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Schule protestiert gegen Baustellen-Errichtung im Klostergarten

Anna Fessler, 12.10.2022 10:36

LINZ. Über die lange Vorgeschichte des Bauprojekts „Kapuziner Campus“ hat Tips mehrfach berichtet. Nach einem kooperativen Verfahren schienen alle Beteiligten auf der selben Seite, mit Baubeginn änderte sich dies jedoch. Am Montag protestieren Lehrer, Schüler und der Elternverband der Michael Reitter Schule gemeinsam mit der Initiative „Zukunft Klostergarten“ gegen die Errichtung der Baustelle im angrenzenden Klostergarten.

Die Kundgebung gegen die Baustelle im Klostergarten am Montag, 10. Oktober. (Foto: Zukunft Klostergarten, Elternverein Michael Reitter Landesschule)
  1 / 3   Die Kundgebung gegen die Baustelle im Klostergarten am Montag, 10. Oktober. (Foto: Zukunft Klostergarten, Elternverein Michael Reitter Landesschule)

Mit dem Immobilienentwickler Michael Ehrenfried und dem Architekten Andreas Kleboth sei die die Baustelleneinrichtung an der Ostseite des Klosters bei der „KAPU“ akkordiert gewesen, nicht aber im Klostergarten neben der Michael Reitter Schule, sagt „Zukunft Klostergarten“.

Bedenken wegen Baustellen-Lärm und Denkmalschutz

Der Sprecher der Initiative, Erich Gusenbauer, unterrichtet selbst an der betroffenen Schule und ist sich mit der Direktorin Irene Mühlbach einig: jahrelanger Baustellen-Lärm ist für die hör- und sehbeeinträchtigten Schüler nicht zumutbar, aus diesem Grund sei die Baustellenerrichtung im Klostergarten kategorisch ausgeschlossen worden. Auch das geplante Einreißen der denkmalgeschützten Klostermauer kritisiert die Initiative.

Technische Notwendigkeit und Missverständnis bei der Kommunikation

Projektbetreiber Ehrenfried setzte den Vorwürfen entgegen, das die Errichtung der Baustelle im Klostergarten eine technische Notwendigkeit sei. Bei der Kommunikation sei es zu einem Missverständnis gekommen. Den medial geäußerten Argumenten sei derzeit nichts hinzuzufügen, hieß es seitens der Arbor Liegenschafts GmbH, es werde aber in Kürze einen runden Tisch geben.

Forderung nach Verlegung der Baustellenzufahrt

Ehrenfrieds Ankündigung, dass bei der Baustelle auf eine geringstmögliche Auswirkung auf die hörbeeinträchtigten Kinder der Schule und die weiteren Anrainer geachtet werden soll, stimmt die Bürgerinitiative nicht zufrieden: „Wir fordern eindringlich, dass die Zerstörung der Klostermauer verhindert wird und die Baustellenzufahrt nicht in unmittelbarer Nähe der Michael-Reitter-Schule passiert“.

Festhalten am kooperativen Prozess

Am kooperativen Prozess wolle man weiter festhalten. „Mit dem kooperativen Verfahren sind wir eine Beziehung eingegangen, die werden wir solange pflegen, bis das große Projekt Kapuzinerquartierfertig ist. Wichtig ist nun, das erschütterte Vertrauen durch volle Transparenz auch im Umgang mit der Baustelle wiederherzustellen.“

Kundgebung

Am Montag machte die Initiative gemeinsam mit betroffenen Eltern, Schülern und Anrainern auf ihren Unmut aufmerksam. Der Elternverein der Schule hatte zum Protest aufgerufen. Eine Schülerin aus der Inklusionsklasse brachte dabei einen Wunsch vor: „Wenn hier schon alles umgegraben wurde und wir solange eine Baustelle ertragen müssen, dann wünschen wir uns wenigstens einen Spielplatz im Klostergarten!“


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