Geschichte erleben und digital entdecken beim Tag des Denkmals in Linz
LINZ. Bereits zum 30. Mal lädt das Bundesdenkmalamt zum Tag des Denkmals ein. Unter dem Motto „DENKMAL bewahren, DIGITAL erfahren“ öffnen in ganz Österreich am 28. September historische Objekte bei freiem Eintritt ihre Türen. Viele davon sind sonst nur eingeschränkt oder gar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. In Oberösterreich gibt es über 45 Programmpunkte, die historische Orte aus neuen Perspektiven zeigen, unter anderem auch durch digitale Zeitreisen und 3D-Projektionen.
Einmal im Jahr öffnen in ganz Österreich denkmalgeschützte Anlagen ihre Tore für interessierte Besucher. Auch in Linz können am letzten Sonntag im September wieder zahlreiche Denkmäler bestaunt werden.
Europaweit gefeiert
Seinen Ursprung hat der Tag des Denkmals in Frankreich, wo er 1984 zum ersten Mal veranstaltet wurde. Der Erfolg der Aktion und die Beteiligung anderer europäischer Länder veranlasste den Europarat 1991 zur Bekanntmachung der European Heritage Days (EHD). Im Jahr 1995 nahm Österreich erstmalig an den European Heritage Days teil, damals noch mit neun Programmpunkten in Oberösterreich. Bereits drei Jahre später waren Denkmäler aus allen Bundesländern vertreten. Seit 2015 wird der Tag des Denkmals österreichweit einheitlich koordiniert und beworben.
Technologie und Geschichte
Für Linz sind in diesem Jahr mehrere Denkmale besonders interessant – sowohl durch ihre Geschichte als auch durch digitale Vermittlungsformate.
Das Ars Electronica Center lädt es Besucher ein, das „kulturelle Erbe unter Einsatz neuester Technologie greifbar zu machen.“ Mithilfe von Deep Space 8K (Ultrahochauflösung) kann kulturelles Erbe auf der sechzehn mal neun Meter großen Wand- und Bodenprojektion für Besucher erfahrbar gemacht werden.
Anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung nach dem verheerenden Brand im Jahr 2019 erstrahlt unter anderem die Kathedrale Notre-Dame de Paris im Ars Electronica Center. Auch die Kaiserschild-Stiftung Kaisers Stillleben von Pieter Claesz wird gezeigt.
Bergschlössl und Feuerhalle
Auch das Bergschlössl ist Teil des Tag des Denkmals in Linz. Es wurde 1717 im Auftrag von Jakob Mäderer von Ehrenreichscron vom Baumeister Johann Michael Prunner erbaut. Im Laufe der über 300-jährigen Geschichte war der Park auch der erste botanisch-ökonomische Garten von Linz, den der Jesuit und Botaniker Ignaz Schiffermüller anlegte. Das barocke Anwesen in Linz öffnet zwischen 14 und 15 Uhr und bietet Besuchern die Möglichkeit, ein historisches Gebäude im Stadtgebiet zu besichtigen.
Die von Julius Schulte (1881–1928) entworfene alte Feuerhalle, eröffnet 1929 und bis 2003 in Betrieb, liegt am Urnenhain in Linz-Urfahr und zählt zu den herausragenden Krematorien der Moderne im deutschsprachigen Raum, wie betont wird. Seit Oktober 2023 beherbergt das Gebäude die derzeit einzige Dauerausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Feuerbestattung in Österreich. Die Eröffnung der Ausstellung wurde zum Anlass genommen, das Bauwerk nach 20 Jahren der Ruhe wieder eingeschränkt für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Führungen finden am 28. September zwischen 12 und 17 Uhr statt.
Über ganz Linz verteilt
Neben dem Bergschlössl und der Feuerhalle werden Führungen an sieben weiteren Standorten angeboten. Unter anderem am St. Barbara-Friedhof, in der Ursulinenkirche Linz, dem Stifterhaus, im Bauernbergpark und dem Nordico Stadtmuseum.
Weitere Infos unter: https://www.tagdesdenkmals.at/programm/oberoesterreich.
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