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Aus für Menthol-Zigaretten: Ärztekammer für OÖ erleichtert

Karin Seyringer, 19.05.2020 10:07

OÖ. Die Menthol-Zigarette steht vor ihrem endgültigen Aus – ab Mittwoch, 20. Mai sind ausnahmslos alle Zigaretten mit charakteristischen Aromen in der EU verboten. Die Ärztekammer für OÖ zeigt sich erleichtert und sieht in dem Verbot einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen jugendliches Rauchen.

Aus für Menthol-Zigaretten (Foto: Supawadee56/Shutterstock.com)
Aus für Menthol-Zigaretten (Foto: Supawadee56/Shutterstock.com)

„Besonders bei jungen Rauchern weiß man, dass Menthol-Zigaretten besonders beliebt sind, da der strenge Geruch des Rauches und der Zigarettenstummel durch den Mentholgeschmack maskiert und damit eine angenehme Sinneserfahrung erzeugt wird“, so Bernd Lamprecht, Fachgruppenvertreter für Lungenkrankheiten der Ärztekammer für OÖ.

Schaden in der Lunge erhöht

Doch nicht nur das Rauchen werde so angenehmer, das Menthol scheine in Gegenwart von Nikotin auch dazu beizutragen, dass Lunge und Atemwege nicht mehr so leicht durch Nikotin gereizt würden. „Dadurch könnte ein tieferes Inhalieren des Rauches möglicherweise leichter fallen, was wiederum den Schaden durchs Rauchen in der Lunge deutlich erhöht. Denn so gelangen Schadstoffe tiefer in die Lunge hinein“, warnt Lamprecht. Zudem stehen Menthol-Zigaretten ebenso wie E-Zigaretten im Verdacht, krebserregende Geschmacksstoffe in sehr hoher Konzentration zu enthalten.

Rauchstopp lohnt sich immer

Das Aufhören mit dem Rauchen lohne sich immer, appelliert die Ärztekammer für OÖ. Bereits wenige Minuten nach der letzten Zigarette würden die ersten Reparaturmechanismen des Körpers beginnen: verbesserte Durchblutung in Händen, Füßen und Haut, und der Blutdruck sinke. Acht Stunden später normalisiere sich der Sauerstofftransport im Körper, ein ganzer Tag ohne Glimmstängel lässt zudem das Herzinfarktrisiko sinken. Nach drei Tagen komme auch der Geschmackssinn zurück und man verspüre eine bessere Atmung. Nach einem halben Jahr stabilisiert sich der Kreislauf und die Atemwege werden wieder frei. „Mehrere Jahre nach dem Rauchstopp gleicht sich das Risiko für einen Herzinfarkt an jenes eines Nichtrauchers an, daher ist es so wichtig, möglichst bald das Rauchen aufzugeben bzw. erst gar nicht anzufangen“, betont Lamprecht.


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