Projekt Klimaacker: Linzer Schüler setzen Gemüse und Kräuter an
LINZ. Schüler und Schülerinnen von fünf Linzer Volksschulen setzen jeweils bis zu 30 verschiedene Gemüsearten sowie Kräuterarten an. Hintergrund ist das Projekt Klimaacker, das gemeinsam von der Stadt Linz, dem Klimabündnis OÖ und Ackerdemia durchgeführt wird. Dabei werden die Kinder und das pädagogische Personal auch entsprechend geschult.

Bei fünf Linzer Volksschulen werden derzeit auf etwa 100 Quadratmetern Gelände verschiedene Gemüse- sowie Kräuterarten gepflanzt. Darüber hinaus werden Kinder in Workshops zu „Kräuter- und Gemüsebotschaftern beziehungsweise Botschafterinnen“ ausgebildet, um ihr Wissen auch weitergeben zu können. Zusätzlich wird das pädagogische Personal geschult, um den Klimaacker als Lernort langfristig in Schulen zu etablieren. „Es ist wichtig, frühzeitig ein Verständnis für die Bedeutung des Bodens und damit zusammenhängend der Ernährung zu schaffen, denn unsere Essgewohnheiten haben nicht nur Auswirkungen auf unsere Gesundheit, sondern auch auf das weltweite Klima. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Projekt Klimaacker nun starten können, um so neue Klimabotschafter und Botschafterinnen auszubilden“, sagt die Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne). Der städtische Klimafonds finanziert das Projekt.
Ergänzung zur Aktion „Natur macht Schule“
Klimaacker ist als Ergänzung zur Aktion der Linzer Stadtgärten „Natur macht Schule“ gedacht. Ziel ist es, Kindern ein Bewusstsein für alltägliche Lebensmittel und einen Bezug zum Umgang mit der Natur zu vermitteln. „Als Belohnung für das fleißige Garteln wartet eine Ernte zum Genießen. Wer den Weg vom Anpflanzen bis hin zur Ernte kennt, schätzt und genießt Lebensmittel umso mehr“, ist Grünreferent und Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) überzeugt.
Im Detail dienen das Schulgelände wie der Innenhof, der Schulgarten oder die Grünfläche vor der Schule als Ackerfläche für bis zu 30 verschiedene Gemüsearten sowie Kräuterarten. Ergänzt wird der Klimaacker um eine Naschhecke sowie um einen mehrfach veredelten Apfelbaum, sofern das räumlich möglich ist. Gestartet hat das Projekt an der Volksschule (VS) 14 Weberschule, an der VS 32 Keferfeldschule, VS 40 Mengerschule, VS 46 Theodor-Grill-Schule und an der Adalbert Stifter Praxisvolksschule. Das Verkochen der Lebensmittel soll größtenteils in der Schule erfolgen, Überschüsse können mit nach Hause genommen oder anderweitig abgegeben werden. Dabei werden Themen wie Lebensmittelverschwendung, Bodenschutz und Klimaaspekte von Ernährungsgewohnheiten aufgegriffen.
Selbstversorgungsrate mit Obst und Gemüse bei rund 40 bis 50 Prozent
Die Selbstversorgungsrate mit Obst und Gemüse liegt in Österreich derzeit bei rund 40 bis 50 Prozent. Der Fleischkonsum ist aus ernährungswissenschaftlicher und Klimaschutz-Sicht hingegen zu hoch. Da Wissen zu Kräuter- und Gemüseanbau, zur Herkunft von Lebensmitteln, gesunder Ernährung sowie zu Auswirkungen von Essgewohnheiten auf den Klimawandel größtenteils fehlen würden, sei das Projekt ins Leben gerufen worden, sagen Schobesberger und Baier. Vorangetrieben werden soll damit auch Naturvermittlung an Schulen. Die städtischen Schulen haben etwa die Möglichkeit, einen Obstbaum im Schulgarten zu pflanzen, Komposterde zu bekommen oder die Stadtgärtnerei am Thurnermeisterhof zu besuchen.
Zukünftig soll das Pilotprojekt Klimaacker an weiteren Linzer Schulen umgesetzt werden.
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