Sportliche Skibob-Familie: Weltklasseläufer, Spitzenfunktionär und Jungunternehmer
LINZ/LEONDING. Nach zwei Jahrzehnten als aktiver Pisten-Artist legt Gerhard Hauer junior (Skibob Union Linz) aus beruflichen Gründen eine zwölfmonatige Rennpause ein. Das Geschehen im Weltcup behält der 30-Jährige dennoch fest im Blick.

„Dass mich mein langjähriger Freund sowie Zimmer- und Klubkollege Christian Ablinger hervorragend vertritt, freut mich natürlich besonders“, führt der sechsfache Welt- und 27-malige Staatsmeister den Begriff Neid nicht in seinem Wortschatz. Im Gegenteil. „Hauptsache ist, dass ein Läufer der Skibob Union auf dem Siegerpodest steht. Wie der heißt, ist letztlich völlig egal“, gratuliert Hauer dem sieben Jahre älteren Ablinger, der sich von 2013 bis 2015 drei Mal hinter ihm als Zweiter in der Weltcup-Gesamtwertung anstellte.
Wechsel zu Jahresbeginn
Während Gerhard Hauers Skibob-Kollegen mit den schwierigen Winterverhältnissen zu kämpfen haben, feilt der studierte Betriebswirt als Banker intensiv an seiner beruflichen Karriere. Nach sieben Jahren als Heeressportler und fünf in Diensten der Oberbank erreichte den freiberuflichen Bierexperten Ende 2015 ein Angebot der Sparkasse Oberösterreich. „Da habe ich nicht lange überlegt und sofort zugesagt“, erinnert sich Hauer junior an seinen fliegenden Wechsel mit Jahresbeginn.
Rücktritt ist kein Thema
Eine klare Absage erteilt der Gewinner von 37 Weltcuprennen Gerüchten, dass er seinen Skibob für immer an den Nagel hängt. „Völliger Blödsinn. Natürlich bestreite ich zum fünfzigjährigen Jubiläum meines Stammvereins Union Linz die kommende Saison 2016/17. Das bin ich allein schon meinem Vater Gerhard als Gründungsobmann schuldig (Urkundendatum 24. Juni 1967, Anm.).“ Die Mitbewerber auf den Pisten müssen mit einer Rückkehr des Dominators der letzten Jahre also rechnen.
Ruhestand nicht in Sicht
Apropos Gerhard Hauer senior: Der Sportunion Oberösterreich Landespräsident von 1996 bis 2011 lebt noch immer jene Umtriebigkeit, die ihn als Funktionär immer auszeichnete. Als Präsident des Skibob-Weltverbandes zog sich der heute 70-Jährige im Juni 2015 zurück. An ein Pensionistendasein ist aber dennoch lange nicht zu denken. Seit 2011 ist der Konsulent für das Sportwesen der Oberösterreichischen Landesregierung Präsident der weltweit agierenden Organisation der Christlichen Sportverbände (FICEP, Internationale Dachorganisation der Sportunion Österreich). „Bis 2019 bin ich gewählt, diese Funktionsperiode fülle ich jedenfalls aus. Wenn es meine Gesundheit erlaubt, werde ich mich aber auch darüber hinaus nicht völlig aus der Welt des Sports zurückziehen“, formuliert Hauer senior klar seine Perspektive als Spitzenfunktionär.
EURO und FICEP-Weltspiele
Dass der gebürtige Linzer auch im Jahr der Fußball-Europameisterschaft sehr viel zu tun hat, beweist ein Blick auf den Terminkalender. „Die FICEP-Weltspiele finden nach 2014 in Wien und 2015 auf Malta heuer ebenfalls in Frankreich statt (7. bis 14. Juli, Anm.). Das EURO-Finalwochenende fällt also genau in diesen Zeitraum“, ist Hauer senior als Mitorganisator gewohnt gut informiert.
Bis zur Eröffnungsfeier stehen noch Sitzungen beispielsweise am Veranstaltungsort Beauvais sowie Köln und Paris auf dem Programm.
Unternehmer fiebert mit
Das sportliche Engagement von Vater und Bruder verfolgt Klaus Hauer mittlerweile nur mehr aus der Distanz. Der ehemalige Skibob-Nationalklasseläufer der 1990er-Jahre und Riesentorlauf-Fünfte der Juniorenweltmeisterschaft in Balderschwang im Allgäu 1997 stellt seit Jahresbeginn 2016 als Jungunternehmer seinen Mann. Er betreibt in Leonding ein DAN-Küchenstudio. „Zum fest Daumendrücken bleibt aber immer noch Zeit“, verspricht der 35-jährige gelernte Koch (Ausbildungsbetrieb Rosenberger Wels, Anm.).
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