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Streit über neue Bäume im Linzer Neustadtviertel

Nora Heindl, 17.03.2025 16:57

LINZ. Die Baumoffensive im Neustadtviertel wird mit 14 neuen Bäumen in der Bürgerstraße fortgesetzt. Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Denn ein Ja zu mehr Grün dürfe laut Kritikern kein Nein für Parkplätze bedeuten.

Klimastadträtin Eva Schobesberger beim Lokalaugenschein im Neustadtviertel (Foto: Stadt Linz/Sturm)
Klimastadträtin Eva Schobesberger beim Lokalaugenschein im Neustadtviertel (Foto: Stadt Linz/Sturm)

Insgesamt werden 58 neue Baumstandorte in den Straßen des Neustadtviertels realisiert. Mit dieser Woche starten die Arbeiten für 14 neue Bäume in der Bürgerstraße. Diese dauern etwa bis Juni. Die Baumoffensive ist laut Klimastadträtin Eva Schobesberger eine wichtige Klimaanpassungsmaßnahme, denn es gäbe Folgen der Klimakrise, die nicht mehr abwendbar sind. In Linz seien das vor allem Hitze und zunehmend starke Regenereignisse, die zur Überlastung des Kanalsystems führen. Die Baumoffensive nach dem Schwammstadt-Konzept schaffe für beide Probleme Abhilfe. „Mehr Grün statt Asphalt! Wir müssen jetzt die Maßnahmen setzen, die unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität langfristig sichern“, so die Grünen-Stadträtin.

Nebenbei laufen bereits die Planungsarbeiten zum nächsten Abschnitt im Andreas-Hofer-Viertel, wo die Baumoffensive entlang der Wiener Straße bis zum Bulgariplatz für mehr Grün und Lebensqualität sorgen soll. „Dieses Areal ist im Sommer der absolute Hitzehotspot der Stadt und braucht ebenfalls dringend Bäume zur Kühlung“, so Schobesberger.

Kritik an Baumoffensive

Für Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) wachsen mit den Bäumen auch die Probleme. „Ein Ja zu mehr Bäumen darf kein Nein zu praktikabler Stadtplanung sein. Wir brauchen Lösungen, die sowohl für das Klima als auch für die Menschen funktionieren“, betont er und kritisiert das Fehlen einer Bürgerbeteiligung. Besonders im dicht bebauten Neustadtviertel, wo der Parkdruck bereits enorm hoch sei, seien Anrainer und Gewerbetreibende nicht einbezogen worden. Die geplanten Baumscheiben würden übermäßig viel Platz in Anspruch nehmen, ohne dass alternative Lösungen geprüft wurden. Die ÖVP habe deshalb schon im vergangenen Dezember im Gemeinderat gegen weitere Baumpflanzungen gestimmt.

FPÖ-Stadtrat Michael Raml nimmt Schobesberger als auch Hajart in die Pflicht: „Viele Bewohner der Innenstadt fühlen sich gepflanzt, dass für einen kleinen Baum absichtlich mehrere Parkplätze vernichtet werden, statt die umstrittene Baumoffensive wenigstens platzsparend umzusetzen. Daher haben wir gegen diese überbordende Vernichtung von Parkplätzen gestimmt. Grünstadträtin Eva Schobesberger und Verkehrsreferent Martin Hajart schaffen vollendete Tatsachen mit Hunderttausenden Euro Steuergeld anstatt die Bedenken der Bewohner und Geschäftsleute ernst zu nehmen“, kritisiert Raml.


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