist, haben sich 75 Prozent der Mitarbeiter angemeldet“, so Königswieser. Der Boost werde kommen, sobald die Personen wissen, dass ihre Altersgruppe dran ist.


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