Christian Perthaler: Der Weg vom Spieler zum Manager
LINZ. Seit 2001 ist Christian Perthaler Teil der Black Wings. Kam er damals noch als Spieler aus Klagenfurt, übernahm er nach seinem Karriere-Ende im Jahr 2008 in Linz den Posten des Managers. Mit Tips blickte er noch einmal zurück.

Fünf Jahre lang spielte Christian Perthaler in Klagenfurt, ehe er in Linz unterschrieb. Und das, obwohl der gebürtige Tiroler nach seiner fünften Saison eigentlich beim KAC bleiben wollte. Doch dort plante man nun eine Verjüngung vorzunehmen – ohne Perthaler. Zu diesem Zeitpunkt erhielt der heute 51-Jährige das Angebot, nach Linz zu wechseln. Perthaler stimmte zu. Da half auch die Unterschriftensammlung der Klagenfurter Fans, die sich für seinen Verbleib aussprachen und einem Privatinvestor, den der Bürgermeister für ihn aufgetrieben hatte, nichts. „Allerdings im Nachhinein bin ich froh, es war ein guter Weg“, sagt Perthaler heute über seine Entscheidung. Eine Entscheidung, die er bei seinem ersten Gang in die Linzer Kabine noch einmal anzweifeln sollte. „Ich bin nach Linz gekommen und ich weiß noch bei meinem ersten Weg in die Kabine: Da habe ich mir dann kurz überlegt, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Es war alles komplett anders. Da war gar nichts da“, erinnert er sich. Doch schon sein erstes Jahr sollte erfolgreich sein, die Black Wings konnten prompt ins Finale einziehen, ein Jahr später sogar den Meistertitel gewinnen.
Tragende Rolle
Ein Erfolg, der laut Perthaler zu viel für den damaligen Verein war. „Es ist viel zu schnell gegangen für den Verein, denn dann ist der Konkurs gekommen. Wenn du Meister wirst, werden die Spieler teuer. Das ist normal, das ist immer so. Und das hat der Verein in der Kürze nicht verkraftet.“ Schon damals habe Perthaler – noch in der Rolle als Assistant-Captain – viel mitgeholfen. Unter anderem war es ihm ein Anliegen, die Bedingungen für die Spieler zu verbessern. Diese waren mit den heutigen nicht zu vergleichen: „Die Kabine war winzig klein, da hat es ausgeschaut – ich habe noch nie davor so eine kleine Kabine gesehen. Wir haben dann ein bisschen etwas selber gemacht, dass es ein bisschen ansehnlicher wird. Im nächsen Jahr haben wir dann eine doppelt so große Kabine bekommen, einen Raum, wo sich die Spieler aufhalten konnten. Das sind Standard-Sachen, die du brauchst. Wenn du Erfolg haben willst, müssen sich die Spieler wohlfühlen“, so der 51-Jährige. Sein Einsatz ging auch nach dem Konkurs des Vereins weiter. „Dann sind wir in Konkurs gegangen, dann habe ich die Spieler halten müssen. Da habe ich geschaut, dass ich einen Präsidenten finde, dann habe ich Wohnungen gesucht. Dann habe ich mit meiner Frau ein Büro gesucht, dann haben wir das Büro, dann die Wohnungen eingerichtet“, blickt Perthaler zurück.
Karriereende und neuer Job
Es sollte aber noch bis ins Jahr 2008 dauern, ehe Perthaler seine Eishockey-Schuhe an den Nagel hängen und den Posten des Managers übernehmen würde. Ein Posten, der ihm schon während seiner aktiven Spielzeit angeboten wurde. „Ich habe dann 2008 aufgehört, gleich darauf habe ich den Managerposten übernommen und bin froh, dass ich den angeboten bekommen habe“, so Perthaler. Die Idee, nach seiner aktiven Spielerkarriere doch nicht in Linz zu bleiben, sei dem 51-jährigen übrigens nicht in den Sinn gekommen. Im Jahr 2005 hatte er gemeinsam mit seiner Frau Birgit ein Haus gebaut, nachdem sich die beiden 2002 einen Baugrund gekauft haben.
Große Herausforderungen
Der Wechsel vom Spieler zum Manager sei aber nicht leicht gewesen, erzählt Perthaler im Gespräch mit Tips: „Es ist ein großer Sprung und es ist auch nicht einfach. Du hast ja mit den Spielern zusammengespielt und bist mit ihnen zusammengesessen. Natülich war das am Anfang ´zach´. Wenn du einem Rob Shearer sagen musst, Rob es tut mir leid, deine Zeit ist vorbei – oder einem Brad Purdie. Das waren alles super Typen.“ Auch heute sei der Job des Managers nicht einfacher geworden, für vieles sei oft nicht genügend Zeit über. „Ich habe immer gedacht, die ersten drei Jahre werden zach und dann wird es einfacher – es wird gar nichts einfacher. Es gibt immer neue Herausforderungen im Sport.“
Handschlagqualität
Sich selbst beschreibt Perthaler als Manager mit Handschlagqualität: „Wenn ich etwas zusage, dann hat das bei mir Hand und Fuß. Auch wenn ich mir denke, das war ein Fehler. Ich habe es zugesagt ich habe es unterschrieben. Dann ziehe ich es auch durch.“
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