Nähen und basteln statt klicken und scrollen: handwerklich-kreative Kurse auf einen Blick
LINZ/HELLMONSÖDT. Seit Jänner gibt es eine neue Anlaufstelle für kreative Köpfe: hands-on.at. Eine Plattform, die Anbieter und Teilnehmer von kreativ-handwerklichen Workshops zusammenbringt. Dahinter stecken Alyssa Kamoun (29) aus Linz und Lea Gangl (25) aus Hellmonsödt.
In einer zunehmend digitalisierten Welt erlebt das kreative Handwerk eine bemerkenswerte Renaissance. Das Angebot ist groß und doch sind kreativ-handwerkliche Kurse nicht so leicht zu finden. Manchmal ist es gar nur ein A4-Zettel, ob abfotografiert auf Facebook oder als Aushang im Supermarkt, weil sich eine eigene Homepage nicht lohnt oder die Bewerbung zu teuer ist. Das wollen Alyssa Kamoun und Lea Gangl mit hands-on.at ändern.
Selbst handwerklich aktiv
Ihre eigene Leidenschaft für kreative-handwerkliche Workshops hat die 29-jährige Linzerin auf die Idee gebracht: „Ich besuche selbst total gern kreative Workshops, sie zu finden ist aber gar nicht so leicht. Einen Workshop hab ich über die VHS gemacht, auf einen anderen bin ich über einen Zettel gestoßen und von wieder einem anderen Kurs hat mir ein Nachbar erzählt.“ Die meisten würden gar nicht wissen, was man in Oberösterreich alles machen kann. „Ich habe Freunde, die fahren nach Wien zum Töpfern. Das kann man hier aber genauso“, weiß Alyssa Kamoun.
Lea Gangl ist leidenschaftliche Häklerin. Von der Idee ihrer Geschäftspartnerin war sie sofort überzeugt: „Erwachsene verbringen täglich im Durchschnitt zehn Stunden vor dem Bildschirm. Wir bringen sie weg vom Klicken, Swipen und Scrollen. Ich habe selbst gemerkt, wie gut mir das Handwerkliche tut.“
Rund 50 Kurse online
Auf hands-on.at findet man mittlerweile an die 50 Workshops, verteilt auf Österreich: von Töpfern, Schmieden, Glasblasen oder Nähen bis hin zu Holzarbeiten, Schmuckgestaltung und Malen. „Wir kriegen aber ständig Bewerbungen von neuen Anbietern rein“, so Lea Gangl. Die Veröffentlichung der Kurse ist kostenlos. Erst wenn ein Kurs verkauft wurde, freuen sich die beiden über eine Provision. „Diese richtet sich nach dem Kurspreis, um fair zu bleiben“, so Alyssa Kamoun. Die ersten Kurse wurden bereits verkauft, „und das, ohne dass wir aktiv Werbung gemacht haben.“
Der Vorteil für die Anbieter: Sie sparen sich Zeit und Nerven und können sich auf ihre Workshops konzentrieren, denn die Plattform übernimmt Aufgaben wie Buchungsmanagement und Zahlungsabwicklung. Darüber hinaus scheinen die Anbieter im Community-Verzeichnis auf, auch wenn sie gerade keinen Workshop ausgeschrieben haben.
„Uns geht es ja nicht nur ums Verkaufen der Kursplätze, sondern darum, die Branche sichtbar zu machen“, betont Alyssa Kamoun.
Strickwoch ab Herbst
Was für die Zukunft geplant ist? „Gemeinsam mit dem Moviemento planen wir ab Herbst den Strickwoch. Das boomt gerade total in den Großstädten“, so Kamoun. Statt allein daheim auf der Couch wird gemeinsam im Kino gestrickt, während man sich einen Film ansieht.
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