Covid-Impfung: Die über 65-Jährigen sind an der Reihe
OÖ. Im April werden in Oberösterreich alle über 65-Jährigen, die geimpft werden wollen, eine Erstimpfung erhalten, Mitte bis Ende April werden auch die noch ausstehenden Mitarbeiter im Bildungsbereich geimpft, sichert das Land OÖ zu. Für die breite Bevölkerung heißt es aber weiter, Geduld zu haben.

„Der klare Fokus in der aktuellen Phase 2 der Impfungen liegt nach Vorgabe des Bundes auf den über 65-Jährigen“, so LH-Stellvertreterin Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander. „Ich halte das für richtig als auch notwendig. Diese Gruppe der Älteren ganz besonders zu schützen ist nicht nur für die Personen selbst wichtig, sondern dient auch der Entlastung des Gesundheitssystems.“
Mehr zur Situation in den Spitälern gibt's unter www.tips.at/n/530526
In Oberösterreich sind mit Stand Anfang April 77 Prozent der Oberösterreicher über 85 Jahren (Österreich: 45 Prozent), 61 Prozent der 75 bis 84-jährigen (Österreich 43 Prozent) und 17 Prozent der 65 bis 74-jährigen (Österreich: 14 Prozent) geimpft.
Bei den ab 65-Jährigen will man jetzt aufholen: Im April werden „sicher“ alle über 65-jährigen, die eine Impfung haben wollen, eine Erstimpfung haben, auch aufgrund der Ausdehnung des Intervalls zwischen erster und zweiter Impfung, versichert das Land. In Oberösterreich leben rund 282.000 Menschen über 65 Jahren, „wir rechnen mit einer Impfbereitschaft von 70 Prozent, das sind 197.758 Menschen.“ Davon bis 31. März erstgeimpft sind 111.533, also knapp 40 Prozent. Eingesetzt werden alle drei aktuell verfügbaren Impfstoffe.
Laut aktuellem Stand können dann im Mai alle ab 60 Jahren geimpft werden.
Aktuelle Zielgruppen
Ebenfalls aktuell laufende Impfungen sind die Zweitimpfungen der über 80-Jährigen, „im April etwa 27.000 Dosen, parallel dazu wird mit allen zur Verfügung stehenden Impfstoffen in den Straßen des OÖ Roten Kreuzes geimpft. Und die dritte Schiene sind die niedergelassenen Ärzte mit den Hochrisikopatienten“, erläutert Impfkoordinator Franz Schützender.
Mitte April restlicher Bildungsbereich
In KW 15 und 16, ab Mitte April also, bekommen jene Mitarbeiter aus dem Bildungsbereich, die noch nicht zum Zug gekommen sind, ein Impfangebot. „Leider konnten wir aufgrund der fehlenden Impfstoffe nicht allen letztes Wochenende ein Angebot machen, das holen wir in KW 15 und 16 nach“, so Haberlander, „damit wir auch eine sichere Schule unterstützen können.“ Auch im Bildungsbereich wird nach Alter geimpft – allerdings jenem der Kinder, die betreut werden. So gabs ein Angebot für die Kindergartenpädagogen, Volksschulen und Sonderschulen.
Die Impfbereitschaft lag laut letzten verlässlichen Zahlen bei den bereits geimpften Mitarbeitern im Bildungsbereich laut Haberlander bei 60 Prozent, „wichtig ist, dass wir Mitte April nochmal ein Angebot machen können.“
„Zuversichtlich, bis Sommer allen ein Angebot machen zu können“
Haberlander geht davon aus, dass es nach Ende der Phase 2 Ende April weitere Vorgaben des Gesundheitsministeriums gibt, daher seien die Detailpläne für Mai und Juni noch nicht fixierbar. Versucht werde jedenfalls, neben der älteren Bevölkerung auch weiter dem Gesundheitspersonal, der Feuerwehr, der 24-Stunden-Betreuung, Kontaktpersonen von Schwangeren oder jenen, die aus beruflichen Gründen viel reisen, zu immunisieren. Das hänge aber von den Vorgaben des Bundes und den Impfstoffmengen ab. „Die große Impfstoffmenge ist leider noch nicht greifbar, ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir bis Sommer all jenen Oberösterreichern, die sich impfen lassen wollen, ein Angebot machen können. Wir bereiten uns aktuell darauf vor.“
Die breite Bevölkerung soll dann in im Vollausbau bis zu 30 öffentlichen Impfstandorten geimpft werden, an denen täglich bis zu 20.000 Impfungen durchgeführt werden könnten. In jedem politischen Bezirk soll es mindestens ein bis zwei solcher Standorte geben.
„Haben drei hochwirksame Impfstoffe“
Bezüglich der Debatten um AstraZeneca hält Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums und Mitglied im Landeskrisenstab fest: „Wir haben derzeit drei hochwirksame Impfstoffe zur Verfügung, die wie jedes Medikament Nebenwirkungen haben können. Wir lernen die Impfstoffe jetzt immer besser kennen, wir wissen, worauf wir als Mediziner aufmerksam zu machen haben und auch, wie wir Komplikationen behandeln. Alle drei Impfstoffe haben Nebenwirkungen, alle drei haben auch thromboembolische Nebenwirkungen, die wir aber gut händeln können.“
Bei jeder 50.000 bis 100.000 Impfung auch mit AstraZeneca würde eine schwerere Nebenwirkung festgestellt, „das können systemische und im Einzelfall thromboembolische Fälle sein“, so Königswieser, im Salzkammergut Klinikum aber sei ihm bislang kein solcher Fall bekannt.
Bis Ende April erste Johnson & Johnson-Lieferung
Auch beim nun zugelassenen Impfstoff Johnson & Johnson - hier sind bis KW 17 5.148 Dosen vom Bund für OÖ angekündigt, bis Ende Mai laut aktuellem Stand rund 94.000 Dosen, „erwarten wir ein ähnliches Profil, eine ähnliche Wirksamkeit und auch ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie bei den anderen Impfstoffen“, so der Mediziner. Fest stehe jedenfalls: „Nebenwirkungen rechtzeitig erkannt können behandelt werden, darauf haben wir als Mediziner aufmerksam zu machen.“
Der neue Impfstoff vereinfache jedenfalls das Prozedere, da nur mehr eine Impfung nötig ist, „allerdings ist die Menge, die wir in Aussicht gestellt bekommen haben, sehr, sehr gering“, so Schützeneder.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden
13.04.2021 09:28
Das Leben von Ungeborenen und Schwangeren weniger Wert als d
Es ist erwiesen, dass Schwangere ein besonders hohes Risiko für Komplikationen haben. Weltweit treten Fälle auf, bei denen die Schwangere und/oder ihr Ungeborenes stirbt, es gibt Fälle, da wird auf der Intensivstation das Kind aus dem Körper der sterbenden Mutter geschnitten, ich selber kenne einen Fall, bei dem die Infektion zu einem Absterben der Plazenta führte und dadurch zum Abstoßen und Tod des eigentlich an sich gesunden Kindes. Schwangere können sich - im Gegensatz zu Pensionisten - nicht 100% schützen -- der Gatte muss arbeiten gehen, egal ob er will oder nicht. Warum also kann man sich als Angehöriger einer Schwangeren noch nichtmal gesondert für die Impfung registrieren??? Sind nur Pensionisten in unserem Land etwas WErt??