Chemiepark Linz: Beschäftigte drohen mit Streik
LINZ. Die Gewerkschaft der Chemischen Industrie droht mit Streik. Vor der heutigen (17. Juni) sechsten Kollektivvertrags-Verhandlungsrunde haben die Beschäftigten von acht Betrieben im Linzer Chemiepark einstimmig den Streikbeschluss gefasst. Die Forderung: Ein für sie fairer Abschluss ohne Reallohnverluste.

Nach der fünften Verhandlungsrunde liege das Angebot der Arbeitgeber noch immer unter der Inflationsrate, obwohl die Branche im Vergleich gut dastehe. „Das bedeutet einen realen Einkommensverlust für die Beschäftigten“, so Verhandler Günther Gallistl von der GPA-djp, der als Betriebsratsvorsitzender bei Thermo Fisher Scientific am Standort Linz arbeitet. „Das werden wir auf keinen Fall hinnehmen.“
Betriebsversammlungen und Streikbeschlüsse in ganz Österreich
In ganz Österreich finden gerade in Betrieben der Chemischen Industrie Betriebsversammlungen statt. Der Beschluss: Wenn es in der nun sechsten Verhandlungsrunde keine Einigung zwischen Arbeitgebern und den Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE gibt, werde die Arbeit niedergelegt. Die größte Versammlung war jene im Linzer Chemiepark, an der mehrere hundert Beschäftigte teilgenommen haben.
„Beschäftigte sind sauer“
„Die Arbeitgeber haben uns mit ihrem Verhalten zu diesem Schritt gezwungen“, so Michael Seemayer, Landessekretär der PRO-GE. „Die Beschäftigten sind sauer. Sie haben in den vergangenen Wochen großen Einsatz gezeigt und in der Produktion den Betrieb am Laufen gehalten. Nun wollen sie zumindest einen fairen Lohnabschluss.“
Scheitert die sechste Verhandlungsrunde, sei in den nächsten Tagen mit betrieblichen Protestmaßnahmen zu rechnen.
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