Oberösterreichs Vereine warten und hoffen auf finanzielle Unterstützung
OÖ. Viele Sportvereine stehen vor einer - vor allem finanziell - schweren Zukunft. Abhilfe soll das von der Regierung geschnürte 700-Millionen-Euro schwere Paket für gemeinnützige Vereine schaffen.
Die Coronakrise stellt viele Vereine vor eine ungewisse Zukunft. Durch fehlende Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten sowie durch Kantinenerlöse sind wichtige Einnahmequellen weggefallen. Hierbei sind vor allem Fußballvereine stark betroffen. Hinzu kommt die Tatsache, dass durch die schwächelnde Wirtschaft auch die Sponsorengelder in den kommenden Wochen und Monaten rückläufig sein dürften.
Keine Veranstaltungen - keine Einnahmen
Ein weiterer nicht unerheblicher finanzieller Brocken der den meisten Vereinen fehlt, sind die Erlöse aus Vereinsfesten, mit denen viele bisher einen großen Teil ihres Budgets deckten konnten. Während auf der einen Seite die Einnahmen fehlen und der finanzielle Schaden zum Teil durch das Ehrenamt abgefangen werden kann, müssen laufende Kosten wie Versicherungen, Hallen- oder Sportplatzmieten, Betriebskosten sowie die Platzerhaltung weiterhin bezahlt werden. Um das finanzielle Loch zu stopfen, haben zahlreiche Oberösterreichische Fußballvereine versucht durch den Verkauf von Geisterspieltickets einen Teil der Kosten einzuholen. - mit unterschiedlichen Erfolgen.
Nationalspieler helfen
Solidarisch mit ihren Kollegen zeigen sich Österreichs Fußball-Nationalspieler und der Österreichische Fußball-Bund, die, gemeinsam mit Sponsoren, einen eine Million schweren Notfallfonds geschnürt haben. Hierbei hat jeder im zentralen Vereinsregister eingetragene Fußballverein mit Sitz in Österreich, der zudem vergangene Saison im organisierten Spielbetrieb tätig war, bis 12. Juni die Möglichkeit gehabt, um Fördermittel anzusuchen. Die Summe ist mit 10.000 Euro pro Vereine begrenzt und muss nachweislich in Verwendungsbereichen wie Frauen- und Mädchenfußball, Erwachsen- und Nachwuchsfußball oder Infrastruktur eingesetzt werden. Corona-Topf des OÖFVAuch der Oberösterreichische Fußballverband hat ein Paket geschnürt und 200. 000 Euro zur Verfügung gestellt, dass unter allen Vereinen die um Unterstützung angesucht haben, aufgeteilt wird. Hier fließt jedoch kein Bargeld, sondern es gibt Sportartikelgutscheine.
OÖ. Tennisverband
Während der Fußballverband die finanziellen Möglichkeiten hat, seine Vereine zu unterstützen, sind anderen Verbänden - wie zum Beispiel dem OÖ. Tennisverband - die Hände gebunden. „Wir können unseren Mitgliedsvereinen finanziell nicht unter die Arme greifen. Uns fehlen die Mittel dazu, da wir uns hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge finanzieren“, berichtet Hans Sommer, Präsident des OÖ. Tennisverbandes. Und weiter: „Das Einzige was wir unseren Vereinen angeboten haben, ist die Möglichkeit, sich kommendes Jahr vom Meisterschaftsbetrieb zurückzuziehen und so ihre bereits bezahlten Lizenzgebühren zurückzuerhalten.“
Hoffen auf Bundesregierung
Dankbar ist Präsident Sommer, dass auch im Sport das Kurzarbeitsmodell in Anspruch genommen werden kann. „Wir haben zwei unserer Trainer in Kurzarbeit geschickt. Das hat alles reibungslos funktioniert. Dafür sind wir sehr dankbar“, meint Sommer, der sich eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt Linz gewünscht hätte. „Immerhin zahlen auch wir Kommunalsteuern. Deswegen hätte es meiner Meinung nach hier eine Unterstützung geben müssen.“
700 Millionen Euro
Ein Hoffnungsschimmer für Vereine ist das von der Regierung beschlossene 700-Millionen-Euro-Paket für gemeinnützige Vereine. Dieses umfasst sportliche, kulturelle und soziale Einrichtungen. Wann und in welcher Form das Geld ausgeschüttet wird, steht jedoch noch nicht fest.
Land Oberösterreich
Auch das Land Oberösterreich hat im Rahmen seines „Oberösterreich-Pakets“ zur Unterstützung in der Coronakrise auch einen eigenen OÖ. Härtefonds für Vereine eingerichtet. Dieser ist mit fünf Millionen Euro dotiert, die je zu Hälfte an Sport- und an Kulturvereine in unserem Bundesland fließen sollen. „So wie bei den anderen Hilfsmaßnahmen des „Oberösterreich-Pakets“ soll auch der OÖ. Härtefonds für Vereine ergänzend zum angekündigten Hilfspaket des Bundes für Sportvereine wirken“, heißt es dazu aus dem Büro von Wirtschafts- und Sport-Landesrat Markus Achleitner. Sobald die Richtlinien des Bundes für seinen Hilfsfonds für Sportvereine vorliegen, was für die kommenden Tage angekündigt worden ist, wird dann auch der Härtefonds für OÖ. Vereine des Landes zur Verfügung stehen, um dort zu helfen, wo die Unterstützungen des Bundes zu wenig oder gar nicht greifen.
Gemeindepaket
Damit Gemeinden ortsansässigen Vereinen unter die Arme greifen können, wurde von der Regierung ein Milliarden schweres Hilfspaket geschnürt. „Die Mittel können unter anderem für die Errichtung oder Sanierung von Sportstätten verwendet werden“, berichtet ÖVP-Klubobmann August Wöginger.
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