Im Sportpark Lissfeld entsteht ein Linzer Dart-Sportzentrum
LINZ. Im Linzer Lissfeld entsteht ein Dart-Sportzentrum. Dort sollen Spieler die Möglichkeit bekommen mit Gleichgesinnten ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen ohne dafür eine Kneipe oder ein Gasthaus besuchen zu müssen.

„Das ist was für Leute, die sich betrinken wollen, aber sicher kein Sport“ – das denken sich immer noch einige, wenn sie an Dart denken. Doch dieses Vorurteil ist viel zu kurz gedacht und entspricht nicht der Realität. Denn: Dart ist mittlerweile als Sportart anerkannt und hat sich in den letzten Jahren immer weiter professionalisiert. So gibt es immer mehr Dart-Vereine, die auf gezieltes Training, wie es auch in anderen Sportarten üblich ist, setzen.
Was es jedoch in Linz bis vor kurzen in dieser Form nicht gab: Ein Dart-Sportzentrum in einem Sportpark. Eingebettet in ein Sportareal mit anderen Sportplätzen und -hallen. Das nahmen Obmann Günther Seidl und sein Kompagnon und Marketing-Mann Robert Prodinger zum Anlass, um im Sportpark Lissfeld eines zu erschaffen. Mit dem festen Vorhaben verbesserungswilligen Dart-Spielern ein passendes Trainingsumfeld abseits von Kneipen für ihren Sport zu ermöglichen: „Wir wollen all jenen, die ein Talent für diesen Sport haben, die Möglichkeit geben, sich in dieser Sportart kontinuierlich weiterzuentwickeln.“
Gesagt, getan – die beiden Linzer stellten im Sportpark Lissfeld eigene Räumlichkeiten im Sinne eines Trainings- und Wettkampf-Areals auf die Beine. Bereits am 28. August wird es soweit sein. An diesem Tag wird das neue Linzer Dart-Sportzentrum in Verbindung mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. Mit der Gründung dieses Zentrums wollen die beiden in eine Lücke stoßen. Davor war ihr Verein „ASKÖ Dart-Sportzentrum“, den sie schon im November 2019 gründeten, noch in einem Gasthaus angesiedelt. Mit der neuen Vereinsstätte wollen sich Seidl und Prodinger endgültig vom Wirtshaus-Image lösen und dem Namen Sportzentrum auch wirklich gerecht werden.
Gesellschaftliche Vision
Doch neben dem sportlichen Leistungsgedanken gibt es bei den beiden Dart-Masterminds auch ein gesellschaftliches Motiv für das Erschaffen ihrer Anlage. So ist der Dart-Sport ihrer Ansicht nach ein Gesellschaftssport, der quer durch alle Altersgruppen ausgeübt werden kann, unterschiedlichste Gesellschaftsschichten verbindet, Generationen das gemeinsame Ausüben eines Sports ermöglicht und somit einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammensein leistet. Gesellschaft zusammenbringen – durch einen Sport, den jeder ausüben kann: Der Dart-Sport ist prädestiniert dafür.
Nachwuchs im Visier
Auch Kinder sollen wie in einem Fußballklub unter Gleichgesinnten trainieren können. Dabei wollen sie gezielt Nachwuchs-Darter anwerben, die bereits zuhause jahrelang Dart spielen. Denn: Diese würden in keine Dart-Kneipe, wo das Konsumieren von Alkohol gang und gäbe ist. Davon sind die beiden Linzer felsenfest überzeugt.
„Linzer Pub-Dart-Sport war schon seit Jahren auf Champions-League-Niveau“
Ablösen und verdrängen möchten die beiden das lockere Darten in Pubs und Kneipen aber nicht, denn dies sei ein wichtiges Kulturgut, wie Robert Prodinger betont. „Ich wünsche mir, dass es diese Möglichkeiten noch tausende Jahre gibt.“ Neben dem kulturellen Aspekt gibt Prodinger darüber hinaus ehrlich zu: „Der Linzer Pub-Dart-Sport war schon seit Jahren auf Champions-League-Niveau.“
„Wir können das nur gemeinsam schaffen“
Die beiden sind zudem offen für Vereins-übergreifende Kooperationen, denn den Dart-Sport zu professionalisieren und vor den Vorhang zu holen, könne man nur miteinander: „Wir können das nur gemeinsam als Dart-Gemeinschaft mit all den Vereinen in ganz Linz und Oberösterreich schaffen.“ Im Zuge dessen wollen sie auch Kurzzeitmitgliedschaften für Spieler, die Verbesserungen anstreben und aber bei Ihren Vereinen oder Mannschaften weiterspielen wollen, anbieten.
Ziel: Dart vom Pub-Dart zu seperieren
Ihr klares Ziel ist es jedoch, den Sport-Dart vom Pub-Dart zu seperieren und ein professionelles Umfeld zu schaffen. Dart gilt als Konzentrationssport. „Die Konzentration wird trainiert. Und um konstant auf hohem Niveau zu spielen, musst du viel üben“, weiß Prodinger aus eigener Erfahrung.
Hochwertige Ausstattung
Ausgestattet ist die neue Sportanlage mit vier hochwertigen Steel-Dart-Scheiben, bei denen neben der Dartscheibe Kamers installiert sind, die die erzielten Punktezahlen erkennen und auf einem Display anzeigen. Damit soll das Rechnen abgenommen werden und den vollen Fokus auf das Darten ansich ermöglichen. „All jenen, die Scheu vor dem Kopfrechnen haben, soll dadurch geholfen werden.“ Des Weiteren gibt es in ihrer Sportstätte vier elektronische Dart-Anlagen und einen sogenannten Bullshooter.
„Das war nicht mein Weg“
Ein konkretes Schlüsselerlebnis, das zur Entscheidung, ein derartiges Zentrum zu gründen, führte, gab es bei Seidl nicht. Es war die Erfahrung, die er selbst bei Dart-Vereinen machte, die ihn zu diesem Vorhaben bewegte: „Vor drei Jahren habe ich meinen Job soweit zurückgeschraubt, dass ich wieder mehr Zeit hatte für andere Dinge. Ich schloss mich zwei Dart-Vereinen an. Bei dem einen wurde Dart gespielt, um von zu Hause fortzukommen und Bier zu trinken. Nach ein paar Bieren war man des Pfeilwurfes nicht mehr mächtig. Das war nicht mein Weg. Da wollte ich nicht spielen. Beim anderen Verein war es so, dass ich sofort in eine gute Liga geschoben wurde, in der alle Dart spielen konnten und ich keine Motivation des Teams verspürte. Mir war klar, dass ich dieser Mannschaft nicht weiter beiwohnen werde. Daraufhin habe ich mir eine eigene Mannschaft gesucht, mit der ich in einem Pub anfing. Wir haben klargestellt, dass wir keinen Alkohol trinken wollen und wie eine Sport-Mannschaft dargestellt werden wollen. Wir haben dann gute Erfolge gefeiert, im Zuge dessen haben wir im November 2019 den Verein ASKÖ Dart-Sport-Zentrum gegründet.“ Die Entwicklung geht seither steil nach oben. Fing Vereinsboss Günther Seidl vor zwei Jahren mit nur sechs Mitgliedern an, so zählt er heute stolze 43 Mitglieder und sieben Mannschaften.
Unterschiedlichste Motive
Die Leute geben beim Wunsch, in ihrem Zentrum mitzutrainieren verschiedenste Gründe an, so erzählt Robert Prodinger mit einem Lächeln von jemanden, der sich ihrem Dart-Verein deshalb anschloss, weil er „endlich seinen Nachbarn besiegen möchte.“
Alleinstellungsmerkmal
Die Faszination Dart beschreibt Obmann Seidl vollster Überzeugung mit einem Lächeln im Gesicht: „Dart ist die einzige Sportart, in der der Enkel mit dem Großvater und der Mutter in einer Mannschaft spielen kann und am nächsten Tag sogar Gegner sein können.“ Außerdem könne man sich durch stetiges Training sehr schnell verbessern.
Fachgeschäft als Partner
Abrunden soll das familienfreundliche Konzept die Einkaufsmöglichkeit beim Partner-Shop diplomatgames.at, der den Dart-Familien in Traun ein generationenübergreifendes Shopping-Gefühl ermöglichen soll. In Ruhe Pfeile und andere Dart-Utensilien aussuchen, in den Genuss einer professionellen Beratung zu kommen – all das ist ihr Ziel. Denn auch hier habe es eine offene Flanke gegeben, wie die beiden in vielen gemeinsamen Gesprächen feststellten. Beim Dart konnte man bisher tatsächlich fast ausschließlich online einkaufen, Fachgeschäfte wie im Fußball waren und sind die Ausnahme.
Sportwissenschaftliche Unterstützung
Wer jedoch glaubt, dass es den beiden nur um den gesellschaftlichen Mehrwert geht, liegt auch falsch, im Gegenteil: Dem Leistungsprinzip in ihrer geliebten Sportart zum Durchbruch zu verhelfen, ist ihnen sehr wichtig. So unterstützt ein Sportwissenschaftler die Athleten ihres Vereins in Form von Wurf- und Bewegungsanalysen. Harald Jansenberger bietet diese in seinem Institut an. Der Dart-Experte setzt dabei auf die klassische Videoanalyse in Form von Kameras (seitlich, von vorne und von oben) sowie auf Sensoren, die leistungsbestimmende Faktoren wie wie Standstabilität, Schulterstabilität, Oberarmstabilität, Wurfkonstanz, Bewegungsausmaß und vieles weitere messen. So zeigt er den Klienten Bewegungsabläufe, bespricht verbesserungswürdige Punkte. Dies ermöglicht ein systematisches Techniktraining. Auch Übungen, um Standstabilität, Haltung und vieles weitere zu stärken, bietet Jansenberger an. Dabei setzt er beispielsweise auf kreative Übungsformen wie dem Balancieren von Bällen auf dem Kopf als Stabilisationstraining. Denn im Dart-Sport kommt es neben mentalen Fertigkeiten wie Zielstrebigkeit, Fokussierung und Konzentration auch auf Details in den motorischen Bewegungsabläufen an. Mittlerweile kommen Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum zu ihm, um ihren Wurf von Jansenberger unter die Lupe nehmen zu lassen. „Zuletzt hat ein Schweizer einen Linz-Urlaub mit einer Wurfanalyse und einem Training verbunden“, erzählt der Sportwissenschaftler mit einem Schmunzeln.
Auch die Ernährung spielt beim Askö Dart-Sport-Zentrum eine Rolle, so ist Junk-Food und Alkohol strikt verboten. „Sport kannst du nur ausüben, wenn du fit bist.“ Mit einem Alkoholverbot möchte man einen entscheidenden Schritt dazu beitragen, um Dart vom Kneipen-Sport zu emanzipieren.
„Der Wettkampf-Gedanke ist sofort gegeben“
Viele werden sich an dieser Stelle denken: Dart ist doch kein Sport. Damit konfrontiert stellt der Marketingleiter klar: „Jeder, der dies behauptet, hat definitiv noch nie in seinem Leben Dart gespielt. Das Schwitzen kommt sofort, es ist ein Stress auf Stunden. Der Wettkampf-Gedanke ist sofort gegeben. Ob man will oder nicht. Und Wettkampf ist am Ende des Tages Sport.“
Turnier in der Tips-Arena
Einen großen Schritt in Richtung ihres Ziels, Dart mit all seinem Potenzial in der öffentlichen Wahrnehmung als echten Sport zu implementieren, machte der Verein von Günther Seidl mit einem großen Turnier im August 2020 in Linz. „Wir waren der erste Verein, der es geschafft hat, in der Tips Arena ein Dart-Turnier zu veranstalten“, freut sich der Obmann.
Auch Bürgermeister Klaus Luger und die Stadt Linz waren ob des großen Interesses und der sportlichen Atmosphäre dieses Turniers begeistert. Und: „Es war nicht kein einziger betrunken bei diesem Turnier“, wie Günther Seidl stolz betont. Der Effekt, ein Sport-Areal zu betreten, wirke sich laut Prodinger einfach positiv auf das Trinkverhalten aus. Den wollen die beiden nützen – das ist ihr Weg und der findet große Resonanz.
Man sieht: Dart, ist viel mehr als ein reines Kneipen-Spiel, bei dem viel Alkohol getrunken wird. Günther Seidl und Robert Prodinger tragen einen großen Teil dazu bei, dieses Image aus den Köpfen der Menschen zu bekommen.
Gewinnen
Bei einem Gewinnspiel haben Leser die Möglichkeit eine Steel-Darte-Scheibe und Gutscheine im Wert von 125 Euro, zur Verfügung gestellt von diplomatgames.at, zu gewinnen. Gleich hier teilnehmen.
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